Weihrauch – Heilpflanzenportrait

Weihrauch – Heilpflanzenportrait

Boswellia carterii u.a.

Wenn Du an Weihrauch denkst, kommen Dir vielleicht als erstes geheimnisvolle Rituale, alte Tempel oder der Duft von Kirchenfeiern in den Sinn. Aber Weihrauch ist weit mehr als nur ein aromatisches Rauchwerk für religiöse Zeremonien. Dieses Harz, gewonnen aus dem Weihrauchbaum (Boswellia), hat eine lange Geschichte und eine vielseitige Anwendung – von der spirituellen bis hin zur medizinischen Ebene. In diesem Beitrag tauchen wir ein in die Welt des Weihrauchs und entdecken seine Herkunft, Inhaltsstoffe, Heilwirkungen und praktische Anwendungen.

Wo kommt Weihrauch vor und wo findet man ihn?

Weihrauch wird aus den Bäumen der Gattung Boswellia gewonnen, die hauptsächlich in trockenen Regionen vorkommen. Diese Bäume gedeihen besonders gut in den Ländern der Arabischen Halbinsel, wie Oman und Jemen, sowie in Teilen Ostafrikas, besonders in Somalia und Äthiopien. Die besondere Rinde der Weihrauchbäume wird angeritzt, sodass das Harz austreten und an der Luft zu den bekannten Weihrauchperlen trocknen kann. Diese Bäume sind anspruchslos, aber die klimatischen Bedingungen, unter denen sie wachsen, sind extrem – heiß, trocken und oft nährstoffarm.

Wenn Du hochwertigen Weihrauch kaufen möchtest, dann achte auf die Herkunft. Weihrauch aus Oman, insbesondere der sogenannte „Hojari-Weihrauch“, gilt als besonders hochwertig. Auch somalischer Weihrauch hat eine sehr gute Qualität. Die Qualität des Harzes erkennt man oft am Duft, der Reinheit und der Größe der Stücke – je heller und größer, desto besser.

Inhaltsstoffe von Weihrauch

Weihrauch besteht aus einer komplexen Mischung aus verschiedenen Stoffen. Die wichtigsten sind die sogenannten Boswelliasäuren, die den größten Teil des Harzes ausmachen und für viele der gesundheitsfördernden Wirkungen verantwortlich sind. Daneben enthält Weihrauch ätherische Öle, Harze und Schleimstoffe, die den typischen, würzig-harzigen Geruch erzeugen, wenn das Harz verbrannt wird. Die Zusammensetzung der ätherischen Öle verleiht den verschiedenen Weihrauchsorten ihren spezifischen Duft und ist auch für die heilende Wirkung verantwortlich.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete von Weihrauch

Weihrauch wird seit Jahrtausenden als Heilmittel genutzt, und seine Wirkung wird heute auch von der modernen Medizin anerkannt. Boswelliasäuren wirken stark entzündungshemmend und können dabei helfen, verschiedene chronische Entzündungskrankheiten zu lindern. Besonders Menschen mit rheumatoider Arthritis oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn profitieren von Weihrauch-Präparaten.

Aber das ist noch nicht alles. Weihrauch hat auch schmerzlindernde Eigenschaften und könnte daher eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein. Auch bei Asthma und anderen Atemwegserkrankungen können Weihrauch-Extrakte Linderung bringen, da sie die Entzündung in den Atemwegen reduzieren und das Atmen erleichtern können.

Die Anwendung von Weihrauch kann sowohl innerlich als auch äußerlich erfolgen. Innerlich wird Weihrauch oft in Form von Kapseln eingenommen, die standardisierte Mengen an Boswelliasäuren enthalten. Für die äußerliche Anwendung gibt es Cremes und Salben, die bei Gelenkschmerzen oder Hautentzündungen aufgetragen werden können.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Auch wenn Weihrauch als natürliches Heilmittel gilt, gibt es einige Nebenwirkungen und Kontraindikationen, die Du beachten solltest. Manche Menschen können auf Weihrauch mit Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfall reagieren. Zudem sollte Weihrauch nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, wenn Du bereits Medikamente zur Blutverdünnung oder gegen Entzündungen nimmst, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Einnahme von Weihrauch verzichten, da noch nicht ausreichend Studien zur Sicherheit vorliegen.

