Angelica archangelica
Diese beeindruckende Pflanze ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Naturheilkunde und hat sich bis heute ihren Platz in der Pflanzenheilkunde bewahrt. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte über die Arznei-Engelwurz: von ihrem Vorkommen, über ihre Inhaltsstoffe und Heilwirkungen bis hin zu praktischen Tipps zum Sammeln und Anwenden.
Die Engelwurz ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Sie ist in den gemäßigten Regionen Nordamerikas, Europas und Asiens heimisch. Sie wächst vorwiegend in Gewässernähe oder an feuchten Standorten mit nährstoffreichen Böden. Die Pflanze kann eine beeindruckende Höhe von bis zu drei Metern erreichen und zeichnet sich durch ihre großen, gefiederten Blätter und ihre weißen bis grünlichen Blütendolden aus.
Wo findest Du die Arznei-Engelwurz?
Sie ist in den nördlichen Regionen Europas beheimatet, besonders häufig in Skandinavien, aber auch in den Alpen und Pyrenäen. Du findest sie vor allem an feuchten Standorten wie Flussufern, in Auenwäldern oder auf feuchten Wiesen. Sie liebt nährstoffreiche Böden und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Besonders auffällig sind ihre großen, kugeligen Doldenblüten, die in der Regel zwischen Juni und August erscheinen. Die Stängel sind rund, hohl und oft leicht rötlich gefärbt – ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung.
Inhaltsstoffe der Arznei-Engelwurz
Die Heilkraft der Arznei-Engelwurz beruht auf einer Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe:
- Ätherische Öle: Diese wirken entzündungshemmend, verdauungsfördernd und krampflösend.
- Cumarine: Diese Stoffe fördern die Durchblutung und wirken blutverdünnend.
- Bitterstoffe: Sie regen die Verdauung an und steigern den Appetit.
- Flavonoide: Diese antioxidativ wirkenden Stoffe stärken das Immunsystem und schützen die Zellen.
Dank dieser Inhaltsstoffe ist die Arznei-Engelwurz eine vielseitige Heilpflanze, die in zahlreichen Anwendungsgebieten ihre Wirkung entfaltet.
Heilwirkungen und Anwendungsgebiete
Sie wird traditionell bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Besonders bekannt ist sie für ihre positive Wirkung auf den Verdauungstrakt. Bei Blähungen, Magenkrämpfen oder Appetitlosigkeit wirkt sie krampflösend und regt die Produktion von Verdauungssäften an. Auch bei Erkältungskrankheiten, Husten und Bronchitis ist die Engelwurz eine wertvolle Hilfe, da sie schleimlösend wirkt und das Immunsystem stärkt.
Darüber hinaus findet die sie Anwendung bei Stress, Nervosität und innerer Unruhe. Ihre beruhigende Wirkung hilft, das Nervensystem zu entspannen und kann sogar bei leichten depressiven Verstimmungen unterstützend wirken.
In der Frauenheilkunde wird sie zur Linderung von Menstruationsbeschwerden und zur Unterstützung in den Wechseljahren verwendet. Ihre entkrampfende Wirkung kann hier besonders wohltuend sein.
Anwendung und Zubereitung
Die Arznei-Engelwurz kann in verschiedenen Formen angewendet werden:
- Tee: Für einen Tee aus Engelwurz verwendest Du am besten die getrockneten Wurzeln. Übergieße einen Teelöffel der Wurzel mit kochendem Wasser und lasse den Tee etwa 10 Minuten ziehen. Trinke ihn bei Bedarf, vor allem bei Verdauungsbeschwerden.
- Tinktur: Eine Engelwurz-Tinktur kannst Du selbst herstellen, indem Du die Wurzeln in hochprozentigem Alkohol (z.B. Wodka) mindestens 4 Wochen ziehen lässt. Diese Tinktur kannst Du tropfenweise einnehmen, um Deine Verdauung zu unterstützen oder bei Erkältungen.
- Äußere Anwendung: Du kannst die Engelwurz auch äußerlich anwenden, z.B. als Salbe oder Öl bei rheumatischen Beschwerden oder Muskelverspannungen.
In der Volksmedizin wird Angelica häufig zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Es wird angenommen, dass die Pflanze entzündungshemmende, krampflösende und beruhigende Eigenschaften besitzt, die bei der Linderung von Magen- und Darmbeschwerden helfen können. Sie wird auch zur Förderung der Verdauung und zur Linderung von Blähungen eingesetzt.
