Allium ursinum
Bärlauch: Das grüne Wunder aus dem Wald (Mit Tinktur-Rezept)
Hast Du Dich schon mal beim Spaziergang im Frühling von einem knoblauchartigen Duft verzaubern lassen, der sanft durch die Luft weht? Die Chancen stehen gut, dass Du in der Nähe von Bärlauch warst, einem wahren Schatz der Natur, der nicht nur in der Küche, sondern auch in der Naturheilkunde seine feste Rolle hat. In diesem Artikel nehme ich Dich mit auf eine Entdeckungsreise rund um den Bärlauch: wo Du ihn findest, welche Schätze er in sich birgt, wie er Dir gesundheitlich zugutekommen kann, und worauf Du beim Sammeln achten musst.
Wo findest Du Bärlauch?
Bärlauch (Allium ursinum) gedeiht am liebsten an feuchten, schattigen Standorten in Laub- und Mischwäldern. Sein bevorzugtes Terrain sind frische, nährstoffreiche Böden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz beginnt die Bärlauch-Saison meist im März und kann bis in den Mai hineinreichen. Wenn Du also beim nächsten Frühlingsspaziergang durch den Wald ein grünes Teppichmeer entdeckst, das intensiv nach Knoblauch duftet, bist Du wahrscheinlich fündig geworden.
Was steckt in ihm?
Bärlauch ist reich an Vitamin C, enthält aber auch wichtige Mineralien wie Eisen, Magnesium und Mangan. Seine grünen Blätter sind voller ätherischer Öle, die den typischen Knoblauchgeruch ausmachen, sowie Allicin, eine Schwefelverbindung, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt ist.
Heilwirkungen und Anwendungsgebiete
Die Heilwirkungen von Bärlauch sind vielfältig: Er wirkt blutreinigend, unterstützt die Verdauung und hat eine antibakterielle sowie blutdrucksenkende Wirkung. Bärlauch kann das Herz-Kreislauf-System stärken und hilft bei der Senkung des Cholesterinspiegels. Dank seiner antioxidativen Eigenschaften schützt er zudem die Zellen vor vorzeitiger Alterung. Medizinisch findet er Anwendung bei Verdauungsproblemen, hohem Blutdruck und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems.
Vorsicht beim Sammeln: Doppelgänger!
Beim Sammeln von Bärlauch ist jedoch Vorsicht geboten, denn er hat giftige Doppelgänger: Maiglöckchen und Herbstzeitlose. Diese Pflanzen ähneln dem Bärlauch zum Verwechseln, besonders bevor sie blühen. Ein sicherer Weg, Bärlauch zu identifizieren, ist der Geruchstest: Zerreib ein Blatt zwischen Deinen Fingern – wenn es stark nach Knoblauch duftet, hast Du Bärlauch vor Dir. Maiglöckchen und Herbstzeitlose riechen hingegen nicht nach Knoblauch. Hast Du schon einige Blätter gesammelt, riecht alles nach Knoblauch und die Identifizierung durch Riechen funktioniert nicht mehr. Sammle daher unbedingt immer nur einzelne Blätter und auch nur, wenn Du Dir ganz sicher bist. Pflücke nie büschelweise, denn zur Bärlauchzeit kommen auch die ersten Blätter des Aronstabs, und diese geraten schnell unbemerkt mit ins Körbchen.
Sammeltipps
- Erntezeit: Der beste Zeitpunkt zum Sammeln ist vor der Blütezeit im Frühling, wenn die Blätter jung und zart sind.
- Nachhaltigkeit: Sammle nicht alles an einem Ort, sondern lass genug Pflanzen stehen, damit sie sich wieder regenerieren können.
- Sicherheit: Verwechsle Bärlauch nicht mit seinen giftigen Doppelgängern. Nutze den Geruchstest, um sicherzugehen.
Bärlauch ist eine wahre Bereicherung für die Frühlingsküche und die Naturheilkunde. Sein aromatisches Blattgrün verfeinert nicht nur zahlreiche Gerichte, sondern trägt auch zu Deiner Gesundheit bei. Beim Sammeln gilt jedoch: Sicherheit geht vor! Mit den richtigen Kenntnissen ausgestattet, kannst Du die Bärlauch-Saison in vollen Zügen genießen und Dir die Kraft der Natur zunutze machen.
Und das sind die hervorragenden Eigenschaften des Bärlauchs:
Verdauungs– und appetitanregend, entblähend und darmfloraaufbauend z.B. nach Antibiotikagabe, darmstärkend, organismusstärkend, stoffwechselanregend, immunstärkend, blutreinigend, entgiftend auch zur Schwermetallausleitung (z.B. bei einer Zahnsanierung, hier besteht oft die Gefahr, dass die Schwermetalle im Körper gespeichert und nicht ausgeschieden werden), entwässernd (siehe Zusatztipp!), antibakteriell, blutdrucksenkend, arterienreinigend (Arteriosklerose), beugt dadurch Herzinfarkt und Schlaganfall vor, blutfettsenkend, cholesterinsenkend, fettstoffwechselregulierend, leber- und gallefördernd. Ein ganzes großes Geschenk also, das uns die Natur hier macht!