Moderne Forschung

In den letzten Jahren hat auch die moderne Forschung vermehrt das Interesse an Weihrauch entdeckt. Studien haben gezeigt, dass Boswelliasäuren entzündungshemmende Wirkungen haben, die sogar mit denen von synthetischen Entzündungshemmern vergleichbar sind – jedoch mit weniger Nebenwirkungen. Die Forschung untersucht derzeit auch das Potenzial von Weihrauch bei der Behandlung von Krebs, insbesondere zur Linderung von Nebenwirkungen der Chemotherapie und zur Unterstützung des Immunsystems. Auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer wird das Potenzial von Weihrauch untersucht, da die entzündungshemmenden Eigenschaften möglicherweise auch im Gehirn eine schützende Wirkung haben könnten.

Konkrete Anwendungshinweise

Wenn Du Weihrauch zu Hause nutzen möchtest, kannst Du ihn auf verschiedene Weisen anwenden.

  • Räuchern: Verwende Weihrauchharz, um eine beruhigende, reinigende Atmosphäre zu schaffen. Du brauchst dafür ein Räuchergefäß, eine Kohletablette und das Harz. Zünde die Kohle an, lasse sie gut durchglühen und lege dann einige Stücke Weihrauch darauf. Der aufsteigende Rauch verbreitet den typischen, würzigen Duft, der eine entspannende Wirkung haben kann.
  • Cremes und Salben: Zur äußerlichen Anwendung kannst Du eine Salbe mit Weihrauch bei Gelenkschmerzen auftragen. Die entzündungshemmende Wirkung kann dabei helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Kapseln: Zur inneren Anwendung sind Weihrauch-Kapseln am praktischsten, da sie eine genau dosierte Menge an Boswelliasäuren enthalten. Achte hier besonders auf die Dosierungsempfehlungen des Herstellers und sprich am besten mit Deinem Arzt, bevor Du Weihrauch-Präparate einnimmst.

Dosierungsbeispiele

Bei der Einnahme von Weihrauch in Form von Kapseln kann die Dosierung je nach Anwendungsgebiet variieren. Für entzündliche Erkrankungen wie Arthritis liegt die empfohlene Dosierung oft zwischen 300 bis 400 mg Boswelliasäure, drei Mal täglich. Es ist wichtig, die Dosierungsempfehlungen des jeweiligen Herstellers genau zu beachten und bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem Arzt zu halten, um die optimale Wirkung zu erzielen und Nebenwirkungen zu vermeiden.

Historische Bedeutung und Nutzung von Weihrauch

Weihrauch war schon im Altertum ein begehrtes Handelsgut. In der Antike zählte er sogar zu den wertvollsten Handelswaren – fast wie Gold. Die alten Ägypter nutzten ihn zur Einbalsamierung und als Opfergabe an ihre Götter. Auch in der Bibel wird Weihrauch häufig erwähnt; so gehörte er zu den Geschenken der Heiligen Drei Könige, die ihn dem neugeborenen Jesuskind darbrachten. Seine spirituelle Bedeutung zieht sich also durch viele Kulturen und Religionen. Weihrauch galt und gilt als Mittel, die Verbindung zu den Göttern zu stärken, eine feierliche Atmosphäre zu schaffen oder räumliche Energie zu reinigen.

Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im indischen Ayurveda spielt Weihrauch, dort als „Shallaki“ bekannt, seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle zur Behandlung von Gelenkschmerzen, Hauterkrankungen und als Mittel zur Stärkung der allgemeinen Gesundheit.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Neben den genannten Anwendungsgebieten gibt es auch Hinweise darauf, dass Weihrauch das Immunsystem unterstützen kann. Die entzündungshemmenden Eigenschaften helfen dabei, das Immunsystem zu regulieren und es im Kampf gegen Infektionen zu unterstützen. Zudem wird Weihrauch in der Aromatherapie verwendet, um Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Tipps für Allergiker

Falls Du zu Allergien neigst, solltest Du bei der Anwendung von Weihrauch vorsichtig sein. Weihrauch kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen, insbesondere wenn er in Form von ätherischen Ölen oder beim Räuchern verwendet wird. Wenn Du noch nie Weihrauch verwendet hast, teste zunächst eine kleine Menge und beobachte, wie Dein Körper darauf reagiert. Bei Hautkontakt kann es in seltenen Fällen zu Hautreizungen kommen, weshalb es ratsam ist, zuerst einen kleinen Hauttest durchzuführen.

