Myrrhe Heilpflanzenportrait

Myrrhe Heilpflanzenportrait

Commiphora myrrha

Stell Dir vor, Du tauchst ein in die Welt der antiken Schätze, und dort findest Du Myrrhe – ein Harz, das seit Jahrtausenden hochgeschätzt wird. Nicht nur die alten Ägypter und die biblischen Weisen kannten Myrrhe, sondern auch heute noch ist sie ein vielseitiger Helfer in der Naturheilkunde und Naturkosmetik. Doch was genau steckt hinter diesem geheimnisvollen Harz, woher kommt es, und wie wird es verwendet?

Wo kommt Myrrhe her?

Myrrhe ist das Harz eines Strauches oder kleinen Baumes namens Commiphora myrrha, der hauptsächlich in den trockenen Regionen Ostafrikas und Arabiens vorkommt. Diese Pflanze liebt die trockene Hitze und gedeiht in ödlandartigen Gebieten wie Somalia, Äthiopien und Jemen. Die Ernte der Myrrhe ist ein äußerst traditioneller Prozess, der oft von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Commiphora myrrha – Der Myrrhe-Baum im Detail

Commiphora myrrha, auch als Myrrhebaum bekannt, gehört zur Familie der Burseraceae. Der Baum ist relativ klein und erreicht eine Höhe von etwa zwei bis fünf Metern. Er hat eine graubraune Rinde, die in dicken Flocken abblättert, und dornige Äste, die sich oft verzweigen. Die Blätter des Baumes sind klein, oval und bestehen aus drei bis fünf Teilblättern. In den trockenen Regionen, in denen der Baum wächst, hat er sich perfekt an die rauen Bedingungen angepasst, indem er tiefreichende Wurzeln entwickelt hat, die ihm helfen, an das spärliche Wasser zu gelangen.

Der Baum produziert das wertvolle Harz, um sich vor Verletzungen zu schützen. Sobald die Rinde verletzt wird, tritt das Harz aus und verhärtet sich an der Luft zu einer festen Substanz. Das Harz dient dem Baum als Abwehr gegen Schädlinge und Krankheiten. Der Myrrhebaum wächst bevorzugt auf felsigen und trockenen Böden und benötigt sehr viel Sonne. Die Gewinnung des Harzes erfolgt durch sorgfältiges Anritzen der Rinde, wodurch das Harz austritt und dann gesammelt wird.

Gewinnung der Myrrhe

Die Gewinnung der Myrrhe erfolgt durch das Anritzen der Rinde des Baumes. Dabei tritt das Harz aus und verhärtet sich an der Luft zu einer festen, bernsteinfarbenen Substanz. Dieser Vorgang dauert mehrere Wochen, bis die getrockneten Harzklumpen vom Baum geerntet werden können. Diese Roh-Myrrhe wird dann weiterverarbeitet oder in ihrer reinen Form verkauft.

Inhaltsstoffe und Eigenschaften

Myrrhe ist reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Terpenen, Harz- und Schleimstoffen. Besonders interessant sind die enthaltenen Sesquiterpene, denen entzündungshemmende und desinfizierende Eigenschaften zugeschrieben werden. Auch die ätherischen Öle in der Myrrhe tragen zu ihrem charakteristischen, würzig-balsamischen Duft bei. Diese Kombination von Inhaltsstoffen macht Myrrhe zu einem wertvollen Naturheilmittel mit antibakteriellen, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

Anwendung in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde wird Myrrhe schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Besonders bekannt ist ihre Verwendung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Myrrhe-Tinkturen helfen zum Beispiel bei Zahnfleischentzündungen, Halsweh oder Aphthen. Die entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaften des Harzes tragen dazu bei, das Gewebe zu beruhigen und die Heilung zu fördern. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, wird Myrrhe in Kombination mit anderen Heilpflanzen angewendet.

Anwendung in der Naturkosmetik

In der Naturkosmetik wird Myrrhe ebenfalls geschätzt. Dank ihrer antiseptischen Wirkung ist sie ein beliebter Inhaltsstoff in Gesichtswässern und Cremes für unreine Haut. Sie hilft, Hautirritationen zu lindern und die Haut zu klären. Zudem pflegt sie die Haut intensiv und unterstützt deren Regeneration. Auch in Parfüms findet Myrrhe Anwendung, da ihr warmer, erdiger Duft eine besondere Tiefe in Duftkompositionen bringt.

Praktische Anwendungsbeispiele

Wenn Du Myrrhe selbst anwenden möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. Hier sind einige praktische Tipps:

  • Mundspülung: Für eine selbstgemachte Myrrhe-Mundspülung kannst Du einige Tropfen Myrrhe-Tinktur in einem Glas lauwarmem Wasser auflösen. Diese Lösung hilft bei Zahnfleischentzündungen und Halsschmerzen.
  • Myrrhe-Salbe: Zur äußeren Anwendung bei Hautirritationen oder kleinen Wunden kannst du Myrrhe in Öl auflösen und mit Bienenwachs zu einer Salbe verarbeiten. Das Harz wirkt desinfizierend und fördert die Heilung.
  • Räucherung: Myrrhe lässt sich auch als Räucherwerk verwenden, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Dazu einfach ein Stück des Harzes auf eine Räucherkohle legen.

