Glycerin: Ein natürlicher Helfer für selbstgemachte Naturkosmetik und mehr
Was ist Glycerin und wo kommt es vor?
Glycerin, auch Glycerol genannt, ist eine klare, geruchsneutrale und leicht süßliche Flüssigkeit, die in Pflanzenölen und tierischen Fetten vorkommt. Es entsteht, wenn sich Fette in Glycerin und Fettsäuren aufspalten, wie es bei der traditionellen Seifenherstellung passiert. Auch pflanzliche Öle wie Kokos-, Raps- oder Sojaöl enthalten Glycerin, das man daraus extrahieren kann. Interessant ist, dass es sogar in unserem Körper als Bestandteil der Fettverdauung vorkommt!
Wie wird Glycerin hergestellt?
Heute wird es meist industriell gewonnen, entweder als Nebenprodukt der Seifenherstellung (Verseifung) oder durch die Spaltung pflanzlicher und tierischer Fette. Pflanzliches Glycerin wird bevorzugt für Naturkosmetik, da es nachhaltig und frei von tierischen Bestandteilen ist. Für selbstgemachte Pflegeprodukte solltest du darauf achten, Glycerin in Bio-Qualität zu kaufen, da es so weniger Verunreinigungen enthält und besser für die Haut geeignet ist.
Eigenschaften und Inhaltsstoffe von Glycerin
Es besteht aus drei Kohlenstoff-, acht Wasserstoff- und drei Sauerstoffatomen (C3H8O3) und ist ein sogenannter Zuckeralkohol. Eine besondere Eigenschaft ist seine Fähigkeit, Wasser anzuziehen und zu binden, was es zum idealen Feuchtigkeitsspender macht. Das hygroskopische Verhalten, also die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufzunehmen, sorgt dafür, dass die Haut weich und geschmeidig bleibt. Zudem ist Glycerin ungiftig und reizfrei, was es perfekt für die Pflege empfindlicher Haut macht.
Anwendung in der Naturkosmetik
In selbstgemachter Naturkosmetik ist es ein echtes Multitalent. Es kommt in Rezepturen für Feuchtigkeitscremes, Lippenbalsame, Handcremes und Gesichtswasser vor und sorgt dafür, dass die Haut gut durchfeuchtet wird. Wichtig ist die richtige Dosierung: Zu viel Glycerin (mehr als 10 %) kann bei trockener Luft der Haut Feuchtigkeit entziehen. Ideal sind 3-10 % in einer Rezeptur.
Tipps für Kombinationen mit anderen Inhaltsstoffen
Es lässt sich sehr gut mit anderen natürlichen Feuchtigkeitsspendern kombinieren, zum Beispiel Aloe Vera oder Hyaluronsäure, die ebenfalls Feuchtigkeit in die Haut bringen. Auch pflanzliche Öle wie Jojoba-, Mandel- oder Arganöl harmonieren gut damit, da sie eine weiche, geschmeidige Haut fördern und eine reichhaltige Pflege bieten.
Anwendungsgebiete in der Naturheilkunde
Auch in der Naturheilkunde hat es seinen festen Platz. Es ist eine sanfte Lösungsmittelbasis für pflanzliche Extrakte, die sogenannte Glycerite. Diese eignen sich gut für Menschen, die alkoholbasierte Tinkturen meiden möchten. Durch seine milde und hautfreundliche Struktur wird es in Wundpflegeprodukten und bei gereizter oder rissiger Haut eingesetzt, da es die Hautbarriere stärken und Feuchtigkeit einschließen kann.
Dosierung und Nebenwirkungen
Für eine optimale Wirkung solltest Du es in moderaten Mengen einsetzen. Eine Überdosierung kann bei zu trockener Luft die Haut austrocknen, da es dann Wasser aus der Haut anzieht. Beginne mit kleinen Mengen und steigere sie nur bei Bedarf. Wenn Du es auf eine feuchte Haut aufträgst, verstärkst du die feuchtigkeitsspendende Wirkung und reduzierst das Risiko einer Austrocknung.
Worauf solltest Du beim Kauf achten?
Achte beim Kauf darauf, dass es sich um reines, pflanzliches Glycerin in Bio-Qualität handelt. Ein hochwertiges Produkt sollte auf dem Etikett als „100 % pflanzliches Glycerin“ oder „vegetable glycerin“ ausgewiesen sein. Synthetisches Glycerin oder Produkte ohne klare Angaben zur Herkunft können unerwünschte Stoffe enthalten, was besonders bei sensibler Haut problematisch sein kann. Für Naturkosmetik und Heilmittel ist reine, pflanzliche Qualität die beste Wahl.
Haltbarkeit von Glycerin
Es ist praktisch ein natürlicher Konservierungsstoff (unterstützt die Haltbarkeit, konserviert aber alleine nicht – in wässrigen Formulierungen ist ein Konservierer daher dennoch nötig) und besitzt eine lange Haltbarkeit. Wenn Du es kühl, trocken und dunkel aufbewahrst, bleibt es mindestens ein bis zwei Jahre stabil.
Historische Anwendung von Glycerin
Seit dem 18. Jahrhundert ist es bekannt und wurde zunächst in der Pharmazie eingesetzt, vor allem zur Hautpflege und als Feuchtigkeitsspender. Auch in der Seifenherstellung und später in der Hautpflege spielte es eine wichtige Rolle. Damals wie heute wurde es wegen seiner milden Wirkung geschätzt, und es hat bis heute nichts von seiner Vielseitigkeit verloren.
Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekt
Pflanzliches Bio-Glycerin ist nachhaltig, da es oft aus Abfallprodukten der Pflanzenölindustrie stammt. Es ist biologisch abbaubar und stellt eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischem Glycerin dar, das häufig aus fossilen Rohstoffen gewonnen wird. Wenn du also auf Umweltfreundlichkeit und natürliche Produkte setzt, ist Bio-Qualität die beste Wahl.
Es ist ein vielseitiges und wertvolles Hilfsmittel für selbstgemachte Naturkosmetik und Naturheilkunde. Seine feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften, die einfache Anwendung und lange Haltbarkeit machen es perfekt für DIY-Projekte. Mit der richtigen Dosierung und Kombination mit anderen Inhaltsstoffen kannst du deine Haut optimal pflegen und von der Kraft dieses natürlichen Inhaltsstoffes profitieren. Achte beim Kauf auf hochwertige Qualität und Bio-Herkunft, um die besten Ergebnisse zu erzielen und einen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.
Inhaltsstoffe:
- Kohlenstoff (C)
- Wasserstoff (H)
- Sauerstoff (O)
Eigenschaften:
- feuchtigkeitsspendend
- hautbarrierestärkend
- weichmachend
- feuchtigkeitsbindend (hygroskopisch)
- reizfrei und mild
- Verbesserung der Hautelastizität
- Lösungsvermittler für pflanzliche Extrakte
- leicht konservierend
Anwendungsgebiete:
- Feuchtigkeitscremes
- Gemmo-Tinkturen
- Gesichtswasser
- Lippenbalsame
- Handcremes
- Haarpflegeprodukte
- Wundpflege
- Tinkturen (Glycerite)
- Make-up-Grundlage
- Seifenherstellung
- hautberuhigende Lotionen
- After-Sun-Produkte
- Massageöle

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