Wissenschaft trifft Pflanzenmagie: Ein Leitfaden für Frauen, die ihren Körper neu verstehen wollen.
Plötzlich steht man da, schweißgebadet mitten in der Nacht, die Bettdecke fliegt im hohen Bogen vom Körper, und das Thermometer im Inneren scheint verrückt zu spielen. Dazu ein Gedankengewitter, das zwischen „Warum bin ich so gereizt?“ und „Wer bin ich eigentlich gerade?“ pendelt. Willkommen in den Wechseljahren – jener besonderen Lebensphase, in der unser Körper beschließt, das Programm umzuschreiben, während wir noch in der alten Version feststecken.
Doch bevor wir uns in den hormonellen Nebel stürzen, lass uns eins klarstellen: Die Wechseljahre sind kein Drama, sondern ein biologisches Meisterstück. Sie sind kein Ende, sondern ein Übergang – eine Art Umbauphase, in der unser Körper alte Räume leert, um neue zu gestalten. Und wie bei jeder guten Renovierung hilft es, wenn man die richtigen Werkzeuge hat. Kräuter gehören da für uns natürlich in den Werkzeugkasten – aber eben mit Verstand, Wissen und Respekt vor dem, was sie (und wir) leisten können.
Was wirklich in den Wechseljahren passiert
Beginnen wir mit der Biochemie, bevor wir zum Kräuterwissen übergehen. Die Wechseljahre – medizinisch Menopause und Perimenopause – markieren das Ende der fruchtbaren Phase. Irgendwann sagen die Eierstöcke: „Wir haben genug gearbeitet.“ Die Produktion von Östrogen und Progesteron sinkt, während andere Hormone wie FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) steigen.
Diese hormonelle Umstellung betrifft nicht nur den Zyklus. Östrogen ist ein Multitalent: Es reguliert Körpertemperatur, beeinflusst Stimmung, Knochenaufbau, Haut, Schleimhäute, Gehirnleistung und sogar den Fettstoffwechsel. Wenn dieses Hormon sich zurückzieht, wackelt das ganze System – so entstehen die berühmten Symptome: Hitzewallungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen, Gewichtszunahme, Hautveränderungen und Libidoverlust.
Eine Studie im BMJ (2022) zeigte, dass rund 80 % der Frauen in westlichen Ländern deutliche Wechseljahrsbeschwerden erleben – und etwa ein Drittel so stark, dass sie ihren Alltag beeinträchtigen. Die Dauer? Im Schnitt vier bis sieben Jahre, aber bei manchen Frauen hält der „heiße Tanz“ länger an.
Was viele überrascht: Es geht nicht nur um Hormone, sondern auch um die feinen Schaltstellen im Nervensystem. Östrogen wirkt im Gehirn auf die Thermoregulation, beeinflusst die Serotoninproduktion (unser „Glücksbote“) und moduliert die Schmerzwahrnehmung. Fällt es weg, reagieren wir empfindlicher – körperlich und emotional.
Zwischen Medizin und Natur – wo stehen wir heute?
Die klassische Medizin hat dafür eine klare Antwort: Hormonersatztherapie (HRT). Sie gilt laut einer Meta-Analyse im British Medical Journal als effektivste Methode gegen Hitzewallungen und Schlafstörungen. Allerdings ist sie nicht für jede Frau geeignet, insbesondere nicht bei hormonabhängigen Tumoren, Lebererkrankungen oder Thromboserisiken. Außerdem bevorzugen viele Frauen – zu Recht – sanftere, natürlichere Wege oder möchten ergänzend etwas tun, um Körper und Geist zu stabilisieren.
Hier betreten wir das Reich der Kräuter, jener grünen Helferinnen, die seit Jahrhunderten in allen Kulturen als Begleiterinnen weiblicher Lebensphasen gelten. Und während man früher nur auf Erfahrung baute, gibt es heute zunehmend solide Forschung, die ihre Wirkungen erklärt – und ihre Grenzen aufzeigt.
