Echte Schlüsselblume Heilpflanzenportrait

Primula veris

Heute suchen wir gemeinsam mit Euch eine Heilpflanze, die in unserer Kindheit noch nahezu auf jeder Wiese zu finden war, heute aber so selten geworden ist, dass sie unter Naturschutz steht. Dort wo sie noch vorkommt, wächst sie üppig, was einen fast vergessen lassen könnte, dass sie geschützt ist. Aber bitte: nicht wild sammeln. Diese Schönheit steht nicht ohne Grund unter Schutz. Kultiviert sie im eigenen Garten, dann könnt Ihr sie gerne nutzen.

Verwechselt werden kann die Echte Schlüsselblume mit der Hohen Schlüsselblume (Primula elatior), welche sich aber von der Echten vor allem in der Farbe unterscheidet. Die Blüte der Echten Schlüsselblume ist satt dottergelb, wogegen die Hohe Schlüsselblume oder Wald-Schlüsselblume blassgelb ist und auch nicht so intensiv lieblich nach Honig duftet. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der bauchig glockige Blütenkelch der Echten Schlüsselblume. Der Blütenkelch der Hohen Schlüsselblume ist dagegen eng an den Blütenkronblättern anliegend.

Berühmt wurde die Echte Schlüsselblume vor allem durch Hildegard von Bingen, die ihren Schlüsselblumenwein gegen allerlei Leiden wie Kopfschmerzen, Husten und Depressionen einsetzte. Genutzt werden Blüten und Wurzel der Pflanze, wobei die Wurzeln wie immer im frühen Frühjahr und im Herbst, die Blüten jetzt, gesammelt werden. Bitte nur Pflanzen aus dem eigenen Garten nutzen!

Echte Schlüsselblume Heilpflanzenportrait — Echte Schlüsselblumen im Orchideenschutzgebiet in Wasserliesch

Inhaltsstoffe:

Saponine
Flavone
Primulaverosid
Phenolglykoside
ätherisches Öl
Gerbstoffe
Kieselsäure

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Heute nutzen wir die Schlüsselblume vor allem als Tee. Hier werden 2 Teelöffel getrocknete Blüten oder Wurzeln mit einer Tasse kochendem Wasser aufgegossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Bei Bedarf werden bis zu 3 Tassen täglich getrunken.

Auch als Tinktur findet sie Verwendung. Hierbei werden die Blüten mit 40 %igem Alkohol und die Wurzeln mit 80 %igem Alkohol für 6 bis 8 Wochen angesetzt. Bei Bedarf werden bis zu drei mal täglich 20 bis 30 Tropfen pur, in Wasser oder auf Zucker eingenommen.

Wir nutzen unsere Schlüsselblumen auch gerne im Erkältungs-Oxymel. Hierzu geben wir 3 gute Hände voll Kräuter (Schlüsselblumen, Salbei, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Veilchen) zusammen mit 250 ml Apfelessig und 500 bis 750 g Honig in ein Glas und lassen dies bis zu 6 Wochen ziehen. Den Oxymel nehmen wir bei Bedarf bis zu 5 mal täglich ein. Einfach einen Teelöffel voll langsam im Mund zergehen lassen.

Wie immer gilt, nicht länger als 6 Wochen einnehmen, um keinen Gewöhnungseffekt zu erzielen.

Achtung / Aus rechtlichen Gründen

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