Gewöhnlicher Wasserdost Heilpflanzenportrait

Gewöhnlicher Wasserdost Heilpflanzenportrait

Wasserhanf * Kunigundenkraut * Eupatorium cannabinum

Der gemeine Wasserdost ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er ist in vielen Teilen Europas und Asiens heimisch und wächst bevorzugt in feuchten Wiesen, Ufern von Flüssen, Teichen und anderen Feuchtgebieten. Der Name „Wasserdost“ bezieht sich auf den Standort, an dem die Pflanze am häufigsten anzutreffen ist.

Auch wenn der Name es suggiert, ist er nicht mit dem Dost (Origanum vulgare) verwandt. Im Vergleich zum Dost ist der Wasserdost mit seinen bis zu 2 m Wuchshöhe auch ein echter Riese. In seiner Heilwirkung kann der gewöhnliche Wasserdost am ehesten mit Echinacea verglichen werden. Verwendet werden kann das gesamte Kraut, vorzugsweise in der Blüte.

Der Wasserdost ist eine hochwachsende Pflanze mit einer Höhe von 1 bis 2 Metern. Die Stängel sind hohl und haben eine rötliche Färbung. Die Blätter sind gegenständig angeordnet, lanzettlich und grob gesägt. Die Blütenköpfe sind in dichten Dolden angeordnet und bestehen aus zahlreichen kleinen, pink- bis purpurfarbenen Blüten.

Der Wasserdost ist eine wichtige Pflanze für die Tierwelt. Die Blüten ziehen Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an, die Nektar sammeln. Dies macht den Wasserdost zu einer wertvollen Nahrungsquelle für Bestäuberinsekten.

Ebenso wie z.B. Beinwell enthält Wasserdost allerdings Pyrrolizidinalkaloide (kurz PA), weshalb er weder allzu oft, noch in größeren Mengen verwendet werden sollte. PA steht im Verdacht leberschädigend zu sein.

Worauf du beim Sammeln achten musst

Beim Sammeln des Gewöhnlichen Wasserdosts solltest du einige wichtige Punkte beachten:

  1. Standortwahl: Sammle die Pflanze in unberührten, schadstofffreien Gebieten. Meide Straßenränder und industriell genutzte Flächen.
  2. Erntezeit: Die beste Zeit zum Sammeln ist kurz vor der Blüte bis zur vollen Blütezeit, also von Juli bis September.
  3. Verwechslungsgefahr: Achte auf mögliche Doppelgänger. Besonders der Wasserdost kann mit Baldrian und anderen Pflanzen verwechselt werden. Sammle daher immer nur, wenn Du Dir ganz sicher bist.

Zu finden ist der gewöhnliche Wasserdost in Wassernähe und gern halbschattig. Bei uns wächst er in Gesellschaft von Beinwell, Mädesüß und Blutweiderich an einem Bach im Wald. Seinen Trivialnamen Wasserhanf verdankt er seinen Blättern, die den Blättern der Hanfpflanze ähneln.

Historische Bedeutung und Verwendung

Der Gewöhnliche Wasserdost hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Schon in der Antike wurde er von Ärzten wie Hippokrates und Dioskurides wegen seiner vielfältigen Heilwirkungen geschätzt. Im Mittelalter war er fester Bestandteil vieler Klostergärten und wurde zur Behandlung von Fieber, Wunden und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Er wurde als diuretisches Mittel (wassertreibendes Mittel) eingesetzt und soll auch fiebersenkende Eigenschaften haben. Heute ist man wegen des PA-Gehaltes davon weitgehend abgekommen. Eine verwandte Art, Eutrochium purpureum, spielte auch in der indianischen Medizin Nordamerikas eine wichtige Rolle.

