Echter Eibisch Heilpflanzenportrait

Echter Eibisch Heilpflanzenportrait

Althaea officinalis

Hast Du schon einmal vom Echten Eibisch gehört? Diese alte Heilpflanze hat eine lange Tradition in der Naturheilkunde und ist ein echter Schatz der Natur. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte über den Echten Eibisch – von seinem Vorkommen, über seine Inhaltsstoffe, bis hin zu seiner Anwendung, dem richtigen Sammeln und den historischen Hintergründen.

Wo kommt der Echte Eibisch vor?

Er ist in Europa, West- und Zentralasien heimisch und gedeiht besonders gut in feuchten Gebieten. Du findest ihn an Flussufern, in Sümpfen, auf feuchten Wiesen und in Küstennähe. Er bevorzugt nährstoffreiche, humusreiche Böden mit einer gewissen Feuchtigkeit. Obwohl er in Deutschland nicht mehr so häufig vorkommt, kannst Du ihn mit etwas Glück in naturnahen, unberührten Landschaften entdecken.

Wie erkennst Du den Echten Eibisch?

Er ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Seine samtig-weichen, grau-grünen, leicht behaarten Blätter sind tief gelappt und an den Rändern leicht gezähnt. Die zart rosa bis weißen Blüten erscheinen zwischen Juni und September und ähneln in ihrer Form Malvenblüten. Besonders charakteristisch sind die herzförmigen Blätter und die samtige Textur der gesamten Pflanze.

Inhaltsstoffe und Heilwirkungen

Er ist reich an schleimhaltigen Inhaltsstoffen, die hauptsächlich in den Blättern und Wurzeln der Pflanze enthalten sind. Diese Schleimstoffe bestehen aus Polysacchariden, die eine beruhigende und reizlindernde Wirkung auf die Schleimhäute haben. Darüber hinaus enthält der Eibisch Flavonoide, die entzündungshemmend wirken, sowie ätherische Öle, Gerbstoffe und Pektin.

Dank dieser wertvollen Inhaltsstoffe hat der Echte Eibisch eine Vielzahl von Heilwirkungen. Besonders bekannt ist er für seine Anwendung bei Atemwegserkrankungen wie Husten und Bronchitis, da er die Schleimhäute schützt und Reizhusten lindert. Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Magenschleimhautentzündungen und Magen-Darm-Beschwerden kann der Eibisch Linderung verschaffen.

Anwendungsgebiete und Zubereitungen

In der Naturheilkunde wird der Echte Eibisch in Form von Tees, Tinkturen und Sirupen verwendet. Besonders beliebt ist der Eibischwurzeltee, der bei Reizhusten und Entzündungen im Rachenraum wahre Wunder wirken kann. Für die Zubereitung übergießt Du einen Teelöffel der getrockneten Wurzel mit kaltem Wasser und lässt das Ganze mehrere Stunden ziehen, bevor Du es leicht erwärmst und trinkst.

Ein weiteres beliebtes Hausmittel ist ein selbstgemachter Hustensirup aus Eibischwurzel. Hierfür kochst Du die getrockneten Wurzeln langsam in Wasser und Zucker auf, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Dieser Sirup ist besonders hilfreich bei trockenem Husten.

Für die äußerliche Anwendung kannst Du einen Breiumschlag aus frischen, zerdrückten Blättern herstellen, der bei Insektenstichen, leichten Verbrennungen oder Hautreizungen hilft. Die Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die gereizte Haut und fördern die Heilung.

Moderne Medizin und Risiken

Auch in der modernen Phytotherapie wird der Echte Eibisch geschätzt. Er ist in zahlreichen pflanzlichen Arzneimitteln und Hustenpräparaten enthalten, die besonders bei Erkältungen und Schleimhautentzündungen zum Einsatz kommen.

