Urea Rohstoffprofil

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Urea: Was es ist, wo es vorkommt und wie es Dir in der Naturkosmetik helfen kann

Urea, auch bekannt als Harnstoff, ist eine vielseitige und effektive Substanz, die in der Hautpflege immer häufiger zu finden ist. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wichtige über Urea: wo es vorkommt, wie es hergestellt wird, welche besonderen Eigenschaften es hat und wie Du es am besten in Deine Pflegeroutine integrieren kannst. Auch nützliche Tipps zum Kauf und zur Haltbarkeit sowie spannende Details zur historischen Anwendung dürfen nicht fehlen.

Wo kommt Urea vor?

Es ist eine natürliche Verbindung, die als Endprodukt des Eiweißstoffwechsels in unseren Nieren gebildet wird. Es wird durch den Urin ausgeschieden und ist sowohl im menschlichen als auch im tierischen Körper vorhanden. Zusätzlich kommt es als Feuchtigkeitsspender in der Haut vor, wo es die Barrierefunktion unterstützt und hilft, Feuchtigkeit zu speichern.

Wie wird Urea hergestellt?

Während es früher tatsächlich aus tierischem Urin gewonnen wurde, erfolgt die Herstellung heute synthetisch. Dabei wird Ammoniak mit Kohlendioxid unter hohem Druck und bei erhöhter Temperatur zu Urea kombiniert. Diese Methode, bekannt als „Haber-Bosch-Verfahren“, ist nicht nur effizient, sondern auch hygienisch und umweltfreundlich gestaltet. So kann es in großen Mengen und von hoher Reinheit hergestellt werden.

Inhaltsstoffe und Eigenschaften

Es besteht aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Es ist farblos, geruchlos und wasserlöslich. Eine besondere Eigenschaft ist seine Hygroskopie: Es zieht Feuchtigkeit an und bindet sie in der Haut, was für eine intensive Feuchtigkeitsversorgung sorgt. Zudem wirkt es keratolytisch, d. h., es hilft, abgestorbene Hautzellen sanft zu lösen und hinterlässt ein glattes Hautgefühl. Interessanterweise stärkt Urea auch die Hautbarriere, sodass weniger Feuchtigkeit verloren geht und die Haut besser gegen äußere Einflüsse geschützt ist.

Anwendungsgebiete und Konzentrationen in der Naturkosmetik

Dank seiner feuchtigkeitsspendenden und hautglättenden Eigenschaften ist Urea ein wertvoller Inhaltsstoff in der Naturkosmetik. In geringer Konzentration (bis zu 10 %) wirkt es vor allem als Feuchtigkeitsspender und ist ideal für normale bis trockene Haut. Bei höheren Konzentrationen (20 % und mehr) entfaltet es zusätzlich seine exfolierende Wirkung, die besonders für sehr trockene und verhornte Hautstellen, wie Fersen oder Ellbogen, vorteilhaft ist. Da Urea hitzeempfindlich ist, sollte es beim Rühren immer erst zum Schluss beigefügt werden.

Verträglichkeit: Ist Urea für jeden Hauttyp geeignet?

Es gilt allgemein als gut verträglich, sogar für empfindliche Haut. Dennoch kann es bei sehr sensibler oder verletzter Haut in hohen Konzentrationen ein leichtes Brennen verursachen. Falls Du Urea zum ersten Mal verwendest oder besonders sensible Haut hast, starte am besten mit einer niedrigeren Konzentration und trage das Produkt zunächst auf einer kleinen Hautstelle auf.

Worauf solltest Du beim Kauf von Urea-Produkten achten?

Wenn Du Urea-Produkte kaufst, solltest Du auf eine hohe Reinheit achten, idealerweise mindestens 99 %. Die Qualität und Herkunft des Ureas spielen ebenfalls eine Rolle, und gute Naturkosmetikprodukte sollten frei von künstlichen Duftstoffen, Parabenen und Silikonen sein. Falls Dir Nachhaltigkeit wichtig ist, prüfe, ob das Produkt auf umweltfreundliche Weise hergestellt wurde – viele Marken kennzeichnen ihre Produkte entsprechend.

Haltbarkeit von Urea-Produkten

Es in seiner reinen Form ist relativ lange haltbar, etwa zwei bis drei Jahre. Doch sobald es mit anderen Inhaltsstoffen gemischt wird, kann die Haltbarkeit variieren. Geöffnete Urea-Cremes und -Lotionen halten meist sechs bis zwölf Monate und sollten kühl sowie dunkel gelagert werden, damit die Feuchtigkeit spendende Wirkung optimal erhalten bleibt.

Historische Anwendung von Urea

Früher wurde es weniger in der Kosmetik eingesetzt, sondern fand hauptsächlich in der Medizin und Landwirtschaft Anwendung. Harnstoff-Kompressen wurden zur Behandlung von Hautproblemen genutzt, und auch in der Düngemittelproduktion ist es seit langem ein beliebter Stoff, da es das Pflanzenwachstum durch Stickstoffzugabe fördert.

Es ist ein echter Allrounder in der Hautpflege: Von Feuchtigkeitsversorgung über die Stärkung der Hautbarriere bis hin zur sanften Exfoliation – Urea hat vieles zu bieten und ist daher für alle Hauttypen geeignet. Wenn Du auf der Suche nach einer natürlichen Lösung für trockene oder beanspruchte Haut bist, könnte es genau das Richtige für Dich sein.

Inhaltsstoffe:

  • Kohlenstoff (C)
  • Stickstoff (N)
  • Sauerstoff (O)
  • Wasserstoff (H)

Eigenschaften:

  • hygroskopisch (zieht Feuchtigkeit an)
  • wasserlöslich
  • geruchlos
  • keratolytisch (löst abgestorbene Hautzellen)
  • hautbarrierestärkend
  • nicht reizend in niedrigen Konzentrationen
  • hitzeempfindlich

Anwendungsgebiete:

  • Feuchtigkeitsspender in Hautpflegeprodukten
  • Behandlung trockener und rissiger Haut
  • Hornhautentfernung bei verhornter Haut
  • Unterstützung der Hautbarriere
  • Exfoliation bei höheren Konzentrationen
  • Bestandteil medizinischer Hautpflege bei Neurodermitis und Psoriasis
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