Phytoöstrogene – Pflanzen mit Hormongefühl
Eines der bekanntesten Konzepte in der Pflanzenheilkunde für die Wechseljahre sind Phytoöstrogene. Das sind pflanzliche Verbindungen, die in Struktur und Funktion dem Östrogen ähneln – sie binden an dieselben Rezeptoren, allerdings schwächer. Statt das Hormon zu ersetzen, modulieren sie die Aktivität im Körper sanft. Das ist, als würde man den Lautstärkeregler statt des Ein- und Ausschaltknopfs bedienen.
Rotklee (Trifolium pratense) enthält Isoflavone wie Genistein und Daidzein, die vor allem an den sogenannten Beta-Östrogenrezeptoren binden – jene, die besonders in Knochen, Gefäßen und Haut aktiv sind. Studien zeigen: Bei 40–80 mg Isoflavonen täglich über mindestens acht Wochen können Hitzewallungen und Schweißausbrüche deutlich abnehmen.
Soja (Glycine max) liefert ebenfalls Isoflavone, vor allem Genistein. Eine Cochrane-Analyse von 2021 kam zu dem Schluss: Soja kann Hitzewallungen um etwa 25 % reduzieren – nicht dramatisch, aber messbar und für viele spürbar.
Schwarze Cohosh (Actaea racemosa) wirkt nicht über Östrogenrezeptoren, sondern moduliert über Neurotransmitter im Hypothalamus – dem Zentrum für Temperatur- und Hormonsteuerung. Die Substanz Actein wird mit einer sanften Dämpfung der Hitzewallungen in Verbindung gebracht. Eine Übersichtsarbeit im Fachjournal Molecules (2021) zeigte, dass standardisierte Extrakte (20–40 mg täglich) über 8–12 Wochen signifikante Verbesserungen bringen können.
Besonders spannend ist der neue Forschungszweig zu Kombinationen: Isoflavone und Cohosh scheinen sich in ihrer Wirkung ergänzen zu können – die eine Gruppe wirkt hormonmodulierend, die andere zentralnervös. Ein kleines Team der Universität Mainz fand 2023 Hinweise darauf, dass solche Mischungen die Schlafqualität verbessern können, ohne den Hormonspiegel wesentlich zu verändern.
Die Yamswurzel – viel versprochen, oft überschätzt, aber nicht nutzlos
Wenn Du schon mal in der Reformhaus-Abteilung vor einem Regal mit „natürlichen Hormoncremes“ gestanden hast, ist Dir die Yamswurzel garantiert begegnet. Versprochen wird dort gern alles zwischen „natürlicher Hormon-Ersatz“ und „die sanfte Alternative zu Östrogen“.
Aber: Ganz so einfach ist es nicht.
Die wilde Yamswurzel (Dioscorea villosa) enthält den Pflanzenstoff Diosgenin, ein sogenanntes Steroidsaponin. Und ja – dieser Stoff kann chemisch in ein Hormon umgewandelt werden, nämlich in Progesteron. Das passiert allerdings nicht im Körper, sondern nur im Labor.
Oder anders gesagt: Dein Körper kann Diosgenin nicht selbst in Progesteron umwandeln – egal ob Du Yamswurzel als Kapsel, Creme oder Tee einnimmst.
Studien zeigen: Yams kann leichte Verbesserungen bei Stimmung, Energie und Wohlbefinden während den Wechseljahren bringen – vermutlich durch antioxidative, entzündungshemmende und stoffwechselaktive Effekte, nicht durch hormonelle. Eine taiwanesische Studie (Chang et al., J. Am. Coll. Nutr., 2005) fand nach zwölf Wochen Yamskonsum bessere Stimmung und Hautelastizität, aber keine Veränderung der Hormonwerte. Neuere Forschungsarbeiten (Frontiers in Pharmacology, 2022) vermuten zudem positive Wirkungen auf Cholesterin, Knochendichte und oxidative Balance.
