Alant Heilpflanzenportrait

Alant Heilpflanzenportrait

Inula helenium

Wenn Du auf der Suche nach einer Heilpflanze bist, die nicht nur reich an Geschichte, sondern auch voller heilkräftiger Inhaltsstoffe ist, dann solltest Du den Echten Alant kennenlernen. Diese beeindruckende Pflanze, die zu den Korbblütlern gehört, war bereits in der Antike bekannt und geschätzt. In diesem Beitrag erfährst Du, wo Du den Echten Alant findest, welche heilenden Wirkungen er hat und worauf Du beim Sammeln achten musst.

Wo wächst der Echte Alant?

Der Echte Alant ist ursprünglich in Zentralasien beheimatet, hat sich aber im Laufe der Jahrhunderte in vielen Teilen Europas, Nordamerikas und Asiens verbreitet. Du findest ihn besonders in feuchten, lehmigen Böden, wie sie an Flussufern, auf Wiesen oder an Waldrändern vorkommen. In Deutschland kannst Du ihn oft in der freien Natur entdecken, besonders in tiefer gelegenen, nicht zu trockenen Gebieten. Er wächst meist als stattliche, bis zu zwei Meter hohe Pflanze mit großen, gelben Blüten, die von Juli bis September blühen.

Inhaltsstoffe und Heilwirkungen

Der Echte Alant ist eine wahre Schatztruhe an wertvollen Inhaltsstoffen. Besonders hervorzuheben ist das sogenannte Alantolacton, ein ätherisches Öl, das für viele der heilenden Eigenschaften der Pflanze verantwortlich ist. Daneben enthält der er auch Inulin, Bitterstoffe, Harze und Schleimstoffe.

Heilwirkungen:

  • verdauungsfördernd: Er regt die Verdauung an und hilft bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl.
  • Atemwegserkrankungen: Traditionell wird er bei Husten, Bronchitis und Asthma eingesetzt. Seine schleimlösende Wirkung hilft, den festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen.
  • entzündungshemmend: Die entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Mittel bei Hautproblemen wie Ekzemen oder schlecht heilenden Wunden.
  • Immunsystem stärkend: Alant kann das Immunsystem stärken und wird oft zur Unterstützung bei Erkältungen verwendet.

Anwendungsgebiete

Er kann auf verschiedene Weise angewendet werden. Am häufigsten wird die Wurzel verwendet, die Du als Tee, Tinktur oder Pulver zubereiten kannst.

  • Alantwurzeltee: Ein Tee aus der getrockneten Wurzel ist ein bewährtes Mittel bei Husten und Verdauungsbeschwerden. Ein Teelöffel getrocknete Wurzel mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Du kannst bis zu drei Tassen pro Tag trinken.
  • Tinktur: Eine Alant-Tinktur kannst Du zur inneren Einnahme bei Atemwegserkrankungen oder äußerlich bei Hautproblemen verwenden. Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 20 bis 30 Tropfen, dreimal täglich in etwas Wasser verdünnt.
  • Pulver: Alantwurzelpulver wird manchmal zur Herstellung von Kräutermischungen genutzt, die verdauungsfördernd wirken. Auch hier gilt: nicht zu viel verwenden – etwa ein halber Teelöffel reicht aus.

Worauf solltest Du beim Sammeln achten?

Wenn Du Dich entscheidest, Alant selbst zu sammeln, solltest Du im Spätherbst oder Frühjahr nach der Wurzel graben, da dann der Gehalt an Wirkstoffen am höchsten ist. Die Wurzeln sind kräftig und verholzt – Du erkennst sie an ihrem aromatischen, leicht bitteren Geruch.

Sei beim Sammeln aber vorsichtig! Der Echte Alant kann leicht mit dem Gemeinen Kreuzkraut (Senecio vulgaris) verwechselt werden, das giftig ist. Während der Echte Alant große, gelbe Blüten mit einer typischen Korbblütler-Struktur hat, sind die Blüten des Kreuzkrauts kleiner und nicht so auffällig. Zudem hat der Alant einen deutlich würzig-aromatischen Duft, den Du beim Zerreiben der Blätter oder Wurzeln sofort erkennst.