Inhaltsstoffe und Heilwirkungen

Der Gewöhnliche Wasserdost ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Zu diesen gehören:

  • Pyrrolizidinalkaloide: Diese Stoffe können in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein, weshalb Vorsicht bei der Dosierung geboten ist.
  • Flavonoide: Diese wirken entzündungshemmend und antioxidativ.
  • Gerbstoffe: Sie besitzen adstringierende Eigenschaften, die bei der Wundheilung hilfreich sein können.
  • Inulin: Ein Ballaststoff, der die Verdauung unterstützt.

Historisch wurde der Wasserdost vor allem als Stärkungsmittel und zur Behandlung von Erkältungen genutzt. Seine immunstimulierenden Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Helfer bei der Abwehr von Infektionen. Zudem fördert er die Ausscheidung von Giftstoffen über die Nieren und die Haut, was ihn zu einem beliebten Mittel bei Detox-Kuren macht.

Anwendungsgebiete des Gewöhnlichen Wasserdosts

In der Volksmedizin findet der Wasserdost vielfältige Anwendung. Hier einige Beispiele:

  • Erkältungen und Grippe: Ein Tee aus den Blättern und Blüten kann helfen, das Immunsystem zu stärken und die Genesung zu beschleunigen.
  • Verdauungsbeschwerden: Aufgrund seiner bitteren Inhaltsstoffe regt er die Verdauung an und kann bei Blähungen und Verstopfung lindernd wirken.
  • Wundheilung: Umschläge mit Wasserdostaufguss fördern die Heilung von Wunden und Hautentzündungen.
  • Leber- und Nierenerkrankungen: Seine entgiftende Wirkung wird auch bei der Behandlung von Leber- und Nierenproblemen geschätzt.
Gewöhnlicher Wasserdost Heilpflanzenportrait

Kräuterkarte zum privaten Runterladen, Speichern und Teilen. Die Karte darf nicht kommerziell genutzt und nicht verändert werden.

Inhaltsstoffe:

Heilwirkungen:

Anwendungsgebiete:

Genutzt wird der Wasserdost in Form von Tee oder Tinktur. Für Tee wird das blühende Kraut getrocknet und am besten kalt aufgegossen. Tinktur wird mit dem frischen blühenden Kraut angesetzt (Grundrezept Tinktur). Bei Bedarf können Tee und Tinktur auch äußerlich angewendet werden, zum Beispiel bei Hautausschlägen, Ekzemen oder Quetschungen. Innerlich sollten Tee und Tinktur nicht über längere Zeit und nicht ständig eingenommen werden. Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler sollte auf die Verwendung von Wasserdost verzichtet werden.

Du hast Fragen zum Beitrag? In unserem exklusiven Forum kannst Du uns direkt fragen: Forum
Du möchtest unseren täglichen Beitrag nicht verpassen? Dann folge unserem WhatsApp-Kanal.

Achtung / Aus rechtlichen Gründen

Unsere Empfehlungen basieren rein auf Erfahrungswerten und sollen keinesfalls dazu auffordern, sich selbst zu behandeln, eine ärztliche Behandlung oder Medikation abzubrechen oder sogar zu ersetzen. Wir sind weder Mediziner:innen, Heilpraktiker:innen, noch Kosmetiker:innen. Wir weisen daher aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass die auf unserem Blog getroffenen Aussagen über die Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten, Kräuter und Rohstoffe sowie der aufgeführten Rezepte und Anwendungshinweise nur zu Zeitvertreib und Information dienen sollen. Unsere Inhalte (Text und Bild) unterliegen dem #Urheberrecht (Copyright). Jede weitere Nutzung unserer Beiträge/Inhalte - auch auszugsweise - bedarf der schriftlichen Zustimmung der Rechteinhaber. Verstöße werden ohne vorherigen Kontakt juristisch verfolgt. Heilversprechen zur Linderung und/oder Behandlung von gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen geben wir in keiner Weise ab und versprechen auch nichts derartiges. Wer unsere Rezepte oder Empfehlungen nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr, wie es rechtlich so schön heißt.

Schreibe einen Kommentar

Unsere Partner