Wermut Heilpflanzenportrait

Wermut Heilpflanzenportrait

Gemeiner Wermut * Bitterer Beifuß * Alsem * Artemisia absinthium

Wermut ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. Sie ist vor allem für ihre Verwendung in der Herstellung des bekannten Wermuts bekannt, einem aromatisierten Likör mit einem charakteristischen bitteren Geschmack.

Er hat eine lange Geschichte in der Kräutermedizin. Schon im antiken Griechenland und im alten Ägypten wurde sie für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt. Sie wurde traditionell zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Wurmbefall und verschiedenen Lebererkrankungen eingesetzt. Darüber hinaus wurde sie als Mittel gegen Malaria und zur Linderung von Menstruationsbeschwerden verwendet.

Die Wermutpflanze ist eine robuste Pflanze mit grau-grünen Blättern, die stark duften. Sie kann eine Höhe von bis zu 1,5 m erreichen und hat kleine gelbe Blüten, die in kugelförmigen Büscheln angeordnet sind. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden und ist in vielen Teilen der Welt verbreitet.

Um Wermutlikör herzustellen, werden die Blätter und Blüten der Wermutpflanze verwendet. Sie enthalten eine Vielzahl von ätherischen Ölen und Bitterstoffen, darunter das bekannte Thujon. Diese Inhaltsstoffe verleihen dem Wermut seinen typisch bitteren Geschmack und sein aromatisches Profil.

Wo kommt Wermut vor und wo findest du ihn?

Wermut ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch. Du findest sie oft an sonnigen, trockenen Standorten wie Wegrändern, Böschungen und brachliegenden Flächen. Sie wächst auch in Gärten, besonders in Kräutergärten, wo sie wegen ihrer vielseitigen Nutzung geschätzt wird.

Inhaltsstoffe von Wermut

Wermut ist reich an ätherischen Ölen, darunter Thujon, Absinthin und Anabsinthin. Diese Inhaltsstoffe verleihen dem Wermut seine charakteristische Bitterkeit und sind für seine medizinischen Eigenschaften verantwortlich. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Tannine und Bitterstoffe, die ebenfalls zur Heilwirkung beitragen.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Wermut wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet. Hier sind einige seiner bekanntesten Anwendungen:

  • Verdauungsprobleme: Wermut regt die Magensaftproduktion an und hilft bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl.
  • Appetitanregend: Aufgrund seiner Bitterstoffe wird er oft verwendet, um den Appetit zu steigern.
  • Lebergesundheit: Wermut unterstützt die Leberfunktion und hilft bei der Entgiftung.
  • Entzündungshemmend: Seine entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn nützlich bei der Behandlung von Wunden und Hautentzündungen.
  • Antiparasitär: Traditionell wird Wermut auch zur Behandlung von Wurmbefall verwendet.

Historische Bedeutung und Nutzung

In der Geschichte spielte Wermut eine bedeutende Rolle. Schon im alten Ägypten und in der griechischen Antike wurde er für seine medizinischen Eigenschaften geschätzt. Im Mittelalter war er eine wichtige Zutat in vielen Heiltränken. Besonders bekannt ist Wermut jedoch als Hauptbestandteil des Absinths, eines alkoholischen Getränks, das im 19. Jahrhundert populär war und als Inspirationsquelle vieler Künstler diente.

Tipps zum Sammeln von Wermut

Wenn Du Wermut selbst sammeln möchtest, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  1. Identifizierung: Stelle sicher, dass Du die Pflanze richtig identifizierst. Wermut hat silbrig-grüne, gefiederte Blätter und einen starken, aromatischen Geruch.
  2. Erntezeit: Die beste Zeit zum Sammeln ist während der Blütezeit im Sommer, normalerweise zwischen Juli und September.
  3. Trocknung: Ernte die oberen Teile der Pflanze und hänge sie an einem trockenen, gut belüfteten Ort auf, um sie zu trocknen.
  4. Vorsicht vor Doppelgängern: Verwechsle Wermut nicht mit anderen ähnlichen Pflanzen wie Beifuß (Artemisia vulgaris). Beide gehören zur selben Familie, haben aber unterschiedliche Anwendungen und Wirkungen.

Mögliche Doppelgänger

Beifuß ist der häufigste Doppelgänger von Wermut. Während beide Pflanzen zur Gattung Artemisia gehören, unterscheiden sie sich durch ihre Blattform und ihren Geruch. Beifuß hat weniger stark gefiederte Blätter und einen milderen Duft. Achte daher genau auf diese Unterschiede, um Verwechslungen zu vermeiden.

Der Bittere Beifuß hat auch eine kulturelle Bedeutung. Im 19. Jahrhundert wurde der Likör – auch Absinth oder grüne Fee genannt – in Frankreich und anderen europäischen Ländern besonders populär. Künstler und Schriftsteller wie Vincent van Gogh, Charles Baudelaire und Oscar Wilde waren für ihren Genuss von Wermut bekannt und erwähnten ihn in ihren Werken. Von 1923 bis 1988 war Absinth in Deutschland verboten. Auch andere Länder erließen eine sogenannte Absinth-Prohibition, sodass er beinah weltweit verboten war. Einzig England, Spanien und Portugal erließen nie ein Verbot bezüglich Herstellung oder Konsum. Man ging davon aus, dass Absinth aufgrund seines hohen Alkoholgehaltes zusammen mit dem Thujon aggressiv und „irre“ mache.

Heutzutage wird Wermut in vielen Cocktails verwendet und ist ein beliebter Bestandteil der modernen Bar-Szene. Neben seinem Einsatz in Getränken wird die Wermutpflanze auch in der Küche verwendet, um Aromen zu verstärken und verschiedenen Gerichten eine bittere Note zu verleihen.

Insgesamt ist Wermut eine faszinierende Pflanze mit einer reichen Geschichte und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in der Medizin, der Küche und der Bar-Kultur.

Inhaltsstoffe:

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Wermutkraut kann als Tinktur oder getrocknet als Tee innerlich und äußerlich angewendet werden. Zu beachten ist hier, dass mit Wermut unbedingt sparsam umgegangen werden sollte. Er sollte weder über einen längeren Zeitraum noch in größeren Mengen konsumiert werden. In der Schwangerschaft ist auf Wermut ganz zu verzichten.

Unser Rezept für selbstgemachten Absinth:

Zutaten:

Zubereitung:

Die frischen Kräuter zusammen mit den Samen anmörsern und gemeinsam mit dem Weingeist in eine weithalsige Flasche geben. Die Zitrone mit der Schale in Scheiben schneiden und dazu geben. Die Flasche verschließen und eine Woche bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung ziehen lassen, dabei gelegentlich die Flasche bewegen. Nach der Ziehzeit abseihen und in saubere Flaschen füllen.

Genossen wird Absinth nie pur. Er wird mit Wasser und Zucker verdünnt. Traditionell wird für das richtige Absinth-Ritual ein spezieller Absinth-Löffel mit Löchern auf ein Glas gelegt. Auf diesen Löffel kommt ein Stück Würfelzucker. Über dieses Würfelzuckerstück wird etwas Absinth ins Glas gegossen und der Zucker sodann angezündet. Hat er sich komplett aufgelöst, wird das Glas mit kaltem Wasser aufgegossen. Dabei wird das grüne Getränk trüb.

Bitte mit Alkohol, besonders mit Absinth, immer verantwortungsvoll umgehen.

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