Stinkender Storchschnabel Heilpflanzenportrait

Stinkender Storchschnabel Heilpflanzenportrait

Ruprechtskraut * Geranium robertianum

Schon mal was von „Stinkender Storchschnabel“ gehört? Dieses kleine, unscheinbare Kraut hat trotz seines wenig einladenden Namens einiges zu bieten. In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit auf eine Entdeckungsreise in die Welt des Stinkenden Storchschnabels, erklären wir Dir, wo Du ihn finden kannst, welche Heilwirkung er hat und worauf Du beim Sammeln achten solltest.

Das Heilkraut ist eine Verwandte unserer Geranien. Aber die kleine Schwester unserer Lieblings-Balkon-Pflanzen ist ein echtes kleines Powerkraut. Ob frisch, getrocknet als Tee, ausgezogen in Alkohol oder Öl, sie ist schnell und einfach einsetzbar.

Wo findet man den Stinkenden Storchschnabel?

Ruprechtskraut kommt in vielen Teilen Europas, Asiens und sogar Nordamerikas vor. Er bevorzugt schattige und feuchte Standorte wie Waldränder, Hecken oder das Unterholz von Laubwäldern. Man erkennt ihn leicht an seinen zarten, rosa bis purpurfarbenen Blüten und den tief eingeschnittenen Blättern, die beim Zerreiben einen starken, eigenartigen Geruch verströmen.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung Stinkender Storchschnabel

Das Ruprechtskraut ist reich an Gerbstoffen, Tanninen und ätherischen Ölen. Diese Kombination von Inhaltsstoffen macht ihn zu einem hervorragenden Naturheilmittel. Er wirkt adstringierend (zusammenziehend), entzündungshemmend und antimikrobiell. Traditionell wird er zur Linderung von Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Ein Tee oder eine Salbe aus den Blättern des Storchschnabels kann auch äußerlich bei kleinen Wunden und Hautreizungen helfen.

Anwendungsgebiete

Aufgrund seiner adstringierenden Eigenschaften wird der Storchschnabel in der Volksmedizin häufig bei leichten Durchfällen eingesetzt. Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann eine Spülung mit dem Aufguss des Krautes Linderung verschaffen. Äußerlich kann ein Tee aus Blättern und Blüten als Waschung bei Hautproblemen wie Ekzemen oder Akne angewendet werden.

Seine Blüten zieren unseren Blüten-Bert, seine Blätter und Blüten kommen in unsere Kräuterbutter, in den Kräuterquark, ins Kräutersalz und in Teemischungen gegen Magen-Darm-Beschwerden. Essbar sind alle Pflanzenteile, wir verwenden aber nur das blühende obere Drittel. Storchschnabel-Tinktur kommt bei uns zusammen mit Hamamelishydrolat und Rosenhydrolat ins Gesichtswasser, der Ölauszug in Lippenpflege und Massageöl.

Sein doch sehr seltsamer Geruch, oder auch Gestank, kann zur Abwehr von Stechmücken genutzt werden, indem man einfach ein frisches Blatt zerreibt und sich damit einreibt.

Auch bei unerfülltem Kinderwunsch wird der Storchschnabel als Tee gern verwendet. Aufgrund seiner enthaltenen Gerbstoffe sollte er allerdings nicht überdosiert werden, sonst kann er zu Magenreizungen führen.

Um die Heilkraft des Storchschnabels zu nutzen, kann man ganz einfach einen Tee oder eine Salbe herstellen. Für einen Tee werden etwa zwei Teelöffel getrocknete oder frische Kräuter mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Dieser Tee kann bei inneren Beschwerden wie Durchfall oder bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum getrunken werden. Äußerlich angewendet hilft der Tee bei Hautreizungen und leichten Wunden.

Für eine heilende Salbe einfach einen Ölauszug herstellen. Diese Salbe kann direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, um die Heilung zu unterstützen. Diese Zubereitungen nutzen die natürlichen Gerbstoffe und ätherischen Öle der Pflanze, um ihre wohltuende Wirkung zu entfalten.

Historische Bedeutung

Der Stinkende Storchschnabel, auch unter seinem botanischen Namen Geranium robertianum bekannt, hat eine lange Geschichte in der europäischen Volksmedizin. Bereits im Mittelalter wurde er wegen seiner heilenden Wirkung geschätzt und war fester Bestandteil der Kräuterkunde. Traditionell wurde er aufgrund seiner adstringierenden (zusammenziehenden) Eigenschaften vor allem zur Behandlung von Wunden und zum Stillen von Blutungen eingesetzt. Auch entzündliche Erkrankungen wie Magen-Darm-Beschwerden und Hautreizungen wurden damit behandelt.

Im Volksglauben galt der Stinkende Storchschnabel auch als Schutzpflanze, die böse Geister und negative Energien abwehren sollte. Diese vielfältigen Anwendungen machen den Stinkenden Storchschnabel zu einem interessanten Beispiel für die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur in der traditionellen europäischen Medizingeschichte.

Sammeln des Stinkenden Storchschnabels

Wenn man Storchschnabel selbst sammeln möchte, sollte man darauf achten, dass man Gebiete wählt, die weit entfernt von Straßen und Industriegebieten liegen, um die Belastung durch Schadstoffe so gering wie möglich zu halten. Die beste Zeit zum Sammeln ist kurz vor oder während der Blütezeit von April bis September. Achte darauf, dass Du die Pflanze vorsichtig aus dem Boden hebst, um das Wurzelwerk zu schonen, wenn Du sie an anderer Stelle wieder einpflanzen möchtest.

Die beste Zeit zum Sammeln des Stinkenden Storchschnabels ist die Blütezeit, die in der Regel von April/Mai bis in den September dauert. In dieser Zeit sind die Pflanzen am vitalsten und ihre Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und Gerbstoffe am konzentriertesten, was ihre Heilwirkung verstärkt. Der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist ein trockener Morgen, nachdem der Tau abgetrocknet ist, aber bevor die starke Mittagssonne die Pflanzen erreicht. Dies trägt dazu bei, die Qualität und Wirksamkeit der gesammelten Kräuter zu maximieren.

Frische Blätter und Blüten sollten für den sofortigen Gebrauch gesammelt oder zum Trocknen ausgelegt werden, wenn sie für eine spätere Verwendung aufbewahrt werden sollen. Die Heilkraft des Storchschnabels kann je nach Jahreszeit variieren, und die Sommermonate gelten im Allgemeinen als die beste Zeit, um die Pflanze in ihrer stärksten medizinischen Form zu verwenden.

Vorsicht vor Doppelgängern!

Obwohl der Stinkende Storchschnabel ziemlich einzigartig ist, kann er mit anderen Storchschnabelarten verwechselt werden. Als Unterscheidungsmerkmal dient vor allem der Geruch der zerriebenen Blätter. Keine andere Art dieser Familie hat einen so intensiven Geruch.

Wir hoffen, dass wir mit diesem kleinen Ausflug in die Welt des Stinkenden Storchschnabels Dein Interesse geweckt haben, die Natur mit anderen Augen zu sehen und vielleicht sogar selbst einmal dieses besondere Kraut zu verwenden. Bleib neugierig und respektiere immer die Natur, wenn Du ihre Gaben sammelst. Viel Spaß beim Entdecken und Sammeln!

Stinkender Storchschnabel Heilpflanzenportrait
Ruprechtskraut an einer alten Natursteinmauer

Inhaltsstoffe:

Heilwirkung:

Anwendungsgebiete:

Stinkender Storchschnabel Heilpflanzenportrait
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