Lorbeer Heilpflanzenportrait

Lorbeer Heilpflanzenportrait

Echter Lorbeer * Edler Lorbeer * Gewürzlorbeer * Laurus nobilis

Der Echte Lorbeer ist nicht nur in der Küche als Gewürz beliebt, sondern auch eine Heilpflanze mit einer reichen Geschichte und vielseitigen Anwendungen. In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über ihn wissen musst: Wo er vorkommt, welche Inhaltsstoffe er enthält, welche Heilwirkungen er hat und wie Du ihn richtig sammelst und verwendest. Außerdem werfen wir einen Blick auf seine historische Bedeutung und geben Dir Tipps, worauf Du beim Sammeln achten solltest, um Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern zu vermeiden.

Vorkommen und Fundorte des Echten Lorbeers

Er stammt aus dem Mittelmeerraum und ist heute vor allem in Ländern wie Italien, Griechenland, Spanien und der Türkei zu finden. Er wächst in immergrünen Wäldern, an sonnigen Hängen und in Küstennähe. In diesen warmen, milden Regionen gedeiht der Lorbeerstrauch oder -baum besonders gut und kann bis zu 10 Meter hoch werden.

In Mitteleuropa ist der er eher selten in freier Natur anzutreffen, da er empfindlich gegenüber Kälte ist. Allerdings wird er häufig in Gärten und als Kübelpflanze kultiviert, wo er an geschützten Orten auch den Winter überstehen kann.

Inhaltsstoffe des Echten Lorbeers

Die Blätter enthalten eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen:

  • ätherische Öle: Besonders hervorzuheben ist das Cineol, das den charakteristischen Duft des Lorbeers ausmacht und bis zu 3 % der Inhaltsstoffe ausmacht.
  • Gerbstoffe: Diese wirken adstringierend und können schützende Effekte auf Haut und Schleimhäute haben.
  • Bitterstoffe: Sie fördern die Verdauung und regen den Appetit an.
  • Flavonoide: Diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend, was sie zu einem wertvollen Bestandteil in der Naturheilkunde macht.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Er hat zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften und wird in der traditionellen Medizin vielseitig eingesetzt:

  • Verdauungsfördernd: Lorbeerblätter regen die Produktion von Magensäure und Galle an, was die Verdauung unterstützt. Ein Tee aus den Blättern kann bei Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Magenkrämpfen hilfreich sein.
  • Entzündungshemmend: Dank seiner ätherischen Öle kann er entzündungshemmend wirken, insbesondere bei rheumatischen Beschwerden oder Arthrose.
  • Antibakteriell und antiviral: Er besitzt antimikrobielle Eigenschaften, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen können, besonders bei Erkältungen und grippalen Infekten.
  • Schmerzlindernd: Äußerlich angewendet, etwa in Form von Lorbeeröl, kann er Schmerzen in Muskeln und Gelenken lindern.

Verwendung in der Küche

In der Küche sind seine Blätter ein unverzichtbares Gewürz, das vielen Gerichten ein besonderes Aroma verleiht. Sie werden häufig in Suppen, Eintöpfen, Schmorgerichten und Marinaden verwendet. Sie sollten immer mitgekocht, aber vor dem Servieren entfernt werden, da sie zwar das Aroma abgeben, beim direkten Verzehr jedoch unangenehm hart sein können.

Historische Bedeutung und Nutzung

Er hat eine lange Tradition und spielte in der Antike eine bedeutende Rolle. In der griechischen Mythologie war der Lorbeer dem Gott Apollon geweiht, und Lorbeerkränze galten als Zeichen des Sieges und der Ehre. Im antiken Rom wurden sie den siegreichen Feldherren verliehen, und auch heute noch steht der Begriff „Lorbeeren“ sinnbildlich für Anerkennung und Erfolg.

Auch in der Volksmedizin hatte er seit jeher einen hohen Stellenwert. Die Römer nutzten ihn als Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden, und in der mittelalterlichen Klostermedizin fand er vielseitige Anwendung.

Sammeln und Erkennen

Beim Sammeln solltest Du darauf achten, ihn nicht mit giftigen Doppelgängern zu verwechseln. Er hat lederartige, länglich-ovale Blätter mit einem glatten Rand und einer glänzenden, dunkelgrünen Oberseite. Wenn Du die Blätter zwischen den Fingern zerreibst, verströmen sie einen intensiven, würzigen Duft.

Vorsicht ist geboten beim Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), der häufig in Gärten als Hecke angepflanzt wird und ähnliche Blätter hat. Kirschlorbeer ist giftig, da er cyanogene Glykoside enthält, die zu Vergiftungen führen können.

Die besten Sammelzeiten sind Spätsommer und Herbst, wenn die Blätter den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen. Schneide die Blätter vorsichtig ab und trockne sie an einem schattigen, gut belüfteten Ort. Trocken gelagert, bleiben die Blätter mehrere Monate lang aromatisch.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Obwohl er viele gesundheitliche Vorteile bietet, solltest Du bei der Anwendung vorsichtig sein. Menschen mit Allergien gegen ätherische Öle sollten den direkten Hautkontakt vermeiden. Schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit empfindlichem Magen sollten Lorbeer nur in geringen Mengen und nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.

Aufbewahrung und Lagerung

Damit getrocknete Blätter ihr volles Aroma behalten, sollten sie in einem luftdichten Behälter und vor Licht geschützt aufbewahrt werden. So bleiben sie für mehrere Monate haltbar und können bei Bedarf frisch verwendet werden.

Alternative Anwendungsformen

Neben der Verwendung in der Küche und als Tee gibt es noch weitere Anwendungsformen des Lorbeers. So kann das ätherische Lorbeeröl in Aromatherapien oder zur Massage genutzt werden. Auch Bäder und Wickel mit Lorbeerblättern können wohltuend sein, insbesondere bei Muskelschmerzen und rheumatischen Beschwerden.

Er ist eine vielseitige Pflanze mit einer langen Tradition als Gewürz und Heilmittel. Ob in der Küche oder als Naturheilmittel – er bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Beim Sammeln solltest Du jedoch vorsichtig sein und ihn nicht mit giftigen Pflanzen verwechseln. Mit dem richtigen Wissen kannst Du die Vorteile des Lorbeers voll ausschöpfen und gleichzeitig ein Stück Geschichte in Deinen Alltag integrieren.

Inhaltsstoffe:

  • ätherische Öle (insbesondere Cineol)
  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • Linolsäure
  • Laurinsäure
  • Eugenol
  • Linalool
  • Terpineol

Heilwirkungen:

  • verdauungsfördernd
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • antiviral
  • schmerzlindernd
  • krampflösend
  • antioxidativ
  • immunstärkend

Anwendungsgebiete:

  • Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Magenkrämpfe)
  • rheumatische Beschwerden
  • Arthrose
  • Erkältungen und grippale Infekte
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Appetitanregung
  • Hautirritationen
  • Aromatherapie
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