Moderne Darreichungsformen

Neben der klassischen Verwendung als Harz gibt es Myrrhe heute auch in weiteren modernen Produktformen wie Kapseln, ätherischen Ölen und Myrrhe-Extrakten. Myrrhe-Kapseln sind besonders praktisch zur innerlichen Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden, während ätherische Öle gezielt zur Aromatherapie oder Hautpflege verwendet werden können. Es lohnt sich, je nach Anwendung die passende Darreichungsform auszuwählen.

Worauf solltest Du beim Kauf von Myrrhe achten?

Wenn Du Myrrhe kaufen möchtest, solltest du auf die Qualität achten. Achte darauf, dass das Harz rein und naturbelassen ist, ohne Zusätze oder Verunreinigungen. Häufig findest Du Myrrhe in Form von Harzklumpen, Pulver oder als Tinktur. Es lohnt sich, bei einem vertrauenswürdigen Anbieter zu kaufen, um sicherzustellen, dass das Produkt nachhaltig gewonnen wurde und von guter Qualität ist.

Haltbarkeit von Myrrhe

Myrrhe in ihrer festen Harzform ist sehr lange haltbar, wenn sie richtig gelagert wird. Bewahre sie an einem trockenen und kühlen Ort auf, um ihre Wirkung und Qualität zu erhalten. Myrrhe-Tinkturen hingegen haben eine Haltbarkeit von etwa zwei bis drei Jahren, je nach Lagerung und Alkoholgehalt.

Myrrhe in der Geschichte

Myrrhe hat eine lange historische Bedeutung. In der Antike war sie so wertvoll wie Gold und wurde als Räucherwerk, als Medizin und für religiöse Rituale verwendet. Die alten Ägypter nutzten Myrrhe zum Einbalsamieren der Toten, und in der Bibel wird Myrrhe als eines der Geschenke der Heiligen Drei Könige an das Jesuskind erwähnt. Auch in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin hat Myrrhe einen festen Platz.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Obwohl Myrrhe viele positive Eigenschaften hat, gibt es auch einige Kontraindikationen zu beachten. Schwangere Frauen sollten Myrrhe nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden, da hohe Dosen wehenfördernd wirken können. Auch Menschen mit Allergien auf Harze oder ätherische Öle sollten vorsichtig sein und zuerst einen Allergietest durchführen. Bei empfindlichem Magen kann Myrrhe in seltenen Fällen zu Magenreizungen führen. Daher ist es ratsam, die Anwendung mit Bedacht zu beginnen.

Dosierung

Die Dosierung von Myrrhe hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum wird häufig eine Myrrhe-Tinktur verwendet, die mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. In der Regel genügen ein paar Tropfen, die entweder direkt aufgetragen oder in Wasser gelöst zum Gurgeln verwendet werden. Für die innerliche Anwendung, beispielsweise bei Magen-Darm-Beschwerden, sollte die Dosierung am besten in Absprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt erfolgen, da hier eine genaue Abwägung wichtig ist.

Myrrhe in anderen Kulturen

Neben der biblischen und ägyptischen Verwendung hat Myrrhe auch in anderen Kulturen eine große Bedeutung. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Myrrhe zur Förderung der Durchblutung und zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt. Auch im Ayurveda wird Myrrhe, dort als „Bol“ bekannt, zur Reinigung und Heilung verwendet. In vielen Kulturen wird Myrrhe außerdem als Räucherwerk verwendet, um eine spirituelle Atmosphäre zu schaffen und negative Energien zu vertreiben.

Erfahrungsberichte und Studien

Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte von Anwendern, die die positive Wirkung von Myrrhe bestätigen. Viele berichten von einer deutlichen Verbesserung bei Zahnfleischentzündungen und einer schnelleren Wundheilung. Auch wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit von Myrrhe, insbesondere in Bezug auf ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften. Diese Studien tragen dazu bei, die traditionelle Anwendung von Myrrhe in der modernen Naturheilkunde weiter zu untermauern.

Myrrhe ist ein echtes Allroundtalent – von der Naturheilkunde über die Naturkosmetik bis hin zur traditionellen Verwendung in Räucherungen. Ihr würzig-warmer Duft und ihre vielseitigen heilenden Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Begleiter im Alltag. Wenn Du Myrrhe selbst ausprobieren möchtest, achte auf qualitativ hochwertige Produkte und genieße die Kraft dieses uralten Harzes. Egal, ob bei Entzündungen, Hautpflege oder zur Entspannung – Myrrhe kann Dir in vielen Lebenslagen hilfreich zur Seite stehen.

Inhaltsstoffe:

  • ätherische Öle
  • Diterpensäuren
  • Triterpensäuren

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Commiphora myrrha war Arzneipflanze des Jahres 2021. Unsere Rezepte findet man übersichtlich mit einem Klick auf: Myrrhe

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