Lorbeerkirsche * Pontische Lorbeer-Kirsche * Prunus laurocerasus
Der Kirschlorbeer ist eine weit verbreitete Pflanze, die sowohl in Gärten als auch in der freien Natur zu finden ist. Seine attraktiven, immergrünen Blätter machen ihn zu einer beliebten Zierpflanze, aber er birgt auch Gefahren. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte über den Kirschlorbeer, seine botanischen Merkmale, ökologische und kulturelle Bedeutung, Inhaltsstoffe, Heilwirkungen, Anwendungsgebiete und wie Du ihn sicher verwenden kannst.
Botanische Merkmale
Er ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der eine Höhe von bis zu 6 Metern erreichen kann. Seine Blätter sind lederartig, glänzend und dunkelgrün, was ihn auch im Winter zu einem beliebten Sichtschutz macht. Im Frühjahr trägt die Pflanze weiße, traubenförmige Blüten, die einen leichten, süßlichen Duft verströmen. Diese Blüten entwickeln sich im Spätsommer zu rot-schwarz glänzenden Beeren, die bei Vögeln beliebt sind, aber für den Menschen potenziell gefährlich sein können.
Vorkommen und Fundorte
Der Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Kleinasien, hat sich aber mittlerweile in vielen Teilen Europas und Nordamerikas als Zierpflanze etabliert. Du findest ihn häufig in Gärten, Parks und als Hecke entlang von Straßen. Da er winterhart und robust ist, gedeiht er auch in gemäßigten Klimazonen problemlos.
Inhaltsstoffe und Heilwirkungen
Der Kirschlorbeer enthält eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, die sowohl nützlich als auch gefährlich sein können. Die gesamte Pflanze – insbesondere die Blätter, Samen und Wurzeln – enthält Blausäure, ein potenziell tödliches Gift. Die Früchte sind zwar essbar, sollten aber nur nach richtiger Zubereitung verzehrt werden, um eine Vergiftung zu vermeiden.
Historisch gesehen wurde er in der Volksmedizin verwendet. Ein aus den Blättern gewonnener Extrakt, das sogenannte „Kirschlorbeerwasser“, wurde gegen Magenbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Allerdings wird aufgrund des hohen Risikos einer Blausäurevergiftung von einer solchen Anwendung heute dringend abgeraten. Wir raten ausdrücklich nicht zu einer solchen Verwendung!
Ökologische Bedeutung
Ökologisch gesehen spielt der Kirschlorbeer eine interessante Rolle. Seine Beeren sind eine Nahrungsquelle für Vögel, die die Samen dann verbreiten. Allerdings wird der Kirschlorbeer in manchen Regionen auch als invasive Art betrachtet, da er sich schnell ausbreiten und heimische Pflanzenarten verdrängen kann. Deshalb gibt es in einigen Gebieten gesetzliche Bestimmungen zur Anpflanzung oder Entfernung von Kirschlorbeer, die beachtet werden sollten.
Kulturelle Bedeutung und historische Nutzung
Der Kirschlorbeer hat auch eine kulturelle Bedeutung, insbesondere in Regionen, in denen er traditionell verwendet wurde. Im 18. und 19. Jahrhundert war er in der Medizin bekannter, besonders in Form von Tinkturen und Extrakten. Heute wird er hauptsächlich als Zierpflanze genutzt, doch in einigen Kulturen nutzt man die Früchte noch immer für kulinarische Zwecke.
Das Holz des Kirschlorbeers wurde historisch für kleine Schnitzarbeiten verwendet, und die Beeren fanden in der Volksmedizin sowie in der Herstellung von Marmeladen und Likören Verwendung.
Vorsicht beim Sammeln von Kirschlorbeer-Früchten
Wenn Du Kirschlorbeer-Früchte sammeln möchtest, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Zunächst einmal solltest Du sicherstellen, dass Du die Pflanze korrekt identifiziert hast. Ein gefährlicher Doppelgänger des Kirschlorbeers ist die Eibe (Taxus baccata), deren rote Früchte zwar ebenfalls essbar, die Kerne und der Rest der Pflanze jedoch hochgiftig sind. Ein weiterer potenzieller Verwechslungspartner ist der Liguster (Ligustrum), dessen Beeren giftig sind.
Achte beim Sammeln darauf, dass die Früchte vollständig ausgereift sind, da der Blausäuregehalt in unreifen Früchten höher ist. Sammle die Früchte nur von Pflanzen, die in sauberen, unverschmutzten Gebieten wachsen, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Tipps zur Zubereitung der Früchte
Um die Kirschlorbeer-Früchte sicher zu genießen, sollten sie vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung unbedingt erhitzt werden. Ein bewährtes Rezept ist, die Früchte zu einer Marmelade zu verarbeiten. Hierbei kochst Du die Früchte mit Zucker und Zitronensaft für mindestens 15 Minuten, bis sie weich sind und sich die Masse eindickt. Der Kochprozess zerstört die Blausäure und macht die Früchte sicher zum Verzehr.
Gesetzliche Bestimmungen und alternative Zierpflanzen
In einigen Regionen wird der Kirschlorbeer als invasive Art betrachtet, was bedeutet, dass es Vorschriften zur Anpflanzung und Entfernung geben kann. Informiere Dich in Deiner Region über mögliche Einschränkungen, bevor Du Kirschlorbeer in Deinem Garten pflanzt.
Falls Du nach einer weniger giftigen Alternative suchst, gibt es zahlreiche andere immergrüne Sträucher, die ähnliche ästhetische Vorteile bieten. Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) oder der Ilex (Ilex aquifolium) sind Beispiele für pflegeleichte und ungiftige Alternativen.
Warnung: Giftigkeit des Kirschlorbeers
Zum Schluss noch eine klare Warnung: Der Kirschlorbeer ist eine giftige Pflanze, und insbesondere die Blätter und Samen enthalten gefährliche Mengen an Blausäure. Selbst die Früchte sollten nur nach sorgfältiger Zubereitung verzehrt werden. Vermeide es, die Pflanze für medizinische Zwecke zu nutzen, und konsultiere im Zweifel immer einen Experten.
Der Kirschlorbeer mag eine interessante Pflanze mit historischen Anwendungen und ökologischer Bedeutung sein, doch seine potenzielle Gefährlichkeit sollte nicht unterschätzt werden. Genieße seine Früchte in Maßen und nur nach entsprechender Vorbereitung. So kannst Du sicherstellen, dass Du die positiven Eigenschaften der Pflanze nutzen kannst, ohne ein Risiko einzugehen.
Inhaltsstoffe:
- Blausäure (Cyanwasserstoff)
- Amygdalin
- Prunasin
- Benzaldehyd
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- ätherische Öle
- Glykoside
Heilwirkungen:
- krampflösend
- beruhigend
- entzündungshemmend
- schleimlösend
- lindernd bei Atemwegserkrankungen (historisch)
Anwendungsgebiete:
- Herstellung von Kirschlorbeerwasser (historisch)
- volksmedizinische Anwendungen (historisch)
- Zierpflanze in Gärten und Parks
- Heckenpflanze
- Holzverarbeitung (kleine Schnitzarbeiten)
- kulinarische Nutzung der Früchte (Marmelade, Likör)
- Sichtschutz in Gärten
- Vogelnährpflanze
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