Beinwell Heilpflanzenportrait

Beinwell Heilpflanzenportrait

Wallwurz * Symphytum officinalis

Schon sein Name sagt uns, wozu er gut ist. Er tut dem Bein (Gebein – Knochen) well, also gut. Und das können wir aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Ob Rücken-, Knie-, Fuß-, Schulter- oder Woauchimmer-Schmerzen, mit Beinwell macht man nichts verkehrt.

Beinwell, wissenschaftlich bekannt als Symphytum officinale, ist eine Pflanze, die in der traditionellen Medizin seit langem verwendet wird. Sie gehört zur Familie der Borretschgewächse (Boraginaceae) und ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch.

Beinwell ist für seine potenziellen medizinischen Anwendungen und Heilwirkungen bekannt, insbesondere aufgrund seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Die Wurzeln und Blätter der Pflanze enthalten verschiedene Verbindungen, darunter Allantoin, Rosmarinsäure und Schleimstoffe, die bei der Behandlung von Hauterkrankungen, Knochenverletzungen und Muskelbeschwerden helfen können.

Beinwell kann äußerlich auf die Haut aufgetragen werden, um bei der Heilung von Wunden, Schürfwunden, Abschürfungen, Ekzemen und Verbrennungen zu unterstützen. Die entzündungshemmenden und hautberuhigenden Eigenschaften können die Hautregeneration fördern. Hier wird er in Form von Breiumschlägen oder Tinktur angewendet.

Beinwell wird oft in Salben, Cremes oder Umschlägen verwendet, um bei der Linderung von Schmerzen und Schwellungen bei Knochenbrüchen, Verstauchungen, Prellungen und Arthritis zu helfen. Die Verbindung Allantoin in der Pflanze kann zur Förderung der Zellregeneration beitragen.

Beinwell-Produkte können bei der Linderung von Muskelverspannungen und -schmerzen eingesetzt werden, besonders nach intensiver körperlicher Aktivität oder Verletzungen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Beinwell aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe, insbesondere Pyrrolizidinalkaloide, auch gesundheitliche Bedenken hervorgerufen hat. Pyrrolizidinalkaloide sind potenziell toxische Verbindungen, die in einigen Pflanzen vorkommen und bei übermäßiger Aufnahme Leberschäden verursachen können. Aus diesem Grund wird die interne Anwendung von Beinwell, wie zum Beispiel der Verzehr oder die Einnahme von Tees, normalerweise vermieden.

Beinwell-Produkte sollten immer mit Vorsicht verwendet werden, und es wird empfohlen, vor der Anwendung einen medizinischen Fachmann zu konsultieren, vorwiegend bei der Verwendung auf offenen Wunden oder bei einer bereits bestehenden Erkrankung.

Verwendet werden in der Regel die im Herbst oder Frühjahr gegrabenen Wurzeln, aber auch aus den Blättern lassen sich im Bedarfsfall Ölauszug und Tinktur herstellen. Auch ein Umschlag aus pürierten Beinwellblättern ist als Erste-Hilfe-Maßnahme eine gute Option.

Wer den Beinwell nicht im Garten hat, findet ihn in lichten Mischwäldern, gerne in der unmittelbaren Nähe von Wasser. Auch mit getrockneten Wurzeln aus der Apotheke lassen sich Tinktur und Ölauszug problemlos herstellen, sodass jederzeit auf diese fantastische alte Heilpflanze zurückgegriffen werden kann.

Worauf du beim Sammeln achten musst

Beim Sammeln von Beinwell gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten:

  1. Erntezeit: Die beste Zeit zum Sammeln ist im Frühjahr und Herbst, wenn die Wirkstoffkonzentration am höchsten ist.
  2. Verwechslungsgefahr: Verwechsle Beinwell nicht mit dem giftigen Fingerhut (Digitalis purpurea) oder dem ebenfalls giftigen Gefleckten Schierling (Conium maculatum). Beinwell erkennst du an seinen rauen Blättern und den glockenförmigen Blüten.
  3. Nachhaltigkeit: Ernte nur so viel, wie du benötigst, und lasse genug Pflanzen stehen, damit sie sich regenerieren können.

Historische Bedeutung und Nutzung

Beinwell hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Bereits im Mittelalter wurde er von Heilern und Kräuterkundigen geschätzt. Der berühmte Arzt Paracelsus empfahl Beinwell zur Behandlung von Wunden und Knochenbrüchen. Auch in der Volksmedizin vieler Kulturen spielte Beinwell eine wichtige Rolle. Heute wird er aufgrund seiner nachgewiesenen Wirkungen weiterhin in der Naturheilkunde geschätzt.

Beinwell Heilpflanzenportrait

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Inhaltsstoffe:

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Seine Inhaltsstoffe lösen sich am besten in Alkohol, sodass eine Tinktur den meisten Sinn macht. Auch ein Ölauszug (egal ob warm oder kalt) ist machbar, die Kombination aus beiden in einer Creme bringt daher den größten Nutzen (Rezept kommt weiter unten im Beitrag). Wer sich im Rühren von Creme noch nicht sicher genug ist, kann für den Anfang auch eine Salbe fertigen.

Die Salbe haben wir wie folgt gerührt:

Für etwas Fortgeschrittenere oder Mutigere hier unser Rezept für eine wirksame Beinwellcreme:

Alles zusammen bis auf Vitamin E und ätherische Öle erwärmen bis das Bienenwachs geschmolzen ist. Kontinuierlich rühren bis sich eine homogene Creme bildet und alles höchstens noch handwarm ist.

Zum Schluss kommt ein Tropfen Vitamin E und ätherische Öle dazu (wir haben Wintergrün, indischer und arabischer Weihrauch verwendet) und die Creme kann abgefüllt werden. Durch den Alkohol der Tinktur (auf 40 % runter verdünnt) ist die Creme konserviert und hält bei hygienischer Entnahme etwa 3 Monate.

Für mehr Rezepte klicke auf: Beinwell

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