Giersch Heilpflanzenportrait

Giersch Heilpflanzenportrait

Aegopodium podagraria

Es hat sich zum Glück immer weiter herumgesprochen, dass das „lästige Unkraut“, welches so manchen Gärtner zur Verzweiflung treibt, eine wunderbare Heilpflanze und dazu noch sehr schmackhaft ist.

Historische Nutzung: Giersch in der Kulturgeschichte

Die Geschichte des Gierschs reicht weit zurück und seine Verwendung ist in der Volksmedizin vieler Kulturen tief verwurzelt. Schon in der Antike wurde er wegen seiner vielfältigen Heilwirkungen geschätzt. Vor allem in Europa hat der Giersch eine lange Tradition als Heil- und Nahrungspflanze. Mönche brachten ihn in die Klostergärten, wo er nicht nur als Gemüse, sondern auch als Heilmittel gegen Gicht und andere rheumatische Erkrankungen eingesetzt wurde, was ihm im Mittelalter den Beinamen „Gichtkraut“ einbrachte.

In manchen Gegenden glaubte man, dass Giersch vor bösen Geistern und Krankheiten schütze, was ihm seinen Platz in Haus- und Bauerngärten sicherte. Trotz seines umstrittenen Rufs als „Unkraut“ in der modernen Gartenkultur erinnert uns die reiche Geschichte des Gierschs daran, dass er einst als wertvolle Pflanze galt, die sowohl die körperliche Gesundheit fördern als auch spirituellen Schutz bieten konnte. Diese kulturelle Wertschätzung unterstreicht seine Bedeutung weit über seine kulinarische und medizinische Verwendung hinaus und lädt uns ein, unser Verständnis und unsere Beziehung zu dieser bemerkenswerten Pflanze neu zu bewerten.

Wo findet man Giersch?

Giersch liebt feuchte, schattige Standorte. Man findet ihn oft im Garten, in Parks, an Waldrändern oder Flussufern. Er ist anspruchslos und gedeiht fast überall, wo er genügend Licht bekommt. Seine Fähigkeit, sich schnell auszubreiten, macht ihn zwar zum Gärtnerfeind Nr. 1, aber auch leicht zu finden für alle, die von seinen Vorzügen profitieren wollen.

Giersch hat dreifach gefiederte Blätter, die an die Blätter der Petersilie erinnern. Die Blätter sind essbar und haben einen angenehmen, leicht würzigen Geschmack. Die Blätter können roh in Salaten verwendet oder gekocht und als Gemüsebeilage serviert werden. Manche Menschen verwenden sie auch zur Herstellung von Suppen oder Pesto.

Inhaltsstoffe: Ein Nährstoffschatz

Giersch ist ein wahres Superfood. Er enthält Vitamin C, Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Hinzu kommen wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken.

Heilwirkung und Anwendungsbereiche

Schon unsere Vorfahren schätzten den Giersch als Heilpflanze. Er wirkt entzündungshemmend, harntreibend und kann bei Gicht und rheumatischen Beschwerden helfen. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn auch zu einem wertvollen Helfer bei Hautproblemen. Ein Tee aus Giersch kann die Verdauung anregen und bei Frühjahrsmüdigkeit für neue Energie sorgen.

Tipps zum Sammeln: Was man beachten sollte

Beim Sammeln von Giersch ist Vorsicht geboten, denn es gibt Doppelgänger, die dem Giersch zum Verwechseln ähnlich sehen. Achte darauf, dass die Blätter dreizählig und die Blattränder grob gesägt sind. Junge Triebe und Blätter sind am zartesten und aromatischsten. Sammle nur in sauberen Gebieten, weit weg von Straßen und Industrieanlagen, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Ihn zu erkennen, ist gar nicht schwer. Er wächst nie allein, hat 3 Stengel mit je 3 Blättern und einen dreikantigen Stiel. Eselsbrücke: bei 3 3 3 ist Giersch dabei. Wenn er blüht, hat er eine der wilden Möhre sehr ähnlichsehende weiße Blüte. Bitte verwendet ihn nur, wenn Ihr ihn sicher bestimmt habt. Eine Verwechslung mit einem anderen Doldenblütler kann fatale Folgen haben. Wir haben Euch deshalb ein paar Fotos beigefügt, die Ihr zum Vergleichen hernehmen könnt.

Achtung Doppelgänger!

Verwechsle den Giersch nicht mit dem giftigen Schierling. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: Zerreibt man ein Blatt des Gierschs zwischen den Fingern, verströmt es einen mild-würzigen Duft, während der Schierling unangenehm riecht.

Giersch mag auf den ersten Blick lästig erscheinen, ist aber eine Bereicherung für Deinen Speiseplan und Deine Hausapotheke. Nutze seine Vitalstoffe und Heilkräfte, statt ihn zu bekämpfen. Ob in Salaten, Smoothies oder als Heiltee – Giersch bietet Dir eine Welt voller Möglichkeiten. Also schnapp Dir einen Korb und entdecke das grüne Gold aus Deinem Garten.

Erntezeit: Die beste Zeit zum Gierschsammeln

Die beste Erntezeit für Giersch ist von Frühling bis Frühsommer. In dieser Zeit sind die Blätter am zartesten und aromatischsten, was sie ideal für die Küche macht. Junge Triebe können sogar roh in Salaten oder in einem gesunden Smoothie verwendet werden. Wenn du Dich für Heilanwendungen interessierst, ist diese Zeit ebenfalls ideal, da die Pflanze in ihrem jungen Stadium die höchste Konzentration an Nähr- und Heilstoffen enthält. Achte darauf, am besten morgens zu ernten, wenn der Tau getrocknet ist und die Sonne die ätherischen Öle in den Blättern noch nicht vollständig gelöst hat. So erhältst Du den vollen Geschmack und die Heilkraft des Gierschs.

Giersch im Garten

Wenn Du Giersch in Deinem Garten bekämpfen möchtest, kann dies eine Herausforderung sein, da die Pflanze dazu neigt, sich über unterirdische Ausläufer auszubreiten. Es ist wichtig, Giersch so früh wie möglich zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Das regelmäßige Jäten und Graben der Wurzeln kann helfen, das Wachstum einzudämmen. Manche Gärtner bevorzugen auch den Einsatz von Mulch oder das Abdecken der betroffenen Flächen, um das Wachstum von Giersch zu unterdrücken.

Inhaltsstoffe:

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Ein Rezept für eine Gichtsalbe haben wir Euch ja bereits gezeigt (Rezept), er kann aber auch frisch, als Ölmazerat oder Tinktur verwendet werden.

Wir haben ihn auch gerne in unseren täglichen Speiseplan eingebunden. Ob als Salat, Pesto, Spinatersatz, Gemüse oder in Kräutersalz, Kräuterbutter oder Quark, er schmeckt immer (frisch oder getrocknet) und liefert uns Kalzium, Magnesium, Phosphor, Silizium, Vitamin C, Nitrate, Kaffeesäure und ätherische Öle.

Für viele tolle Rezepte mit Giersch klickt einfach auf: Giersch

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