Solidago canadensis
Wer öfters unter Blasenentzündung oder Blasenreizung leidet, kennt sie sicherlich, die Goldrute. Die einheimische Gewöhnliche bzw. Echte Goldrute (Solidago virgaurea) wurde leider bereits ziemlich vom Neophyt Kanadische Goldrute verdrängt, wie Ihr auch auf unserem Bild erkennen könnt. Wenn man sie doch einmal findet, sollte man sie lieber stehen lassen. Entweder, man verwendet eben die fast überall am Wald- und Wiesenrand stehende, bis zu 2 m hoch wachsende Art, oder man besorgt sich die Echte Goldrute einfach in der Apotheke oder einem Kräuterhandel. So seltene Heilpflanzen sollte man eher schonen.
Insgesamt soll es etwa 100 verschiedene Solidago-Arten weltweit geben, doch nur diese beiden Arten sowie die Riesengoldrute werden in der Heilkunde genutzt.
In der Wirkung sind diese beiden sich sehr ähnlich, wenn auch nicht zu 100 % gleich, da die einheimische Art noch etwas reicher an Wirkstoffen wie Flavonoiden sein soll. Doch immer noch ist auch die kanadische Art, die sich bei uns sehr wohl zu fühlen scheint, eine wirksame Heilpflanze, die wir gerne verwenden.
Vorkommen und Fundorte
Die Kanadische Goldrute ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet, hat sich aber auch in Europa und Asien verbreitet. Du findest sie häufig auf Wiesen, an Wegesrändern, in lichten Wäldern und auf Brachflächen. Besonders in Spätsommer und Herbst erstrahlen ihre Blüten in einem kräftigen Gelb und sind daher leicht zu entdecken.
Bevorzugte Wachstumsbedingungen sind offene Flächen, Straßenränder, Waldränder und Brachland. In ihrer natürlichen nordamerikanischen Umgebung spielt die kanadische Goldrute eine wichtige Rolle als Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere Bienen und Schmetterlinge.
Detailliertere Beschreibung der Pflanze
Die Kanadische Goldrute kann bis zu 2 Meter hoch werden und hat aufrechte Stängel mit lanzettförmigen Blättern, die abwechselnd angeordnet sind. Die leuchtend gelben Blüten sind in Rispen angeordnet und blühen von Juli bis September.
Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die sich durch ihre charakteristischen gelben Blütenstände auszeichnet, die im Spätsommer bis zum Herbst erscheinen. Diese Blütenstände bestehen aus vielen kleinen, gelben Blüten, die in locker angeordneten Rispen zusammenstehen.
In einigen Kulturen wurde die kanadische Goldrute traditionell für medizinische Zwecke verwendet, besonders zur Linderung von Erkältungs- und Grippebeschwerden sowie zur Förderung der Harnwegsgesundheit.
Die Pflanze wird häufig bei Problemen im Zusammenhang mit dem Harntrakt eingesetzt, insbesondere bei Blasenentzündungen, Nierensteinen und anderen Harnwegsbeschwerden. Man glaubt, dass sie harntreibende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, die dazu beitragen können, den Harnfluss zu fördern und Entzündungen zu lindern.
In der Naturheilkunde verwendet man die kanadische Goldrute zur Unterstützung der Nierenfunktion. Ihr wird nachgesagt, dass sie die Nierenreinigung fördert und dazu beiträgt, Schadstoffe aus dem Körper zu entfernen.
Die Blätter und Blüten der kanadischen Goldrute werden oft zu Tees oder Tropfen verarbeitet, die dann als natürliche Heilmittel eingenommen werden können. Diese Zubereitungen sollen bei den genannten Anwendungen unterstützen.
Inhaltsstoffe der Kanadischen Goldrute
Die Kanadische Goldrute ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen, die ihre heilenden Eigenschaften ausmachen. Zu den wichtigsten zählen:
- Flavonoide: Diese wirken entzündungshemmend und antioxidativ.
- Saponine: Sie fördern die Durchblutung und haben eine schleimlösende Wirkung.
- Gerbstoffe: Diese helfen bei der Wundheilung und wirken adstringierend.
- Ätherische Öle: Sie haben antibakterielle und antifungale Eigenschaften.
Heilwirkungen und Anwendungsgebiete
Die Kanadische Goldrute wird traditionell in der Naturheilkunde eingesetzt. Hier sind einige ihrer Hauptanwendungsgebiete:
- Harnwegsinfekte: Die harntreibende Wirkung der Goldrute hilft bei der Durchspülung der Harnwege und unterstützt die Behandlung von Blasenentzündungen und Nierenproblemen.
