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Sanfte Reinigung, die beruhigt, pflegt und gut duftet
Wenn Du jemals nach einem langen Tag das Gefühl hattest, Deine Kopfhaut würde sich heimlich gegen Dich verschwören, dann bist Du in guter Gesellschaft. Juckreiz, Brennen, Trockenheit, Rötungen – solche Beschwerden treten öfter auf, als wir zugeben möchten. Und sie machen keinen Spaß. Wir bekommen regelmäßig Nachrichten von Menschen, die gefühlt schon jede Haarwäsche der Welt probiert haben, nur um festzustellen, dass am Ende doch wieder die Kopfhaut meckert.
Deshalb widmen wir uns heute einem kleinen, goldenen Schatz, der seit Jahrtausenden als Heilmittel geschätzt wird: Honig. Dazu bekommst Du ein ausführliches DIY Rezept, das die Kopfhaut beruhigt, sie pflegt und das Haar weich und glänzend macht. Und weil wir gern gründlich arbeiten, erhältst Du direkt zwei Varianten:
- Honig Shampoobar mit Tonerde
- Honig Shampoobar ohne Tonerde, für alle, die es besonders mild wollen
Beide Versionen reinigen gründlich, sind aber erstaunlich sanft und eignen sich hervorragend bei trockener, irritierter oder empfindlicher Kopfhaut. Lass uns zuerst gemeinsam einordnen, warum Honig so viel kann und weshalb feste Shampoos überhaupt eine gute Idee sind.
Warum Honig die Kopfhaut beruhigt
Honig ist chemisch betrachtet ein kleines Kraftpaket. Er besteht zu etwa 80 Prozent aus Zucker, dazu kommen Wasser, Mineralstoffe, Vitamine und vor allem eine Vielzahl bioaktiver Komponenten, die ihn in der Hautpflege wertvoll machen.
Antibakterielle Wirkung
Honig enthält Glucoseoxidase, ein Enzym, das in verdünnter Form kleine Mengen Wasserstoffperoxid bildet. Studien zeigen, dass dieses milde antimikrobielle Milieu helfen kann, das Gleichgewicht der Hautflora zu stabilisieren und irritierte Areale zu beruhigen¹.
Feuchtigkeitsregulierung
Die enthaltenen Zucker wirken hygroskopisch, das heißt, sie ziehen Feuchtigkeit an und speichern sie. Für trockene, gespannte oder schuppige Kopfhaut ist das Gold wert.
Entzündungshemmende Pflanzenstoffe
Flavonoide, Polyphenole und Enzyme machen Honig zu einem natürlichen Antioxidans, das oxidativen Stress reduziert und regenerative Prozesse fördert².
Wundheilungsfördernde Eigenschaften
In der Dermatologie wird medizinischer Honig in der Wundbehandlung eingesetzt. Natürlich verwenden wir in Shampoobars keinen sterilen Honig, aber die Wirkmechanismen bleiben die gleichen: Er verbessert die Hautbarriere, wirkt beruhigend und unterstützt die natürliche Regeneration.
Warum feste Shampoobars sinnvoll sind
Feste Shampoos bestehen aus milden Tensiden, Pflanzenölen, pflegenden Rohstoffen und einer kleinen Portion Fettalkohol oder Emulgator. Sie sind:
- konzentriert
- langlebig
- umweltfreundlich
- anpassbar
- praktisch auf Reisen
Vor allem reinigen sie, ohne die Kopfhaut zu sehr zu entfetten oder zu reizen. Eine Wohltat für alle, die empfindlich reagieren.
DIY Honig Shampoobars – zwei Varianten
Eine wichtige Info vorab:
Honig ist wasserhaltig und kann Shampoobars instabil machen, wenn man ihn einfach pur einarbeitet. Die Lösung ist simpel: Wir verwenden Honigpulver. Damit bleiben die Bars fest, hygienisch und lange haltbar.
Später im Beitrag erfährst Du auch, wie Du echten Honig sicher einsetzen kannst.
Variante 1: Shampoobars mit Tonerde und Honig
Zutaten für 2 Bars (à ca. 60 g)
- 100 g SCI, SLSA oder ein anderes Pulvertensid
- 15 g Honigpulver
- 20 g weiße oder rosa Tonerde (Kaolin)
- 10 g Roggenmehl
- 2 g Haarguar
- 22 g Kakaobutter
- 2 g Cetylalkohol
- 10 g Babassuöl
- 1 g BTMS
- 3 g Brokkolisamenöl
- 3 g Arganöl
- 1 g Squalan
- 1 g D-Panthenol
- 0,3 g Seidenprotein
- 1 g ätherisches Öl Lavendel oder römische Kamille (oder ganz ohne Duft, wenn die Kopfhaut empfindlich ist)
Herstellung
Erwärme sanft Kakaobutter, Cetylalkohol, Babassuöl und BTMS im Wasserbad, bis alles vollständig geschmolzen ist. Vermische in einer zweiten Schüssel das Tensid mit Tonerde, Roggenmehl, Honigpulver und Haarguar. Gib die warme Fettphase dazu und knete die Masse zu einem geschmeidigen Teig. Wenn alles leicht abgekühlt ist, mische Panthenol, Seidenprotein, Brokkolisamenöl, Arganöl und Squalan unter. Zum Schluss ätherisches Öl hinzufügen oder darauf verzichten.
