Gemüse-Portulak * Sommerportulak * Portulaca oleracea
Oft geht man einfach an ihm vorbei: seine dicken, teils rötlichen Stängel und abgerundeten Blätter sehen ähnlich aus wie Fettpflanzen, mit denen er jedoch nicht verwandt ist.
Portulaca oleracea, ein weit verbreitetes einjähriges „Unkraut“, das viele von uns im Garten haben, meist in gekiesten oder gepflasterten Bereichen oder im Rasen bei oft widrigen Bedingungen. Auf nährstoffreichem Boden kann er bis zu einem halben Meter lange Stängel mit saftigen, runden Blättern bilden! Seine kleinen gelben Blüten sind bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebt.
Die Wildform von Portulak, mit der wir uns hier beschäftigen, ist eher klein, kann aber dennoch unseren Salat bereichern oder einem leckeren Smoothie mit anderen Kräutern oder Früchten zugegeben werden. Frisch genossen kann er durch seinen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zur Vorbeugung von arteriellen Beschwerden wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall beitragen.
Bei bestehenden Nierenerkrankungen und Neigung zu Gicht sollte er allerdings nicht bzw. nicht roh oder in größeren Mengen verzehrt werden aufgrund seines hohen Gehalts an Oxalsäure. Wir beschäftigen uns mit seinen Heilkräften, und sogar der große Arzt Avennica verwendete ihn angeblich als besonders wirkungsvolles Kraut.
Wo kommt Portulak vor?
Er ist weit verbreitet und wächst häufig als Unkraut in Gärten, auf Feldern und an Wegrändern. Er stammt ursprünglich aus Indien und dem persischen Raum, hat sich aber inzwischen weltweit ausgebreitet. Sie liebt sonnige Standorte und kommt häufig in kargen, trockenen Gebieten vor, in denen andere Pflanzen nur schwer überleben können.
Die wertvollen Inhaltsstoffe
Portulak ist ein wahres Kraftpaket an Nährstoffen. Er ist besonders reich an Omega-3-Fettsäuren, die sonst vor allem in Fischen vorkommen. Außerdem enthält er Vitamin C, einige B-Vitamine, Eisen, Magnesium, Mangan, Kalium und Antioxidantien wie Beta-Carotin und Glutathion, die den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen können.
Heilwirkung und Anwendung
Seit jeher wird er in der traditionellen Medizin gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Er wirkt entzündungshemmend und kann bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und leichten Hautreizungen helfen. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind gut für das Herz und können zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. In der Volksmedizin wird Portulak auch zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Magenbeschwerden eingesetzt.
Historischer Hintergrund
Portulak ist nicht nur eine kulinarische und medizinische Pflanze der Neuzeit, seine Geschichte und Nutzung reichen weit in die Vergangenheit zurück. Bereits im Altertum war Portulak in vielen Kulturen bekannt und geschätzt. Die alten Ägypter nutzten ihn wegen seiner heilenden Wirkung, und auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurde er gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt. Die Römer schätzten Portulak als Schutz vor bösen Geistern und als Symbol für Schlaf und Frieden.
Im Mittelalter wurde Portulak in europäischen Klostergärten angebaut und von Hildegard von Bingen als Heilmittel empfohlen. In der persischen und arabischen Küche wird Portulak häufig in Salaten und als Beilage zu Fleischgerichten verwendet, was seine Vielseitigkeit unterstreicht. Diese tief verwurzelte Geschichte zeigt, dass Portulak seit Jahrtausenden eine wertvolle Ressource ist, von der die Menschen in verschiedenen Teilen der Welt sowohl in ernährungsphysiologischer als auch in medizinischer Hinsicht profitieren.
Tipps zum Sammeln von Portulak
Wenn Du Portulak selbst sammeln möchtest, achte darauf, dass Du ihn in sauberen, unbelasteten Gebieten sammelst, weit weg von Straßenrändern oder Feldern, die möglicherweise mit Pestiziden behandelt wurden. Portulak wächst oft flach am Boden und hat fleischige, glänzende Blätter, die in kleinen Rosetten angeordnet sind. Ernten Sie nur die jungen, zarten Pflanzenteile, die am besten schmecken und die meisten Nährstoffe enthalten.
Er ist nicht nur eine nährstoffreiche Pflanze, sondern auch eine leckere Bereicherung für Deine Küche. Probiere ihn in Salaten, als Pesto oder sogar angebraten als Beilage. Mit seinem leicht säuerlichen, erfrischenden Geschmack ist er eine tolle Ergänzung zu vielen Gerichten.
Portulak-Tinktur
Für die doppelte Tinktur füllen wir ein Glas mit grob gehackten frischen Portulak (Blätter und Stiele) und gießen das Ganze mit 40 %igem Trinkalkohol (Wodka, Korn oder Doppelkorn z.B.) auf. Verschlossen an einem dunklen, zimmerwarmen Ort mindestens 2 Wochen lang ausziehen.
Täglich schütteln, dann filtern und nach Möglichkeit einen weiteren Auszug mit derselben Tinktur ansetzen und nochmals gut 3 Wochen lang ausziehen. Filtern, danach in braune Fläschchen abfüllen und beschriften. Innerhalb eines Jahres verwenden.
Eine antivirale Wirkung bei diversen Influenzainfektionen wird in Studien erforscht. Zu den Studien.
Äußerlich kann die Tinktur angewendet werden als schmerzlindernde Einreibung bei Gelenkschmerzen und in Heilcremes bei entzündlichen Ekzemen und Geschwüren.
Inhaltsstoffe:
Heilwirkungen:
- abschwellend
- beruhigend (Nerven, Husten)
- bindegewebsstärkend
- blutstillend
- entblähend
- entkrampfend
- entzündungshemmend
- fungizid
- harntreibend
- herzstärkend
- juckreizstillend
- schmerzlindernd
- tonisierend (Frühjahrsmüdigkeit oder in der Rekonvaleszenz)
Anwendungsgebiete:
- Asthma
- Harnwegsinfektionen
- Hautausschläge
- Husten
- Kopfschmerzen
- Insektenstiche
- Magen-Darm-Probleme
- Nervenerkrankungen
- Pilzinfektionen
- Infektionen
- Vitamin-C-Mangel (Skorbut, frische Pflanze!)
- vorbeugend gegen Alterserscheinungen wie Gedächtnisabbau
Portulak bitte übrigens nicht verwechseln mit Winterportulak, dem gewöhnlichen Tellerkraut!
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