Auch wird sie oft zur Unterstützung des Immunsystems verwendet. Die Pflanze enthält Verbindungen, die antivirale, antibakterielle und antioxidative Eigenschaften haben können. Dies hat dazu geführt, dass Engelwurz bei der Behandlung von Erkältungen, Grippe und anderen Infektionen eingesetzt wird.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Auch wenn sie eine wertvolle Heilpflanze ist, solltest Du auf mögliche Nebenwirkungen achten. Die Pflanze kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen, besonders bei direktem Kontakt mit frischen Pflanzenteilen in Kombination mit Sonneneinstrahlung (Photosensibilität). Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Anwendung von Engelwurz verzichten, da die Wirkstoffe wehenfördernd wirken können.
Außerdem sollte Engelwurz nicht über einen längeren Zeitraum in hohen Dosen angewendet werden, da dies zu einer Überreizung des Magens führen kann.
Historische Bedeutung und Nutzung
Sie hat eine lange Tradition in der Heilkunde. Bereits in der Antike wurde sie von den Römern und Griechen geschätzt. Im Mittelalter galt sie als eine der wichtigsten Heilpflanzen gegen die Pest und wurde als Schutzmittel gegen böse Geister und Krankheiten angesehen. Ihr Name, „Engelwurz“, soll darauf hinweisen, dass die Pflanze als Geschenk der Engel betrachtet wurde.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird eine verwandte Art, die Angelica sinensis, auch „Dong Quai“ genannt, seit Jahrhunderten zur Behandlung von Frauenleiden und zur Förderung der Blutzirkulation eingesetzt.
Arznei-Engelwurz wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet. Insbesondere die Wurzeln, Samen, Blätter und Stängel der Pflanze haben medizinische Eigenschaften. Sie enthält verschiedene bioaktive Verbindungen wie ätherische Öle, Flavonoide, Cumarine und Phthalide, die ihm seine pharmakologischen Wirkungen verleihen.
Sammeln der Arznei-Engelwurz: Worauf Du achten musst
Beim Sammeln der Arznei-Engelwurz ist besondere Vorsicht geboten. Eine sichere Identifizierung ist entscheidend, denn die Pflanze hat einige gefährliche Doppelgänger. Besonders der Gefleckte Schierling (Conium maculatum), der hochgiftig ist, kann leicht mit der Engelwurz verwechselt werden. Achte auf die charakteristischen Merkmale: die großen, kugeligen Doldenblüten, der hohle, runde und oft leicht rötliche Stängel und die gefiederten Blätter.
Wenn Du unsicher bist, solltest Du die Pflanze lieber nicht sammeln und stattdessen auf Produkte aus der Apotheke oder dem Fachhandel zurückgreifen.
Achte zudem darauf, nur in Maßen zu sammeln, um die Bestände nicht zu gefährden. In einigen Regionen steht die Engelwurz unter Naturschutz, daher solltest Du Dich vorab informieren.
Sie ist eine beeindruckende Heilpflanze, die nicht nur eine lange Tradition in der Heilkunde hat, sondern auch heute noch vielseitig eingesetzt wird. Ob bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungen oder Stress – die Engelwurz kann Dir in vielen Bereichen unterstützend zur Seite stehen. Wenn Du sie selbst sammeln möchtest, ist es wichtig, sie sicher zu identifizieren und auf mögliche Doppelgänger zu achten. Dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe ist sie eine wertvolle Bereicherung für jede Hausapotheke.
Inhaltsstoffe Engelwurz:
- ätherische Öle
- Flavonoide
- Cumarine
- Bitterstoffe
- Phthalide
- Oxypentadecenlacton
- Furocumarine
- Angelicasäure
- Fumarsäure
- Chlorogensäure
- Kaffeesäure
- Harze
- Flavone
Heilwirkungen:
- entzündungshemmend
- krampflösend
- beruhigend
- verdauungsfördernd
- antiseptisch
- spasmolytisch
- abwehrsteigernd
- immunstärkend
- antiviral
- antibakteriell
- antioxidativ
Anwendungsgebiete:
- Verdauungsbeschwerden
- Erkältung
- Husten
- Bronchitis
- grippale Infekte
- Magen-Darm-Probleme
- Blähungen
- Wechseljahrsbeschwerden
- Gicht
- Rheuma
- Verstopfung
Verwendet werden in der Naturheilkunde die Wurzel, Blätter und Samen. In der Schwangerschaft sollte auf die Anwendung verzichtet werden. Die Lichtempfindlichkeit kann bei Anwendung leicht erhöht werden. Eine dauerhafte (innerliche) Anwendung über drei Wochen hinaus sollte vermieden werden. Nach drei Wochen sollte eine mindestens vierwöchige Einnahmepause erfolgen.
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