Empfehlenswert ist die kurweise Einnahme von 3 x 12 oder 2 – 3 x 20 Tropfen in eine Tasse Wasser oder lauwarmem Tee für Erwachsene oder Jugendliche über einen Zeitraum von 6 Wochen, danach eine Einnahmepause von 3 bis 4 Wochen oder von 4 Wochen mit folgender Pause von 2 Wochen. Eine Wiederholung der Kur anschließend oder nach einigen Monaten ist, je nach Beschwerdebild, empfehlenswert. Die Einnahmepause verringert die Gefahr von Wechselwirkungen.
Bärlauchtinktur ist auch fertig im Handel zu bekommen, Preise um 20 bis 35 € für 100 ml sind aber nicht selten! Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, die Tinktur selbst anzusetzen – und macht auch noch Spaß!
Inhaltsstoffe von Bärlauch:
Als Verwandter von Knoblauch, Zwiebel und Lauch lassen sie sich ableiten, wobei Bärlauch sehr viel mehr Schwefel enthalten soll wie seine restliche Familie. Der typische Knoblauchgeruch beim Verzehr entfällt dabei aber erfreulicherweise und Bärlauch wird in der Regel besser vertragen. Er enthält ätherische Öle, Flavonoide, Chlorophyll, Vitamine und Mineralstoffe und Schwefel. Durch die Zerstörung der Blattstruktur (zerschneiden, zerhacken der Blätter) reagiert die darin enthaltene Schwefelverbindung Alliin mit dem Enzym Allinase und das Allicin entsteht (ebendieses ist für den Knoblauchgeruch verantwortlich).
Zutaten für 100 ml Tinktur:
- 30 g Bärlauchblätter, gewaschen und abgetrocknet
- für eine alkoholhaltige Tinktur 100 ml Trinkalkohol z.B. Wodka, Obstler, Doppelkorn, 38 – 40 Vol.-%
- für eine alkoholreduzierte Tinktur 50 ml Glycerin, pflanzlich und 50 ml Wodka, Obstler, Doppelkorn, 38 – 40 Vol.-%
- für einen alkoholfreien Auszug 70 ml Glycerin, pflanzlich und 30 ml Bio-Weißweinessig
Die Bärlauchblätter fein hacken und in ein Schraubglas schichten. Mit dem Auszugsmittel nach Wahl auffüllen und verschließen. Gut schütteln und an einem zimmerwarmen und dunklen Ort (Licht zerstört das wertvolle enthaltene kräftig grüne Chlorophyll) 3 bis 4 Wochen ausziehen lassen (Glycerintinkturen gerne länger). Wenn die Tinktur noch nicht benötigt wird, darf es auch länger sein, aber unbedingt dunkel! Danach klar filtern und in braune Tropffläschchen abfüllen. Dunkel lagern und am besten bis zur nächsten Ernte verbrauchen.
Tipp:
Wer die Bärlauchtinktur besonders zum Entwässern verwenden will (die Ursachen vorher selbstverständlich abklären mit dem Arzt!), kann als Auszugsmittel Gin verwenden mit 42 Vol.-%, denn der destillierte Wacholder, aus dem dieser gebrannt wird, hat zusätzlich entwässernde Wirkung….
Bitte beachten:
Vor dem Verarbeiten kontrollieren, dass auch wirklich nur Bärlauchblätter gesammelt wurden! Verwechslungen besonders mit dem hochgiftigen Maiglöckchen, der Herbstzeitlose oder auch dem Aronstab sind möglich. Wer sich unsicher ist, kauft Bärlauchblätter lieber frisch im Bio-Laden oder auf dem Markt.
Inhaltsstoffe:
- Vitamin A
- B-Vitamine
- Vitamin C
- Eisen
- Magnesium
- Kalzium
- Phosphor
- ätherische Öle
- Allicin
- Mangan
- Flavonoide
- Sapoine
- Faserstoffe
Heilwirkungen:
- blutreinigend
- entgiftend
- herz-kreislauf-stärkend
- verdauungsfördernd
- antibakteriell
- antimykotisch
- immunstärkend
- antioxidativ
Anwendungsgebiete:
- Bluthochdruck
- Arteriosklerose
- zu hoher Cholesterin
- Verdauungsstörungen
- Infektionen
- Stärkung des Immunsystems
- Erkältungen
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