- Rheuma und Gicht: Die entzündungshemmenden Eigenschaften lindern Schmerzen und Schwellungen.
- Wundheilung: Äußerlich angewendet, fördert die Goldrute die Heilung von Wunden und Hautirritationen.
- Erkältungen: Die schleimlösenden Eigenschaften erleichtern das Abhusten und lindern Atemwegsbeschwerden.
Anwendungsmöglichkeiten
Die Goldrute kann in verschiedenen Formen angewendet werden:
Goldruten-Tee:
- 1-2 Teelöffel getrocknete Goldrutenblätter und -blüten in eine Tasse geben.
- Mit kochendem Wasser übergießen.
- 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
- Bis zu drei Tassen täglich trinken bei Harnwegsinfekten.
Goldruten-Tinktur:
- 100 g frische Goldrutenblüten in ein Glas geben.
- Mit 500 ml hochprozentigem Alkohol (z.B. Wodka) übergießen.
- 4 – 6 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen lassen, gelegentlich schütteln.
- Abseihen und in dunkle Tropfflaschen füllen.
- Bis zu dreimal täglich 10-20 Tropfen in Wasser einnehmen.
Goldruten-Salbe:
- Eine Salbe aus der Kanadischen Goldrute kann bei Hautproblemen und zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt werden.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Die Kanadische Goldrute ist in der Regel gut verträglich. Bei manchen Menschen kann es jedoch zu allergischen Reaktionen kommen. Schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit Herz- oder Nierenerkrankungen sollten vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten.
Wissenschaftliche Studien
Studien haben gezeigt, dass die Flavonoide und Saponine in der Kanadischen Goldrute entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen haben, was ihre Anwendung bei Harnwegsinfekten und rheumatischen Beschwerden unterstützt.
Tipps zum Sammeln
Wenn Du die Kanadische Goldrute selbst sammeln möchtest, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten:
- Erntezeit: Die beste Zeit zum Sammeln ist von Juli bis September, wenn die Pflanze in voller Blüte steht.
- Standortwahl: Achte darauf, Pflanzen an sauberen Orten fern von vielbefahrenen Straßen und belasteten Böden zu sammeln.
- Verwechslung: Verwechsle die Kanadische Goldrute nicht mit der Gemeinen Goldrute (Solidago virgaurea), die ähnliche heilende Eigenschaften hat, oder mit anderen gelbblühenden Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut, das giftig ist.
Historische Bedeutung und Nutzung
Die Kanadische Goldrute hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Schon die indigenen Völker Nordamerikas nutzten die Pflanze für ihre heilenden Kräfte. Sie war ein bewährtes Mittel gegen verschiedene Beschwerden und wurde sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet.
In Europa fand die Goldrute im Mittelalter ihren Platz in der Kräuterheilkunde und wurde vor allem als harntreibendes und entzündungshemmendes Mittel geschätzt. Heute ist sie aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten ein fester Bestandteil der Naturheilkunde.
Verwendung:
Die oberirdischen Teile, also die oberen, blühenden Triebspitzen mit den Blättern werden genutzt als Tinktur (mit etwa 40 Vol.-% Alkohol ausziehen) oder Tee (heiß- oder auch Kaltauszug über Nacht), sowie Kräuterwein oftmals in Kombination mit anderen Pflanzen für Harnwege wie Orthosiphon, Brennnessel, Birkenblätter, Ackerschachtelhalm. Zum Räuchern als sogenanntes Lichtkraut reinigend bei gegen schlechter Stimmung und Energien.
Inhaltsstoffe:
- ätherische Öle
- Flavonoide
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Saponine
- Kaffesäurederivate
- Phenolglykoside (Leiocarposid und Virgaureosid)
Heilwirkungen:
Anwendungsgebiete:
- Harnwegsproblemen wie Blasenentzündung, Blasenreizung
- vorbeugend und zur Behandlung von Harngrieß und -steinen sowie Nierengrieß
- lindernd bei Reizblase
- zur Durchspülungstherapie des Harn- und Nierentraktes
- bakteriellen Infektionen des Harntraktes
- Ödemen
- Rheuma
- Diabetes
- äußerlich zur Wundheilungsförderung
Achtung:
Bei starken Schmerzen, Blut im Urin oder mehreren Tagen andauernden Beschwerden bitte unverzüglich den Arzt aufsuchen! Mit Harnwegsentzündungen ist nicht zu spaßen! Euer Arzt wird einer begleitenden Teekur mit Goldrute sicherlich zustimmen, wenn Ihr Beschwerden habt, aber bitte absprechen!
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