In der Praxis kann Yams sinnvoll sein, wenn Du Dich energielos fühlst, mit Erschöpfung oder Stimmungsschwankungen kämpfst, aber keine typischen Hitzewallungen hast. Es passt gut als Ergänzung zu Isoflavonen oder Mönchspfeffer.
Empfohlen werden meist 300–500 mg standardisierter Trockenextrakt pro Tag. Die Wirkstoffe sind fettlöslich – deshalb wirken Kapseln oder Tinkturen besser als Tees.
Aber Vorsicht: Bei hormonabhängigen Tumoren oder Leberproblemen lieber verzichten oder ärztlich abklären.
Yams ist kein Hormon-Ersatz, aber ein kräftiger Unterstützer – weniger „Hormonzauber“, mehr „Balance von innen“.
Pflanzenpower mit Nebenwirkungen
Auch wenn „natürlich“ oft mit „harmlos“ verwechselt wird: Kräuter wirken. Und sie können Nebenwirkungen haben. Bei Schwarzer Cohosh wurden in seltenen Fällen Leberprobleme berichtet (meist bei Überdosierung oder minderwertigen Präparaten). Rotklee und Soja sollten bei hormonabhängigen Erkrankungen mit Vorsicht betrachtet werden, da die Wirkung auf Tumorzellen nicht eindeutig geklärt ist.
Wichtig ist deshalb: Verwende nur standardisierte, geprüfte Präparate, achte auf Wechselwirkungen und beobachte Deine Reaktion.
Kräuter sind keine Placebos mit Blümchengeschmack – sie sind Biochemie im Blätterkleid.
Über den Tellerrand – die anderen grünen Helferinnen
Neben den klassischen Phytoöstrogenen gibt es Pflanzen, die ganz anders wirken, aber nicht weniger spannend sind.
Salbei (Salvia officinalis) ist ein kleiner Hitzewallungs-Held. Schweizer Forschende fanden 2019 heraus, dass Salbei-Extrakt Hitzewallungen um bis zu 60 % reduzieren kann – vermutlich durch eine direkte Wirkung auf die Schweißdrüsen.
Und dann gibt es seine feinsinnige Schwester, den Muskateller-Salbei (Salvia sclarea). Wenn der echte Salbei kühlend wirkt, dann ist der Muskateller-Salbei diejenige, die den inneren Sturm beruhigt. Sein Duft, schwer, blumig und fast sinnlich, hat nicht nur aromatherapeutische, sondern auch hormonmodulierende Kraft.
Der enthaltene Wirkstoff Sclareol ähnelt strukturell Östrogen und kann an Östrogenrezeptoren binden – vor allem an ERβ, die in Gehirn und Knochen aktiv sind. Eine koreanische Studie (Jeong et al., 2014, Phytotherapy Research) zeigte, dass die Inhalation von Muskateller-Salbei-Öl bei Frauen in der Postmenopause den Cortisolspiegel signifikant senkte und gleichzeitig den Serotoninspiegel erhöhte – eine seltene Kombination aus Entspannung und Stimmungsaufhellung.
In der Praxis bedeutet das: Muskateller-Salbei wirkt nicht wie ein Hormon, sondern wie ein Stimmungs- und Stressregulator, der Körper und Geist wieder in Einklang bringt. Er ist ideal bei innerer Unruhe, Schlafstörungen und emotionaler Achterbahn.
Anwendungsmöglichkeiten:
– zwei bis drei Tropfen ätherisches Öl im Diffusor oder auf einem Taschentuch, tief einatmen.
– ein Tropfen in einen Teelöffel Basisöl (z. B. Mandelöl) und abends auf den Unterbauch oder die Fußsohlen massieren.
– drei Tropfen in Milch oder Honig als Emulgator ins Badewasser geben – perfekt zum Entspannen.