Trotz seiner vielen Vorteile gilt es, bei der Anwendung des Echten Eibischs achtsam zu sein. Grundsätzlich ist die Pflanze sehr verträglich, dennoch sollten Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Malvengewächse vorsichtig sein. Zudem kann die schleimige Konsistenz in seltenen Fällen zu Verdauungsproblemen führen. Bei Unsicherheiten oder bestehenden Erkrankungen ist es ratsam, vor der Anwendung einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

Worauf musst Du beim Sammeln achten?

Wenn Du den Echten Eibisch selbst sammeln möchtest, solltest Du darauf achten, dass die Pflanze an einem sauberen, unverschmutzten Standort wächst, fernab von Straßen und Industriegebieten. Die beste Zeit, um die Wurzeln zu ernten, ist im Herbst, wenn die Pflanze die meisten Nährstoffe in die Wurzeln einlagert. Die Blätter und Blüten sammelst Du am besten im Sommer bei trockenem Wetter.

Wichtig ist, den Eibisch nicht mit anderen Pflanzen zu verwechseln. Ein möglicher Doppelgänger ist die Malve (Malva sylvestris), die dunklere und violett gefärbte Blüten hat. Auch die Stockrose (Alcea rosea) sieht dem Eibisch ähnlich, wächst aber meist in Gärten und hat größere, auffälligere Blüten. Es gibt jedoch auch giftige Pflanzen, die in feuchten Gebieten wachsen und auf den ersten Blick ähnlich aussehen könnten. Ein genauer Blick auf die Blätter und Blütenfarbe hilft Dir, den Eibisch sicher zu identifizieren.

Richtige Lagerung

Damit die gesammelten Pflanzenteile ihre Heilkraft behalten, ist die richtige Lagerung wichtig. Die Wurzeln sollten nach dem Ernten gründlich gereinigt, in Stücke geschnitten und an einem kühlen, trockenen Ort getrocknet werden. Blätter und Blüten legst Du am besten locker ausgebreitet auf ein trockenes Tuch und trocknest sie an einem schattigen, gut belüfteten Ort. Anschließend bewahrst Du die getrockneten Pflanzenteile in luftdichten Gefäßen auf, um sie vor Feuchtigkeit und Licht zu schützen.

Historische Bedeutung und Nutzung

Der Echte Eibisch hat eine lange Geschichte in der Heilkunde. Schon in der Antike wurde er von berühmten Ärzten wie Hippokrates und Dioskurides für seine beruhigende Wirkung geschätzt. Im Mittelalter war der Eibisch ein fester Bestandteil in den Klostergärten und wurde bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Auch in der Volksmedizin hatte er einen festen Platz und wurde nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei Hautleiden und Verdauungsbeschwerden verwendet.

Interessanterweise war der Eibisch auch Namensgeber für die beliebten Marshmallows. Ursprünglich wurden diese Süßigkeiten aus dem Saft der Eibischwurzel hergestellt, der durch seine schleimige Konsistenz eine perfekte Grundlage für die zähen Leckereien bot. Heute wird allerdings meist auf Gelatine zurückgegriffen.

Der Echte Eibisch ist eine wertvolle Heilpflanze, die auch in der modernen Naturheilkunde nicht fehlen sollte. Wenn Du ihn in der Natur entdeckst, lohnt es sich, etwas von dieser Pflanze für Deine Hausapotheke zu sammeln. Achte dabei auf eine sorgfältige Bestimmung und die richtige Lagerung, und genieße die wohltuenden Wirkungen dieser traditionsreichen Pflanze.

Viel Freude beim Entdecken und Sammeln des Echten Eibischs!

Inhaltsstoffe des Echten Eibisch:

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Echter Eibisch Heilpflanzenportrait
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Verwendet werden Blätter (vor der Blüte gesammelt), Blüten und die Wurzel. Wir bereiten daraus Tee, Tinktur, Ölauszug, Hydrolat und Sirup. Für Tee, Tinktur und Hydrolat nehmen wir vorwiegend getrocknete Blätter und Wurzeln. Ölauszug und Sirup fertigen wir aus den frischen Blüten des Arznei-Eibisch.

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