Hauswurz Heilpflanzenportrait

Hauswurz Heilpflanzenportrait

Dach-Hauswurz * Echte Hauswurz * Gewöhnliche Hauswurz * Donnerwurz * Alpen-Hauswurz * Sempervivum tectorum * mit Hauswurz-Heilschnaps-Rezept

Die Hauswurz ist eine der robustesten und faszinierendsten Pflanzen, die du in der Natur oder im eigenen Garten entdecken kannst. Sie sieht nicht nur hübsch aus, sondern hat auch heilende Kräfte, die seit Jahrhunderten geschätzt werden. In diesem Beitrag erfährst Du, wo Du die Hauswurz finden kannst, welche Inhaltsstoffe in ihr stecken, wie Du sie anwendest und worauf Du beim Sammeln achten solltest.

Wo die Hauswurz wächst und wo Du sie findest

Sie ist eine Überlebenskünstlerin. Sie bevorzugt steinige, trockene Böden und ist deshalb häufig auf Dächern, in Steingärten oder an Felswänden zu finden. Besonders in Gebirgsregionen Europas und Asiens ist sie heimisch, doch Du kannst sie auch in sonnigen Lagen Deines Gartens oder auf Mauern entdecken. Der Name „Dachwurz“ rührt übrigens daher, dass sie traditionell auf Dächern gepflanzt wurde – eine alte Gewohnheit, die sogar bis ins Mittelalter zurückreicht. Heute begegnet Dir die Hauswurz häufig als Zierpflanze in Gärten und auf Terrassen, da sie pflegeleicht ist und sich gut als Bodendecker eignet.

Inhaltsstoffe der Hauswurz

Sie enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, die sie zu einer nützlichen Heilpflanze machen. Besonders hervorzuheben sind:

  • Schleimstoffe: wirken beruhigend und schützend auf die Haut.
  • Gerbstoffe: haben eine zusammenziehende und entzündungshemmende Wirkung.
  • Flavonoide: wirken antioxidativ und unterstützen die Heilung von Entzündungen.
  • Harze und Wachse: sorgen für eine schützende Barriere auf der Haut.

Außerdem enthält sie einen hohen Wasseranteil, was sie zu einem idealen Mittel bei leichten Verbrennungen oder Sonnenbrand macht.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Ihre Heilwirkung wird in der Volksmedizin seit Jahrhunderten genutzt, insbesondere bei Hautbeschwerden. Hier ein paar Anwendungen, bei denen Dir die Hauswurz helfen kann:

  • Sonnenbrand: Schneide ein Blatt ab, drücke den Saft heraus und trage ihn direkt auf die verbrannte Haut auf. Der kühlende Effekt und die feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe sorgen für sofortige Linderung.
  • kleine Wunden und Verbrennungen: Der Saft der Hauswurz beruhigt die Haut und unterstützt die Heilung kleinerer Verletzungen.
  • Insektenstiche und Hautreizungen: Hauswurz wirkt entzündungshemmend und lindert den Juckreiz.
  • Warzen und Hühneraugen: Hier wird die Pflanze traditionell angewendet, um diese Hautprobleme auszutrocknen.
  • Entzündungen im Mundbereich: Ein Aufguss oder das Kauen von Hauswurzblättern kann bei Zahnfleischentzündungen oder kleinen Entzündungen im Mund hilfreich sein.

Anwendungstipps:

Am besten schneidest Du ein Blatt ab und drückst den klaren, leicht klebrigen Saft heraus. Diesen kannst Du direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Wiederhole die Anwendung bei Bedarf mehrmals täglich. Bei Warzen und Hühneraugen kannst Du das Blatt auch direkt auf die Stelle legen und es mit einem Pflaster fixieren.

Historische Bedeutung und Nutzung

Schon die alten Römer und Griechen nutzten die Hauswurz als Heilpflanze. Im Mittelalter wurde sie wegen ihres vermeintlichen Schutzes vor Blitzschlag und Feuer geschätzt – Kaiser Karl der Große befahl sogar, sie auf den Dächern seiner Gebäude anzupflanzen. Hauswurz galt zudem als Symbol der Unsterblichkeit, da sie auch unter schwierigsten Bedingungen überlebt und immer wieder austreibt. Diese Überlebenskraft macht sie nicht nur zu einem Symbol für ewiges Leben, sondern auch zu einem Sinnbild für Widerstandsfähigkeit.