Muskateller-Salbei ist damit eine der schönsten Pflanzen, um die Wechseljahre auch seelisch zu begleiten – sanft, sinnlich und stabilisierend.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) hilft, wenn die Hormone in der Perimenopause noch Achterbahn fahren. Er harmonisiert das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron und kann PMS-artige Beschwerden abmildern.
Und Hopfen (Humulus lupulus) bringt nicht nur Bier zum Schäumen, sondern auch sanfte Ruhe in unruhige Nächte. Sein Inhaltsstoff 8-Prenylnaringenin zählt zu den stärksten pflanzlichen Phytoöstrogenen und wirkt gleichzeitig beruhigend und schlaffördernd.
Kräuter im Alltag – so bringst Du sie in Deine Routine
Manchmal sind es nicht die Präparate, sondern die kleinen Rituale, die den größten Unterschied machen. Ein Tee, der zur Abendzeit dampft, ist mehr als Flüssigkeit – er ist Zuwendung an Dich selbst.
Ein Beispiel für einen einfachen, wirksamen DIY-Wechseljahre-Kräutertee:
„Kräuterharmonie“ – der Abendtee für Gelassenheit
1 TL Rotklee, ½ TL Salbei, ½ TL Hopfen, optional 1 TL Melisse.
Übergieße die Mischung mit 250 ml heißem Wasser, 10 Minuten ziehen lassen.
Trinke ihn abends – am besten in einem ruhigen Moment ohne Handy, dafür mit Dir selbst.
Ganzheitlich denken – Bewegung, Ernährung, Geist
Kräuter wirken am besten, wenn das Umfeld stimmt. Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind ihre besten Partnerinnen.
Wenn Hitzewallungen vor allem nachts auftreten, hilft oft ein einfaches Ritual: Fünf Minuten tiefe Atemübungen vor dem Schlafengehen. Studien zeigen, dass gezielte Atmung den Parasympathikus aktiviert und den Kreislauf beruhigt. Dazu ein Beutel Salbeitee oder ein Hopfenkissen – und der Körper erinnert sich, wie Ruhe geht.
Ernährungstechnisch profitieren viele Frauen während der Wechseljahre von einer pflanzenbetonten, ballaststoffreichen Kost, die den Blutzucker stabil hält. Magnesium, B-Vitamine und Omega-3-Fettsäuren unterstützen das Nervensystem und können Stimmungsschwankungen abmildern.
Ein neuer Blick auf den Wandel
Die Wechseljahre sind keine hormonelle Strafe, sondern ein biologischer Reboot. Sie laden uns ein, uns selbst neu kennenzulernen – mit allen Widersprüchen, mit allen Schwankungen. In dieser Phase rufen Kräuter nicht: „Ich heile dich!“, sondern: „Ich begleite dich.“
Wenn wir diesen Wandel als Übergang verstehen, nicht als Ende, dann können wir ihn gestalten – achtsam, neugierig und mit ein bisschen botanischer Magie. Vielleicht nicht immer elegant, aber ehrlich.
Und falls Du Dich das nächste Mal mitten in einer Hitzewelle wiederfindest, denk daran: Es ist kein Fehler Deines Körpers, sondern ein Zeichen seiner Lebendigkeit. Stell Dir vor, er übt einfach den nächsten Tanzschritt. 🌿
🌸 Kräuter in den Wechseljahren – ein vollständiger Überblick
1. Phytoöstrogene – Pflanzen mit hormonähnlicher Wirkung
Diese Kräuter enthalten pflanzliche Östrogen-ähnliche Substanzen (Isoflavone, Lignane, Coumestane), die an Östrogenrezeptoren binden können. Sie wirken hormonmodulierend, nicht hormonsteigernd.
Rotklee (Trifolium pratense)
- Wirkung: Enthält Isoflavone (Genistein, Daidzein); lindert Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockene Schleimhäute.
 - Studienlage: Gut untersucht; moderate Evidenz für Linderung vasomotorischer Symptome.
 - Anwendung: 40–80 mg Isoflavone/Tag über mind. 8 Wochen.
 - Tipp: In Kombination mit Soja oder Hopfen wirksamer.
 