Worauf solltest Du beim Kauf von Weihrauch achten?

Wenn Du Weihrauch kaufen möchtest, dann solltest Du einige Dinge beachten, um sicherzugehen, dass Du ein hochwertiges Produkt erhältst.

  1. Herkunft: Wie bereits erwähnt, hat Weihrauch aus Oman oder Somalia eine besonders hohe Qualität. Achte daher auf die Angabe des Ursprungslandes.
  2. Aussehen und Geruch: Hochwertiger Weihrauch hat meist große, helle Stücke und einen angenehmen, intensiven Geruch. Dunklere oder stark verunreinigte Stücke sind meist von geringerer Qualität.
  3. Reinheit: Achte darauf, dass keine Zusätze enthalten sind. Reiner Weihrauch sollte ohne chemische Zusätze auskommen.
  4. Art der Anwendung: Weihrauch gibt es in verschiedenen Formen – als Harz, Pulver, ätherisches Öl oder als Kapseln. Überlege Dir, wofür Du ihn verwenden möchtest, und wähle die passende Form.

Weihrauch ist ein faszinierendes Naturprodukt, das weit mehr als nur ein Bestandteil religiöser Zeremonien ist. Es kann uns helfen, Entzündungen zu lindern, Schmerzen zu reduzieren und unsere innere Balance zu finden. Wenn Du es in Deinen Alltag integrieren möchtest, dann achte auf die Qualität des Produkts und genieße die vielfältigen Wirkungen dieses besonderen Harzes. Egal, ob als duftender Rauch, als Salbe für die Gelenke oder als Nahrungsergänzung – Weihrauch ist eine wahre Kostbarkeit der Natur, die uns mit ihrer Geschichte und ihren Heilkräften auch heute noch verzaubern kann.

Weihrauch – Heilpflanzenportrait
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Inhaltsstoffe von Weihrauch:

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Wer sich noch eingehender mit Olibanum und seiner medizinischen Anwendung und Wirkung befassen möchte, dem legen wir die Veröffentlichung der Uniklinik Freiburg ans Herz: Medizinische Veröffentlichung Uniklinik Freiburg

Wir nutzen Olibanum pur zum Räuchern, ziehen ihn in Öl (und Ölauszügen) aus, nutzen ihn als Hydrolat und als ätherisches Öl. Jede Form hat ihre Einsatzbereiche und wir möchten keine Art mehr missen. Es gibt auch kein besser oder schlechter. Mal ist einfach ein Hydrolat sinnvoller, zum Beispiel als Wasserphase einer Creme oder Bestandteil eines Gesichtswassers und mal macht das ätherische Öl mehr Sinn, im aromatherapeutischen Riechstift oder als Wirkstoff in Salbe. Olibanum kann bei Arthrose und anderen entzündlichen Erkrankungen auch innerlich eingenommen werden. Hier empfehlen wir auf dafür geeignete Präparate in Form von Kapseln zurückzugreifen.

Unsere zahlreichen Rezepte mit Olibanum findet man ganz einfach und übersichtlich mit einem Klick auf: Weihrauch

Wir haben viele Weihrauchprodukte getestet und können ätherische Öle, Olibanum und Hydrolate von Nature is Unique empfehlen. Achtet beim Kauf unbedingt auf die Reinheit und am besten auch auf Nachhaltigkeit in der Produktion.

Weihrauch – Heilpflanzenportrait

Nature is Unique war so nett und hat uns Videos und Fotos der Olibanum-Ernte zur Verfügung gestellt. Wir finden das extrem interessant und möchten diese gerne mit Euch teilen:

Weihrauch-Ernte Video

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