Drücke die Masse in Silikonformen und lass sie mindestens 48 Stunden aushärten, gern auch 72.
Variante 2: Extra milde Honig Shampoobars ohne Tonerde
Perfekt, wenn die Kopfhaut extrem sensibel reagiert oder Du Tonerde nicht gut verträgst.
Zutaten für 2 Bars
- 100 g SCI, SLSA oder ein anderes Pulvertensid
- 20 g Honigpulver
- 5 g Ziegenmilchpulver oder Haferpulver
- 10 g Roggenmehl
- 2 g Haarguar
- 22 g Kakaobutter
- 2 g Cetylalkohol
- 10 g Babassuöl
- 1 g BTMS
- 3 g Brokkolisamenöl
- 3 g Arganöl
- 1 g Squalan
- 1 g D Panthenol
- 0,3 g Seidenprotein
- 1 g ätherisches Öl römische Kamille oder kein Duft
Herstellung
Die Schritte entsprechen der ersten Variante, nur ohne Tonerde. Die Bars werden dadurch cremiger und schmelzen etwas schneller, sind aber wunderbar mild und gut verträglich.
Keine Zeit zum Selbermachen?
Wir wissen, wie das ist. Man hat die besten DIY Absichten, aber der Alltag hält sich selten an unsere Pläne. Wenn Du nicht zum Rühren, Kneten und Formen kommst, gibt es eine wunderbare Alternative, die wir mit gutem Gewissen empfehlen: die Shampoo Bars von Blumenmädchen. Sie arbeiten mit hochwertigen Rohstoffen, fairer Herstellung und wirklich schönen Rezepturen.
Wenn Du über diesen Link einkaufst, bekommen wir einen kleinen Obolus.
Wie wirken die einzelnen Zutaten auf Kopfhaut und Haar?
SCI oder SLSA
Milde Tenside, die gründlich reinigen, ohne die Hautbarriere zu stören³.
Honigpulver
Beruhigt, befeuchtet, wirkt antimikrobiell und stärkt die Barrierefunktion der Haut.
Tonerde (Variante 1)
Kaolin bindet überschüssiges Fett, beruhigt irritierte Areale und verbessert die Kämmbarkeit. Studien zeigen, dass Tonerde Mikropartikel binden kann, die die Haut irritieren⁴.
Roggenmehl
Wirkt probiotisch und stabilisiert das Mikrobiom der Kopfhaut.
Haarguar
Verbessert die Kämmbarkeit, verhindert Austrocknung und macht die Bars geschmeidig.
Brokkolisamenöl
Ein natürlicher Silikon Ersatz mit guter Spreitfähigkeit.
Arganöl
Reich an Phytosterolen und Antioxidantien. Stärkt die Hautbarriere und reduziert Trockenheit⁵.
Panthenol
Fördert Regeneration und Feuchtigkeitshaushalt und kann Juckreiz reduzieren⁶.
Anwendung der Honig Shampoobars
Befeuchte Haare und Bar gründlich, reibe sie sanft über die Kopfhaut, schäume mit den Händen auf und massiere leicht. Kurz einwirken lassen und gründlich ausspülen.
Tipp:
Bei trockener Kopfhaut lohnt sich eine Minute Einwirkzeit. Fettige Kopfhaut mag es kürzer.
Echten Honig einarbeiten – geht das?
Ja, aber vorsichtig:
- maximal 5 Prozent frischen Honig verwenden
- Bars länger trocknen lassen
- sie bleiben etwas weicher
- ideal für kleine Chargen, die schnell verbraucht werden
Für wen eignen sich die Honig Shampoobars?
Die Honig Shampoobars eignen sich besonders für Menschen mit trockener oder gereizter Kopfhaut, für feines bis normales Haar, für Kinder ab dem Schulalter (am besten ohne Duftstoffe) und für alle, die sehr empfindliche Haut haben. Weniger geeignet sind sie dagegen für extrem schnell nachfettendes Haar oder für Personen, die ausgesprochen harte Bars bevorzugen.


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