Soja (Glycine max)
- Wirkung: Isoflavone wirken mild östrogenartig; helfen bei Hitzewallungen und Knochenschutz.
 - Studienlage: Positive, aber milde Effekte; Cochrane 2021 bestätigt Nutzen bei leichten Beschwerden.
 - Anwendung: 50–100 mg Isoflavone/Tag oder 1–2 Portionen fermentierte Sojaprodukte (Miso, Natto).
 
Hopfen (Humulus lupulus)
- Wirkung: Enthält 8-Prenylnaringenin – eines der stärksten bekannten Phytoöstrogene.
 - Studienlage: Gute Datenlage zu Schlafqualität und Hitzewallungen.
 - Anwendung: Tee, Extrakte, Hopfenkissen (auch topisch zur Beruhigung).
 
Leinsamen (Linum usitatissimum)
- Wirkung: Enthält Lignane, die sich im Darm zu schwach östrogenaktiven Substanzen umwandeln.
 - Studienlage: Senkt leicht Hitzewallungen; unterstützt Darm und Cholesterinhaushalt.
 - Anwendung: 1–2 EL frisch geschrotet täglich.
 
Yamswurzel (Dioscorea villosa)
- Wirkung: Enthält Diosgenin – hormonähnlich, aber nicht direkt in Progesteron umwandelbar.
 - Studienlage: Wirkt antioxidativ, stoffwechselaktiv, leicht stimmungsaufhellend.
 - Anwendung: 300–500 mg standardisierter Extrakt/Tag.
 
2. Neuro- und Stressmodulatoren – Kräuter für Stimmung, Schlaf und innere Balance
Diese Pflanzen wirken über das Nervensystem, fördern Serotonin, reduzieren Cortisol oder stabilisieren den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Muskateller-Salbei (Salvia sclarea)
- Wirkung: Ätherisches Öl senkt Cortisol, steigert Serotonin, wirkt entspannend & leicht phytoöstrogen.
 - Studienlage: Nachweislich angstlösend und stimmungsaufhellend (Jeong et al., 2014).
 - Anwendung: Aromatherapie, Massageöl, Bad.
 
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
- Wirkung: Antidepressiv durch Hemmung der Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin & Dopamin.
 - Studienlage: Gut belegt; kann depressive Verstimmungen in der Perimenopause lindern.
 - Anwendung: 300–900 mg Extrakt/Tag (Vorsicht bei Medikamentenwechselwirkungen!).
 
Passionsblume (Passiflora incarnata)
- Wirkung: Mild beruhigend, angstlösend, schlaffördernd.
 - Studienlage: Gut belegt für Angst und Unruhe; kombinierbar mit Hopfen oder Melisse.
 - Anwendung: Tee, Tinktur oder Kapsel.
 
Baldrian (Valeriana officinalis)
- Wirkung: Fördert Schlaf, reduziert nächtliche Unruhe und Nervosität.
 - Studienlage: Evidenz für Schlafqualität vorhanden.
 - Anwendung: Extrakt oder Tee (Abends).
 
Melisse (Melissa officinalis)
- Wirkung: Beruhigend, entkrampfend, antiviral.
 - Anwendung: Tee, Öl, Frischblatt in Wasser.
 
3. Thermoregulatoren – gegen Hitzewallungen & Schweißausbrüche
Salbei (Salvia officinalis)
- Wirkung: Hemmt Schweißdrüsen, reguliert Thermoregulation über das vegetative Nervensystem.
 - Studienlage: Gute klinische Daten (Schweizer Studie 2019).
 - Anwendung: Tee, Extrakt, Tinktur; nicht in hohen Dosen bei Bluthochdruck.
 
Zitronenverbene (Aloysia citrodora)
- Wirkung: Leicht schweißhemmend, erfrischend, stimmungsaufhellend.
 - Anwendung: Tee, Aromawasser, Badezusatz.
 
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
- Wirkung: Mild hormonregulierend, besonders bei Zyklusübergängen; krampflösend.
 - Studienlage: Traditionell bewährt, wenige moderne Studien.
 - Anwendung: Tee, Tinktur, Sitzbäder.
 
4. Progesteron- und Zyklusregulatoren – für hormonelle Balance
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
- Wirkung: Normalisiert LH/FSH-Verhältnis, wirkt über Dopaminrezeptoren; ausgleichend bei PMS, Perimenopause.
 - Studienlage: Sehr gut belegt für prämenstruelle und hormonelle Beschwerden.
 - Anwendung: 20–40 mg Trockenextrakt/Tag über mehrere Wochen.
 
Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Wirkung: Entkrampfend, durchblutungsfördernd im kleinen Becken; harmonisierend bei unregelmäßigem Zyklus.
 - Studienlage: Traditionell bewährt, gute Erfahrungswerte.
 - Anwendung: Tee, Sitzbad, Dampfbad.
 
5. Knochenschutz & Stoffwechselunterstützer
Brennnessel (Urtica dioica)
- Wirkung: Mineralstoffreich (Calcium, Eisen, Silizium), unterstützt Knochen & Gelenke.
 - Anwendung: Tee, Frischpflanzensaft, Suppe.
 
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
- Wirkung: Siliziumreich, fördert Kollagenbildung & Bindegewebe.
 - Anwendung: Tee, Extrakt, Kur über 6 Wochen.
 
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
- Wirkung: Stoffwechselanregend, entlastet Leber und Galle, hilft bei Wassereinlagerungen.
 - Anwendung: Tee, frische Blätter, Tinktur.
 
Mariendistel (Silybum marianum)
- Wirkung: Schützt Leber und Hormonstoffwechsel; unterstützt bei HRT oder Medikamentenbelastung.
 - Anwendung: 200–400 mg Silymarin/Tag.
 
6. Ganzheitlich stärkende & adaptogene Pflanzen
Diese wirken regulierend auf Stressachsen, Energie und Vitalität – ideal bei Erschöpfung, Schlafmangel oder Stimmungstiefs.
Ashwagandha (Withania somnifera)
- Wirkung: Adaptogen, senkt Cortisol, fördert Schlaf, stabilisiert Stimmung.
 - Studienlage: Gute Evidenz bei Stress, Angst und Schlafproblemen (RCTs 2019–2024).
 - Anwendung: 300–600 mg Extrakt/Tag.
 
Rhodiola (Rhodiola rosea)
- Wirkung: Adaptogen, steigert Energie und mentale Resilienz.
 - Anwendung: Extrakt, morgens eingenommen.
 
Ginseng (Panax ginseng)
- Wirkung: Adaptogen, immun- & nervenstärkend, unterstützt Energiehaushalt.
 - Anwendung: Extraktkur über 4–8 Wochen.
 
7. Für Haut, Schleimhäute & Libido
Damiana (Turnera diffusa)
- Wirkung: Aphrodisierend, stimmungsaufhellend, durchblutungsfördernd im Beckenbereich.
 - Anwendung: Tee, Tinktur, Kombination mit Ginseng oder Maca.
 
Maca (Lepidium meyenii)
- Wirkung: Adaptogen, steigert Energie & Libido; reguliert Stimmung und Knochenstoffwechsel.
 - Studienlage: Moderate Evidenz; kein direkter Einfluss auf Hormone.
 - Anwendung: 1–3 g Pulver/Tag.
 
Ringelblume (Calendula officinalis)
- Wirkung: Entzündungshemmend, pflegend für trockene Schleimhäute.
 - Anwendung: Sitzbäder, Salben, Vaginalöl.
 
🌿 Die wichtigsten Gruppen im Überblick
| Kategorie | Typische Vertreter | Hauptwirkung | 
|---|---|---|
| Phytoöstrogene | Rotklee, Soja, Hopfen, Yams, Leinsamen | Hormonmodulierend, Hitzewallungen | 
| Stress & Stimmung | Muskateller-Salbei, Johanniskraut, Passionsblume, Melisse, Baldrian | Beruhigend, stimmungsaufhellend | 
| Thermoregulierend | Salbei, Zitronenverbene, Frauenmantel | Gegen Hitzewallungen, ausgleichend | 
| Zyklusregulierend | Mönchspfeffer, Schafgarbe | Harmonisierung in der Perimenopause | 
| Knochenschutz & Stoffwechsel | Brennnessel, Ackerschachtelhalm, Mariendistel | Mineralisierend, entgiftend | 
| Adaptogene & Vitalisierer | Ashwagandha, Ginseng, Rhodiola, Maca | Energie, Schlaf, Stressbalance | 
| Haut & Libido | Damiana, Maca, Ringelblume | Durchblutung, Wohlgefühl, Pflege | 

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