Borretsch Heilpflanzenportrait

Borretsch Heilpflanzenportrait

Borago officinalis

Nach Vergissmeinnicht, Beinwell und geflecktem Lungenkraut ist heute mal wieder ein Raublattgewächs an der Reihe, von uns näher betrachtet zu werden. Der Borretsch, auch Boretsch oder Gurkenkraut genannt, ist eine beliebte Garten- und Gewürzpflanze, gehört aber auch zu den Heilkräutern. In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über Borretsch wissen musst – von seiner Herkunft über seine Inhaltsstoffe und Heilwirkungen bis hin zu seiner Anwendung und sicheren Ernte.

Sein unverwechselbarer Geschmack nach Gurken hat ihm den volkstümlichen Namen Gurkenkraut eingebracht. Borretsch kommt vermutlich von borra, dem lateinischen Ausdruck für „Gewebe aus rauer Wolle“. Und da tut sich der Borretsch seinen Vorgängern unserer Heilpflanzenportraits gegenüber durch seine extrem haarigen Blätter und Stengel hervor. Er ist rauer als Beinwell und Co. und macht seiner Familienzugehörigkeit zu den Raublattgewächsen wirklich alle Ehre.

Wo kommt Borretsch vor und wo kannst Du ihn finden?

Borretsch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, hat sich aber mittlerweile in vielen Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas verbreitet. Du findest ihn häufig in Gärten, an Wegrändern und auf Brachflächen. Besonders im Sommer kannst Du seine leuchtend blauen, sternförmigen Blüten bewundern.

Inhaltsstoffe des Borretsch

Borretsch ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen, die ihn zu einer wichtigen Heilpflanze machen. Hier sind einige der Hauptbestandteile:

  • Gamma-Linolensäure: Eine Omega-6-Fettsäure, die entzündungshemmend wirkt und die Hautgesundheit unterstützt.
  • Schleimstoffe: Fördern die Heilung von Schleimhäuten und helfen bei Husten und Heiserkeit.
  • Gerbstoffe: Wirken adstringierend und entzündungshemmend.
  • Vitamine und Mineralstoffe: Borretsch enthält Vitamin C, Kalium und Magnesium, die wichtig für das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit sind.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Borretsch wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin genutzt. Hier sind einige seiner wichtigsten Heilwirkungen und Anwendungsgebiete:

  • Entzündungen lindern: Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird Borretschöl oft bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Ekzemen verwendet.
  • Husten und Erkältungen: Die schleimlösenden Eigenschaften der Pflanze helfen bei Atemwegserkrankungen.
  • Stress und Angst reduzieren: Borretsch wird auch eine beruhigende Wirkung nachgesagt, die bei Stress und Angstzuständen hilfreich sein kann.
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Die enthaltenen Fettsäuren unterstützen die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.

Historische Bedeutung und Nutzung

Schon im antiken Rom wurde Borretsch als Heil- und Küchenkraut geschätzt. Die Römer glaubten, dass Borretsch den Mut stärkt und das Herz erfrischt. Im Mittelalter wurde die Pflanze in Klostergärten kultiviert und als Heilmittel gegen verschiedene Leiden eingesetzt.

Worauf Du beim Sammeln von Borretsch achten musst

Wenn Du Borretsch selbst sammeln möchtest, gibt es einige Dinge, die Du beachten solltest:

  • Identifikation: Borretsch ist leicht an seinen blauen, sternförmigen Blüten und den behaarten Blättern zu erkennen. Trotzdem ist Vorsicht geboten, da er mit giftigen Pflanzen wie dem Fingerhut verwechselt werden kann.
  • Standortwahl: Achte darauf, Borretsch an sauberen Orten zu sammeln, fern von Straßen und verschmutzten Gebieten.
  • Verarbeitung: Da die Blätter und Stängel behaart und rau sind, solltest Du bei der Ernte Handschuhe tragen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Wer ihn in den eigenen Garten holt, hat vielleicht noch eine andere Eigenschaft des Borretsch entdeckt: Borretsch wandert. Ja genau, er wandert. In dem einen Jahr ist er in der oberen linken Ecke des Gartens, im Jahr darauf unten rechts und noch ein Jahr später ist er zum Nachbarn übergesiedelt. Er kommt für gewöhnlichlich nicht dort zurück, wo er im letzten Jahr stand und es ist jedes Frühjahr aufs neue spannend, wo ein haariges Borretschpflänzlein sich zeigt.

Mit dem Lungenkraut hat der Borretsch seine Blütenfarbspiele gemeinsam. Die erst rosa färbenden Blüten werden nach kurzer Zeit blau. Aber auch in weiß haben wir den Borretsch schon entdeckt.

Borretsch ist eine vielseitige und nützliche Pflanze, die in keinem Kräutergarten fehlen sollte. Ob als Heilkraut, in der Küche oder einfach als dekorative Pflanze – Borretsch bietet viele Vorteile. Mit seinem reichen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen und seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten bleibt er auch heute ein beliebtes Kraut.

Inhaltsstoffe:

Durch die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PA) sollte Borretsch nicht regelmäßig und nicht in großen Mengen verzehrt werden, da sich diese leberschädigend auswirken. Ein gelegentlicher Genuss ist aber unproblematisch. Blüten und Blätter können in Salat und Suppe oder Quark zubereitet werden.

Das aus den Samen des Borretsch gewonnene Borretschöl ist ähnlich dem Nachtkerzenöl extrem reich an Gamma-Linolsäure und damit in der Hautpflege sehr beliebt. Auch bei Neurodermitis kann es sich positiv auswirken.

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Durch seinen PA-Gehalt wird Borretsch in der Heilkunde heute nicht mehr verwendet. Als Küchenkraut ist er aber nach wie vor sehr beliebt, sollte aber – wie bereits beschrieben – nur in Maßen und gelegentlich genossen werden.

Borretsch Heilpflanzenportrait

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