Moderne Forschung und Anwendungen

Obwohl sie hauptsächlich in der Volksmedizin verwendet wird, gibt es auch moderne Studien, die sich mit ihren Inhaltsstoffen beschäftigen. Flavonoide und Gerbstoffe haben nachweislich antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, was ihre Wirksamkeit bei Hautproblemen unterstützt. In der modernen Naturkosmetik findet sie zunehmend Beachtung, besonders in Hautpflegeprodukten für empfindliche oder gereizte Haut.

Sammeln der Hauswurz – worauf Du achten solltest

Wenn Du sie selbst sammeln möchtest, ist der Sommer die beste Zeit dafür, da die Pflanzen dann am kräftigsten sind. Achte beim Sammeln darauf, dass die Blätter prall und saftig sind, da sie zu dieser Zeit die meisten heilenden Inhaltsstoffe enthalten.

Wichtige Tipps zum Sammeln:

  • Verwechslungsgefahr: Die Hauswurz hat zwar wenige Doppelgänger, aber andere Sukkulenten, wie zum Beispiel die Fetthenne oder einige Aloe-Arten, sehen ihr ähnlich. Achte auf die rosettenartige Form und die dickfleischigen, spitz zulaufenden Blätter. Auch die Blüten der Hauswurz sind relativ einzigartig: Sie sind sternförmig und blühen in Rosa bis Violett.
  • Naturschutz: Nimm nur so viel, wie Du wirklich brauchst, und hinterlasse immer genug Pflanzen, damit sich der Bestand erholen kann.

Hauswurz wächst recht langsam, also sei besonders achtsam, wenn du sie in freier Natur sammelst, um die Bestände nicht zu gefährden.

Warnhinweise

Auch wenn die Hauswurz eine vielseitige und in der Regel gut verträgliche Heilpflanze ist, solltest Du sie nicht bei offenen oder stark entzündeten Wunden anwenden. In seltenen Fällen können Menschen allergisch auf Pflanzen aus der Familie der Crassulaceae reagieren. Falls Du Hautreizungen oder eine allergische Reaktion bemerkst, solltest Du die Anwendung sofort stoppen. Bei größeren gesundheitlichen Problemen oder anhaltenden Beschwerden ist es immer ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

Die Hauswurz ist eine faszinierende Pflanze mit einer langen Tradition in der Heilkunde. Sie ist einfach anzuwenden, vielseitig einsetzbar und wächst sogar auf kargen Böden. Ob Du sie gegen Sonnenbrand, kleine Wunden oder Hautreizungen einsetzt – die Hauswurz sollte in keiner natürlichen Hausapotheke fehlen. Und das Beste: Du kannst sie leicht selbst anbauen und nutzen!

Inhaltsstoffe:

  • Schleimstoffe
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Harze
  • Wachse
  • Wasser

Heilwirkungen:

innerlich:

äußerlich (verdünnt für Umschläge, Salben):

Anwendungsgebiete:

  • Sonnenbrand
  • kleine Verbrennungen
  • Insektenstiche
  • Hautreizungen
  • Warzen
  • Hühneraugen
  • kleine Wunden
  • Zahnfleischentzündungen
  • Entzündungen im Mundbereich
  • Herpes
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Zutaten für den Heilschnaps:

Die Hauswurzblätter gut abwaschen, abtrocknen. Mit 1/3 vom Gin oder Schnaps in einen Mixer geben und nicht zu fein hacken. In eine Flasche umfüllen und mindestens zwei Wochen lang verschraubt an einem dunklen und kühlen Ort ausziehen lassen. Danach durch ein Tuch klar filtern. Nun nach Geschmack mit dem Ahornsirup, Agavendicksaft oder flüssigen Honig (evtl. an der Heizung etwas anwärmen, aber nicht über 40 Grad!) nach Geschmack süßen. Lieber etwas weniger, der Schnaps zieht nämlich nach und kann dann zu süß werden. Idealerweise gönnt Ihr ihm noch einen Monat oder länger Ruhezeit. Nach dem Essen kann ein Gläschen von diesem ungewöhnlichen Heiltrank gut tun.

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