Zimbelkraut Heilpflanzenportrait

Zimbelkraut Heilpflanzenportrait

Zymbelkraut * Mauer-Zimbelkraut * Eustett * Cymbalaria muralis, synonym Linaria cymbalaria

Das Zimbelkraut begegnet Dir vielleicht schon seit langem auf Deinen Spaziergängen – du hast es nur nicht bewusst wahrgenommen. Oft wächst es unscheinbar in Mauerritzen oder an schattigen, steinigen Plätzen. Doch dieses zarte Kraut ist nicht nur ein Überlebenskünstler, sondern auch eine altbewährte Heilpflanze mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. In diesem Beitrag erfährst Du alles über seine Eigenschaften, die Verwendung und was Du beim Sammeln beachten musst.

Wo findest Du Zimbelkraut?

Das Zimbelkraut stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, hat sich aber in ganz Europa verbreitet. Es bevorzugt alte Steinmauern, Ruinen, Gärten und schattige Plätze – besonders in städtischen Umgebungen. Seine Fähigkeit, in kleinsten Mauerspalten zu wurzeln, macht es zu einem wahren Überlebenskünstler. Du erkennst es leicht an seinen kleinen, herzförmigen Blättern und den zarten, violett-gelben Blüten, die fast das ganze Jahr über zu sehen sind, vor allem aber von Mai bis September.

Inhaltsstoffe des Zimbelkrauts

Das unscheinbare Zimbelkraut enthält eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe, die ihm seine heilende Wirkung verleihen. Zu diesen gehören:

  • Flavonoide: Sie wirken antioxidativ, das heißt, sie schützen Deine Zellen vor freien Radikalen und unterstützen das Immunsystem.
  • Cumarine: Diese Inhaltsstoffe haben entzündungshemmende Eigenschaften und fördern die Wundheilung.
  • Ätherische Öle: Sie wirken beruhigend auf die Haut und fördern die Regeneration.

Zusätzlich enthält das Kraut kleinere Mengen an Gerbstoffen, die bei der Behandlung von Hautirritationen hilfreich sind.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Das Zimbelkraut wird schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt, vor allem in der Volksmedizin. Hier ein Überblick über die wichtigsten Heilwirkungen:

  • Wundheilung: Die entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften machen es ideal für die Behandlung kleinerer Verletzungen, Wunden und Hautirritationen. Zerquetsche einfach ein paar frische Blätter und lege sie auf die betroffene Stelle.
  • Ekzeme und Hautausschläge: Auch bei chronischen Hauterkrankungen wie Ekzemen kann Zimbelkraut Linderung verschaffen. Eine frische Umschlaganwendung ist hier ratsam.
  • Verdauungsbeschwerden: Innerlich als Tee eingenommen, kann es bei leichten Verdauungsstörungen helfen. Die beruhigenden und harntreibenden Eigenschaften des Zimbelkrauts unterstützen die Verdauung und fördern die Entwässerung des Körpers.
  • leicht harntreibend: In der traditionellen Medizin wird Zimbelkraut außerdem als mildes Diuretikum verwendet, um die Nieren zu unterstützen und den Wasserhaushalt zu regulieren.

So verwendest Du Zimbelkraut richtig

Für die äußerliche Anwendung kannst Du eine Salbe aus den Blättern herstellen oder sie als frischen Umschlag direkt auf die Haut auftragen. Innerlich kannst Du einen Tee aus den Blättern und Blüten aufgießen. Dazu nimmst Du etwa einen Teelöffel getrocknetes Kraut auf eine Tasse heißes Wasser und lässt den Tee etwa 10 Minuten ziehen.

Worauf musst Du beim Sammeln achten?

Das Sammeln von Zimbelkraut ist einfach, wenn Du ein paar Dinge beachtest. Sammle das Kraut am besten im Sommer, wenn es in voller Blüte steht. Sowohl die Blätter als auch die Blüten sind nutzbar. Achte darauf, das Kraut nicht an stark befahrenen Straßen oder verschmutzten Plätzen zu sammeln, da es Schadstoffe aufnehmen kann.

Eine Sache, die Du im Hinterkopf behalten solltest, ist der Schutz der Pflanze. Obwohl Zimbelkraut häufig vorkommt, solltest Du es nur in Maßen ernten, um die Bestände nicht zu gefährden. Wenn Du eine größere Menge benötigst, ernte lieber an verschiedenen Stellen, damit die Pflanze sich erholen kann.

Vorsicht vor Doppelgängern

Zimbelkraut hat zwar keine giftigen Doppelgänger, aber einige Pflanzen sehen ihm dennoch ähnlich. Besonders das Mauer-Zwerglein (Linaria simplex) kann mit seinen ähnlichen Blättern und Blütenformen verwechselt werden. Der größte Unterschied liegt in den Blüten: Das Zimbelkraut hat unverwechselbare violett-gelbe Blüten, während das Mauer-Zwerglein meist in anderen Farbtönen blüht. Wenn Du unsicher bist, orientiere Dich immer an den herzförmigen Blättern und der spezifischen Blütenform.

Historische Bedeutung und Nutzung

Das Zimbelkraut wurde bereits im Mittelalter von Mönchen in Klostergärten kultiviert und war für seine wundheilenden Eigenschaften bekannt. Besonders in Italien und Frankreich wurde es genutzt, um schlecht heilende Wunden und Geschwüre zu behandeln. Außerdem hatte das Kraut symbolische Bedeutung: Es stand für die Überwindung von Hindernissen, da es selbst in kleinsten Mauerspalten gedeiht.

In der modernen Naturheilkunde erlebt das Zimbelkraut eine Wiederentdeckung. Es wird wieder häufiger in Tees und Salben verwendet, vor allem wegen seiner hautberuhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Zimbelkraut ist nicht nur eine charmante Pflanze, die alte Mauern ziert, sondern auch ein vielseitiges Heilkraut mit langer Tradition. Ob zur Behandlung von Wunden, Hautproblemen oder zur Unterstützung der Verdauung – die Anwendungen sind vielfältig. Wenn Du es beim nächsten Spaziergang entdeckst, kannst Du es mit gutem Gewissen für Deine Hausapotheke sammeln. Denk daran, es respektvoll und verantwortungsvoll zu ernten, damit es auch in Zukunft unsere Mauern zieren und uns mit seinen heilenden Kräften unterstützen kann.

Inhaltsstoffe:

  • Flavonoide
  • Cumarine
  • ätherische Öle
  • Gerbstoffe
  • Iridoide
  • Saponine
  • Kohlenhydrate
  • Mineralstoffe (wie Kalium und Kalzium)

Heilwirkungen:

  • entzündungshemmend
  • wundheilend
  • antioxidativ
  • hautberuhigend
  • harntreibend
  • verdauungsfördernd

Anwendungsgebiete:

  • Wundheilung
  • Behandlung von Ekzemen
  • Linderung von Hautausschlägen
  • Unterstützung bei leichten Verdauungsbeschwerden
  • Förderung der Harnausscheidung
  • Behandlung von schlecht heilenden Geschwüren
Zimbelkraut Heilpflanzenportrait

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