Verbascum thapsus, Verbascum densiflorum, Verbascum nigrum, Verbascum phoeniceum u.a.
Die wunderschöne Königskerze ist kaum zu übersehen und hat im Volksmund den Namen Neunmannkraft nicht ohne Grund. So majestätisch und kraftvoll wie sie aussieht, ist sie auch. Des Nachts, im Licht des Mondes, sollen sogar die Elfen um sie tanzen und geht ein Trauerzug an ihr vorbei, so hört sie auf zu duften.
Heimisch ist die Königskerze in Europa, Nordafrika und Teilen Asiens. Sie gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Die Königskerze zeichnet sich durch ihre hohe, aufrechte Wuchsform und die charakteristischen Blütenkerzen aus, die sich entlang des Stängels erstrecken. Königskerzen bevorzugen trockene und sonnige Standorte wie Wiesen, Felder, Waldränder, Böschungen und Ödland.
Wer möchte so eine mystische, starke und beeindruckende Pflanze nicht gerne in seinem Garten haben? Wir jedenfalls freuen uns jedes Jahr aufs Neue und sind immer gespannt, wo sie wohl zum Vorschein kommt. Denn ihren Platz sucht sich ihre Majestät grundsätzlich selbst aus.
Die Königskerze kann eine beeindruckende Höhe von bis zu 2 Metern und mehr erreichen. Ihre Blätter sind groß, weich und behaart. Die markanten Blüten wachsen in hohen, aufrechten Kerzen, die zahlreiche kleine gelbe Blüten aufweisen. Die Blütezeit erstreckt sich normalerweise von Frühsommer bis Herbst.
Im Garten überragt sie uns teilweise schon bevor ihre sonnengelben Blüten erstrahlen. Gut, nun sind Elisabeth und ich auch keine Riesen, dennoch sind ihre bis über 2 m wirklich beeindruckend. Sie bildet im ersten Jahr nur eine Blattrosette und blüht erst im zweiten Jahr. Sie ist also bei Ansiedlung im eigenen Garten durch Aussaat keine Pflanze für Eilige.
Aus volksheilkundlicher Sicht hat die Königskerze auch den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu manch anderem Kraut keine Nebenwirkungen verursacht. Einzig Kontaktdermatitis ist bei sehr empfindlichen Menschen möglich aber sehr selten.
Gesammelt werden ihre goldgelben Blüten und das ausschließlich an trockenen Tagen. Idealerweise waren die Tage vorher auch schon trocken. Sammelt man sie feucht oder gar nass, werden sie braun und wirkungslos und sollten nicht genutzt werden.
Zur Aufbewahrung und für Tee werden die Blüten sogleich getrocknet. Es ist extrem wichtig, dass sie richtig trocken sind und möglichst wenig berührt oder gedrückt werden, da sie dann ebenfalls leicht Schaden nehmen, braun oder schwarz werden und unbrauchbar sind.
Auch bei der Aufbewahrung muss man extrem gut darauf achten, dass keinerlei Feuchtigkeit an die Blüten kommt, da sie diese sofort aufsaugen und schimmeln.
Die Blüten können alternativ auch in Öl und/oder Alkohol (40 %) ausgezogen werden. Die Tinktur ist innerlich in gleicher Weise anzuwenden wie der Tee und auch äußerlich verwendbar, aus dem Ölauszug kann eine Salbe zur äußerlichen Anwendung gerührt werden.
Königskerze hat eine lange Geschichte in der Volksmedizin. Die Blüten und Blätter wurden oft zur Herstellung von Tee verwendet, der bei verschiedenen Beschwerden wie Husten, Atemwegserkrankungen und Verdauungsproblemen eingesetzt wurde. Die Pflanze enthält Verbindungen wie Schleimstoffe und Saponine, die beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften haben könnten.
Die Königskerze wurde oft zur Behandlung von Atemwegsbeschwerden wie Husten, Bronchitis, Keuchhusten und Asthma eingesetzt. Die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe können dazu beitragen, den Husten zu lindern und die Bronchien zu beruhigen. Königskerzentee oder andere Zubereitungen wurden traditionell verwendet, um Schleim zu lösen und die Atmung zu erleichtern.
Die Königskerze enthält Verbindungen wie Saponine und Flavonoide, die entzündungshemmende Eigenschaften haben könnten. Aufgrund dieser Eigenschaften wurde die Pflanze bei entzündlichen Erkrankungen wie Halsentzündungen und Gelenkschmerzen eingesetzt.
Königskerzenöl oder -salbe wurden traditionell zur äußerlichen Anwendung auf Hautprobleme wie Ekzeme, Hautausschläge und Wunden verwendet. Die entzündungshemmenden Eigenschaften könnten dazu beitragen, Hautirritationen zu lindern.
In einigen Kulturen wurde Königskerzen-Tee zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Magenbeschwerden eingesetzt. Die Schleimstoffe könnten eine beruhigende Wirkung auf die Magenwand haben und die Verdauung fördern.
Königskerzenöl wurde traditionell zur Linderung von Ohrenschmerzen verwendet. Einige Menschen haben es in warmem Zustand in das Ohr geträufelt, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, Vorsicht walten zu lassen, um das Ohr nicht zu verletzen.
Aufgrund ihrer imposanten Erscheinung und leuchtend gelben Blüten wurden Königskerzen oft als dekorative Pflanzen in Gärten angebaut. In einigen Kulturen hatte die Königskerze auch spirituelle Bedeutung und wurde für Rituale und Zeremonien genutzt.
Die Königskerze spielt eine Rolle im Ökosystem, indem sie verschiedenen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen Nahrung und Lebensraum bietet. Ihre Blätter dienen auch als Nahrungsquelle für einige Raupenarten.
Die Königskerze ist also nicht nur eine auffällige Pflanze in der Natur, sondern hat auch eine lange Geschichte der Verwendung in der Medizin und im Gartenbau. Es ist wichtig, sich über ihre Verwendung und mögliche Risiken zu informieren, bevor man sie für medizinische Zwecke verwendet.
Inhaltsstoffe:
- Saponine
- Schleimstoffe
- Flavonoide
- Iridoide (Aukubin)
- ätherische Öle
Heilwirkungen:
- antibakteriell
- antiviral
- auswurffördernd
- entzündungshemmend
- reizmildernd
- schleimhautschützend
- schleimlösend
- schmerzstillend
- verdauungsfördernd
- schweißtreibend
Anwendungsgebiete:
Innerlich:
- Bronchitis
- Entzündungen der oberen Atemwege
- Husten
- Reizhusten
- Asthma
- Magen-Darm–Katarrh
Äußerlich:
Den Tee der Königskerze kann man je nach Bedarf mit den passenden Kräutern mischen. Hierbei kann der Tee kalt als auch warm aufgesetzt werden, je nachdem wozu man ihn nutzt und welche Pflanzen man kombinieren möchte. Speziell zur Schleimlösung sollte der Tee immer kalt aufgesetzt werden. Unbedingt immer fein filtern. Bei Halsschmerzen und anderen Beschwerden kann er heiß aufgebrüht werden.
Bleibt gesund!
Noch mehr Rezepte findet Ihr beim Klick auf Königskerze.
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