Vanilla planifolia
INCI-Name: Vanilla planifolia fruit extract
Vanille liefert kein klassisches ätherisches Öl, sondern es handelt sich um ein Extrakt.
Da es in der Aromapflege/Aromatherapie/Naturkosmetik aber häufig zum Einsatz kommt, wird es der Vollständigkeit halber mit aufgenommen.
Wer kennt ihn nicht, den wunderbar süßen vanilligen Duft, der bei einigen bestimmt auch viele Erinnerungen aus der Kindheit weckt.
Vanille ist eine der beliebtesten und charakteristischsten Aromen der Welt. Ursprünglich aus den tropischen Regionen Mexikos stammend, hat sich die Verwendung von Vanille über die Jahrhunderte hinweg weltweit verbreitet. Das intensive, süße und leicht exotische Aroma verleiht zahlreichen Lebensmitteln und Getränken einen unverwechselbaren Geschmack. Doch sie ist nicht nur für ihren Geschmack bekannt, sondern auch für ihre vielfältigen Verwendungen in der Parfümerie, Kosmetik und sogar in der Medizin. In dieser kurzen Einführung werden wir einen Blick auf die Herkunft, die Anwendungsbereiche und die Bedeutung der Vanille werfen.
Die Blüten werden händisch bestäubt und die noch grünen Schoten/Früchte ebenfalls von Hand geerntet. Damit sich überhaupt Duft entwickelt, müssen die Schoten welken, anschließend werden sie fermentiert. Nach ca. einer bis vier Wochen beginnen sie das typische Vanille-Aroma (4-Hydroxy- 3-methoxy-benzaldehyd = Vanillin) freizusetzen.
Den Extrakt gewinnt man durch Extraktion der gemahlenen Vanilleschoten mit z.B. Weingeist.
Da das gesamte Verfahren von Ernte bis Extraktion aufwendig und teuer, die Ausbeute in Relation zum Rohstoffeinsatz nicht so hoch, ist wird Vanille-Extrakt auch häufig gestreckt oder gefälscht. Hier gilt es dann bei seriösen Händlern zu kaufen. Echtes Vanille-Extrakt ist recht teuer und kann je nach Hersteller um 15 – 30 Euro für 5 ml liegen.
Zum Einsatz kommen sowohl Vanilla planifolia (häufig) als Vanilla tahitensis (seltener). Erstere besitzt mehr Vanillin (4‑Hydroxy-3‑methoxy-benzaldehyd) als Vanilla tahitensis, aber letztere enthält weitere aromatische Substanzen wie Anisalkohol, Anisaldehyd, Methylanisat und Anisacetat, welche einen eher exotisch-blumigen Duft verleihen und nicht wie gewohnt nach Vanille riechen.
Die Short-Facts zum Vanille Extrakt
| Pflanzenfamilie | Orchidaceae (Orchideen) |
| Gewinnung | Extraktion mit Lösungsmitteln wie Alkohol |
| genutzter Pflanzenteil | Frucht |
| Herkunft | Frankreich, Madagaskar, Afrika, Asien, Indonesien, Karibik, Komoren |
| Biochemie / Inhaltsstoffe | zu 80 % aromatische Aldehyde |
| Duftnote | Basisnote |
| Duftprofil | süß, warm-balsamisch |
| Duftwirkung allgemein | erdend |
| Hautwirkung | hautberuhigend, wärmend |
| Körperliche Wirkung | antibakteriell, antimykotisch (pilztötend), entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend (vor allem bei chronischen Schmerzen) |
| Psychische Wirkung | beruhigend, ausgleichend, angstlösend, antidepressiv, tröstend, stimmungsaufhellend, schlaffördernd, leicht aphrodisierend, appetitlindernd |
| Anwendung körperlich | chronische Schmerzen, Bauchkrämpfe, Bauchschmerzen, Pilzerkrankungen |
| Anwendung psychisch | Stress, Burnout-Syndrom, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Ängste, Trauer |
| Sicherheit | in physiologischer Dosierung keine Nebenwirkungen bekannt |
| für Schwangere geeignet | ja |
| für Kinder geeignet | ja |
| Chemotypen | keine |
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