Brunnenkresse Heilpflanzenportrait

Brunnenkresse Heilpflanzenportrait

Wasserkresse * Nasturtium officinale

Vielleicht ist Dir die Brunnenkresse schon einmal an einem klaren Bach oder in der Nähe einer Quelle aufgefallen. Dieses zarte, wasserliebende Kraut ist seit Jahrhunderten für seine heilenden Eigenschaften bekannt. In diesem Beitrag erfährst Du, wo Du Brunnenkresse findest, welche wertvollen Inhaltsstoffe sie besitzt und wie Du sie sicher sammelst und verwendest.

Wo findest Du Brunnenkresse?

Brunnenkresse wächst bevorzugt an sauberen, fließenden Gewässern, vor allem an Quellen, Bächen und Teichen mit kühlem, klarem Wasser. Du kannst sie auch in Auenlandschaften oder in naturnahen Gärten mit künstlich angelegten Teichen entdecken. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass das Wasser, in dem die Kresse wächst, nicht durch Schadstoffe belastet ist. Denn Brunnenkresse nimmt leicht Verunreinigungen aus dem Wasser auf, die sie ungenießbar oder sogar gesundheitsschädlich machen können.

Achte beim Sammeln darauf, dass Du Standorte fernab von Straßen, Industriegebieten und landwirtschaftlichen Flächen wählst, um sicherzustellen, dass die Pflanze nicht durch Pestizide oder Schadstoffe belastet ist.

Inhaltsstoffe und Nährwerte – Ein wahres Kraftpaket

Brunnenkresse ist ein echtes Superfood! Sie enthält eine hohe Konzentration an Vitamin C, das Dein Immunsystem stärkt, sowie Vitamin A, das für die Gesundheit Deiner Haut und Augen unerlässlich ist. Darüber hinaus liefert sie Folsäure, die für die Zellteilung wichtig ist, sowie Eisen, Kalium und Calcium.

Ein weiterer wertvoller Bestandteil der Brunnenkresse sind die Senfölglycoside, die für den leicht scharfen Geschmack verantwortlich sind und eine antibakterielle Wirkung haben. Diese Stoffe sind auch dafür bekannt, den Körper bei der Bekämpfung von Infektionen zu unterstützen und die Atemwege zu reinigen.

Heilwirkungen der Brunnenkresse

Die Brunnenkresse wurde schon von den Römern und Griechen als Heilmittel genutzt. Ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften machten sie damals wie heute zu einem beliebten Kraut bei Erkältungen, Husten und Atemwegsbeschwerden. Die enthaltenen Senföle helfen, Schleim zu lösen und Entzündungen in den Bronchien zu lindern.

Zusätzlich wirken die Bitterstoffe in der Brunnenkresse verdauungsfördernd. Sie regen den Appetit an, unterstützen die Leberfunktion und helfen bei der Verdauung schwerer Speisen. Ihre harntreibenden Eigenschaften machen sie zudem zu einem nützlichen Helfer bei Harnwegsinfekten oder zur Unterstützung der Nierenfunktion.

Anwendungen in der Küche und Naturheilkunde

Brunnenkresse ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Du kannst sie frisch in Salaten verwenden, um Deinen Gerichten eine würzige Note zu verleihen. Besonders gut passt sie zu herzhaften Quarkspeisen, Kräuterbutter oder als Topping auf Suppen. Ihr scharfer Geschmack macht sie zu einer idealen Zutat für Smoothies oder Pestos. Ein Klassiker ist auch Brunnenkresse-Pesto, das Du aus frischen Blättern, Olivenöl, Nüssen und Knoblauch zubereiten kannst.

In der Naturheilkunde wird Brunnenkresse als Tee oder Tinktur verwendet, um Husten und Erkältungen zu lindern. Für einen Tee übergießt Du einfach zwei Teelöffel frischer, gehackter Brunnenkresse mit heißem Wasser und lässt den Aufguss etwa zehn Minuten ziehen.

Sicherheit beim Sammeln und mögliche Doppelgänger

Wenn Du Brunnenkresse in der Natur sammelst, solltest Du einige wichtige Sicherheitshinweise beachten. Neben der bereits erwähnten Wasserqualität ist es ratsam, die Pflanze gut abzuwaschen, da sie möglicherweise Bakterien oder Parasiten wie den Fuchsbandwurm tragen kann. Dieser kann durch verunreinigte Wildkräuter auf den Menschen übertragen werden.

Außerdem solltest Du die Pflanze nur an sauberen Gewässern ernten und darauf achten, die jungen, zarten Triebe zu nehmen, da sie den besten Geschmack bieten. Die beste Zeit zum Sammeln ist im Frühjahr (April bis Juni) und im Herbst.

Eine mögliche Verwechslungsgefahr besteht mit der Bitterkresse (Cardamine amara), die zwar essbar ist, aber einen sehr bitteren Geschmack hat. Es gibt auch andere Pflanzen, die ähnlich aussehen, wie der Sumpf-Hahnenfuß, der allerdings giftig ist. Hier gilt: Wenn Du Dir unsicher bist, lieber die Finger davon lassen.

Historische Bedeutung und Nutzung

Brunnenkresse hat eine lange Geschichte als Heil- und Nahrungsmittel. Schon die alten Griechen und Römer nutzten sie, um ihre Kräfte zu stärken und gegen Müdigkeit vorzugehen. Im Mittelalter war sie eine wichtige Pflanze in den Klostergärten und wurde zur Behandlung von Verdauungsstörungen, Skorbut und Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Besonders im 19. Jahrhundert, als Skorbut durch Vitamin-C-Mangel weit verbreitet war, spielte die Brunnenkresse eine wichtige Rolle als natürliches Heilmittel. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt machte sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Ernährung, vor allem bei Seeleuten, die lange Zeit ohne frisches Obst und Gemüse auskommen mussten.

Anbau von Brunnenkresse im eigenen Garten

Möchtest Du Deine eigene Brunnenkresse anbauen? Das ist gar nicht so schwer! Du kannst sie in einem schattigen Bereich Deines Gartens oder in einem Balkonkasten mit feuchter Erde ziehen. Besonders gut gedeiht sie, wenn sie regelmäßig mit frischem Wasser besprüht oder in einem kleinen, künstlichen Teich kultiviert wird. So hast Du immer frische Brunnenkresse zur Hand, ohne auf die Natur angewiesen zu sein.

Brunnenkresse ist ein vielseitiges Kraut mit vielen gesundheitlichen Vorteilen. Sie ist nicht nur nährstoffreich, sondern auch ein bewährtes Heilmittel, das seit Jahrhunderten verwendet wird. Ob in der Küche, als Tee oder Tinktur – Brunnenkresse bringt Frische und Vitalität in Deinen Alltag. Beim Sammeln solltest Du jedoch immer auf die Wasserqualität achten und mögliche Doppelgänger im Blick behalten.

Viel Spaß beim Entdecken und Nutzen dieses wunderbaren Heilkrauts!

Inhaltsstoffe:

Heilwirkung:

Anwendungsbereiche:

In der Schwangerschaft sollte auf den Verzehr von Brunnenkresse verzichtet werden!

Brunnenkresse Heilpflanzenportrait

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