Historische Bedeutung und Nutzung

Schon die alten Römer schätzten ihn als Heilpflanze. Der römische Gelehrte Plinius der Ältere erwähnte den Alant in seinen Schriften, und auch Hildegard von Bingen pries ihn im Mittelalter für seine vielseitigen Anwendungen. Der Alant wurde nicht nur als Heilmittel, sondern auch als Gewürz und in der Parfümherstellung verwendet.

Im Mittelalter war er eine der wichtigsten Pflanzen in den Klostergärten. Die Mönche nutzten die Pflanze, um eine Vielzahl von Leiden zu behandeln – von Verdauungsbeschwerden bis hin zu Hautproblemen. Auch in der Volksmedizin hatte Alant einen festen Platz. Die Pflanze wurde oft bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen eingesetzt, da man ihre schleimlösende Wirkung schätzte.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Wie bei jeder Heilpflanze solltest Du auch beim Echten Alant vorsichtig sein, besonders wenn Du schwanger bist oder an bestimmten Allergien leidest. Er kann in hohen Dosen zu Magenreizungen führen und sollte bei Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern gemieden werden. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, vor der Anwendung einen Arzt oder Heilpraktiker zu konsultieren.

Zubereitungstipps

Wenn Du die Wurzeln selbst sammelst, solltest Du sie gründlich reinigen, in Stücke schneiden und bei niedrigen Temperaturen trocknen. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Die getrockneten Wurzeln kannst Du dann für Tees oder zur Herstellung von Tinkturen verwenden. Lagere die getrockneten Wurzeln in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort, um ihre Wirksamkeit zu bewahren.

Kulinarische Verwendung

Wusstest Du, dass er früher auch in der Küche verwendet wurde? Die Wurzeln wurden manchmal kandiert oder in Sirup eingelegt und als verdauungsförderndes Mittel nach dem Essen gereicht. Der leicht bittere, würzige Geschmack machte ihn zu einer interessanten Zutat in der mittelalterlichen Küche, auch wenn seine Verwendung heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist.

Aktuelle Forschung

Moderne Studien haben einige der traditionellen Anwendungen des Echten Alants bestätigt. Besonders die entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften wurden wissenschaftlich untersucht und belegt. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass er antioxidative Eigenschaften besitzt, die das Immunsystem unterstützen können. Diese Erkenntnisse machen den Echten Alant auch in der modernen Phytotherapie zu einer wertvollen Pflanze.

Er ist mehr als nur eine alte Heilpflanze – er ist ein kraftvolles Naturheilmittel, das Du für viele Beschwerden einsetzen kannst. Ob als Tee, Tinktur oder Pulver, er hat in der Naturheilkunde seinen festen Platz. Wenn Du die Pflanze selbst sammeln möchtest, achte auf die richtigen Standorte und vermeide Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern. Mit ihm hast Du einen treuen Begleiter aus der Naturapotheke an Deiner Seite, der Dir bei vielen gesundheitlichen Problemen zur Seite stehen kann. Achte jedoch auf die richtige Dosierung und mögliche Kontraindikationen, um die heilenden Kräfte dieser wunderbaren Pflanze voll und sicher nutzen zu können.

Inhaltsstoffe:

  • Alantolacton
  • Isoalantolacton
  • Helenin
  • Inulin
  • Bitterstoffe
  • Harze
  • Schleimstoffe
  • ätherische Öle
  • Sesquiterpenlactone
  • Polysaccharide
  • Flavonoide

Heilwirkungen:

  • verdauungsfördernd
  • schleimlösend
  • entzündungshemmend
  • immunstärkend
  • antibakteriell
  • antiviral
  • wundheilungsfördernd
  • krampflösend
  • hustenreizlindernd

Anwendungsgebiete:

  • Atemwegserkrankungen (Husten, Bronchitis, Asthma)
  • Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Völlegefühl)
  • Hautprobleme (Ekzeme, schlecht heilende Wunden)
  • Stärkung des Immunsystems
  • Erkältungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Rheumatische Beschwerden
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
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