Echtes Springkraut * Rühr-mich-nicht-an * Wald-Springkraut * Altweiberzorn * Impatiens noli-tangere
Wenn Du durch feuchte Wälder oder entlang von Bächen spazierst, hast Du vielleicht schon das Große Springkraut entdeckt. Diese zarte Pflanze mit ihren gelben Blüten ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Sie wächst in Europa und Asien und ist vor allem in schattigen, feuchten Gebieten wie Auenwäldern oder Bachläufen heimisch.
Wo findest Du Großes Springkraut?
Großes Springkraut fühlt sich in feuchten, schattigen Gebieten besonders wohl. Du kannst es in Wäldern oder an Flussufern finden, wo es dichte Teppiche bildet. Es bevorzugt nährstoffreiche, leicht saure Böden und liebt es, im Halbschatten oder Schatten zu stehen. Von Juli bis September kannst Du es in voller Blüte sehen – die leuchtend gelben Blüten sind röhrenförmig und enden in einem kleinen, nach hinten gebogenen Sporn. Diese Form macht das Große Springkraut leicht erkennbar, besonders wenn Du nach anderen Pflanzen in ähnlichen Lebensräumen suchst.
Inhaltsstoffe und Heilwirkungen
Großes Springkraut enthält mehrere heilkräftige Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Triterpene und Gerbstoffe. Diese Wirkstoffe verleihen der Pflanze entzündungshemmende, wundheilende und beruhigende Eigenschaften. Vor allem bei Hautirritationen, Entzündungen und kleineren Wunden kommt Großes Springkraut in der Naturheilkunde zur Anwendung.
- Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Sie können dabei helfen, entzündliche Prozesse zu lindern.
- Triterpene: Diese Verbindungen wirken entzündungshemmend und fördern die Regeneration der Haut.
- Gerbstoffe: Sie wirken adstringierend und unterstützen die Heilung von Wunden und kleineren Verletzungen, indem sie die Haut zusammenziehen und so das Gewebe schützen.
Anwendung in der Praxis
Wenn Du Großes Springkraut in der Natur gefunden hast, kannst Du es auf verschiedene Weisen nutzen. Besonders beliebt ist die Verwendung der Blätter und Blüten, um kleine Wunden, Insektenstiche oder Hautirritationen zu behandeln.
Hier eine einfache Anleitung für die äußere Anwendung:
- frischer Pflanzensaft: Zerreibe die Blätter und Blüten, um den Saft zu gewinnen. Dieser kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Juckreiz oder leichte Entzündungen zu lindern.
- Tinktur: Du kannst eine Tinktur herstellen, indem Du die frischen Pflanzenteile in Alkohol einlegst und sie für einige Wochen ziehen lässt. Diese Tinktur kann verdünnt auf entzündete Hautstellen aufgetragen werden.
Für den innerlichen Gebrauch ist das Große Springkraut allerdings weniger geeignet, da über seine Wirkung bei oraler Einnahme wenig bekannt ist. Deshalb wird es vor allem äußerlich verwendet.
Sammeln von Großem Springkraut: Worauf Du achten musst
Die beste Zeit, um Großes Springkraut zu sammeln, ist während der Blütezeit von Juli bis September. In dieser Zeit enthalten die Pflanzenteile die meisten Wirkstoffe. Achte beim Sammeln darauf, nur gesunde, kräftige Pflanzen zu ernten, und nimm nur so viel, wie Du wirklich brauchst. So stellst Du sicher, dass die Pflanze weiterhin in der Natur gedeihen kann.
Ein wichtiger Hinweis: Verwechsle Großes Springkraut nicht mit dem Drüsigen Springkraut (Impatiens glandulifera). Dieses invasive Springkraut stammt ursprünglich aus dem Himalaya und hat große rosa-lila Blüten. Es verdrängt heimische Pflanzenarten und breitet sich oft aggressiv aus.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen
Großes Springkraut gilt als gut verträglich, wenn es äußerlich angewendet wird. Dennoch können empfindliche Personen allergisch auf die Pflanze reagieren. Teste den Pflanzensaft am besten zunächst auf einer kleinen Hautstelle, bevor Du ihn großflächig anwendest. Zudem solltest Du es vermeiden, die Pflanze innerlich einzunehmen, da ihre Wirkung bei oraler Einnahme nicht ausreichend erforscht ist.
Historische Bedeutung und Nutzung
Historisch wurde das Große Springkraut nicht nur zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Insektenstichen verwendet, sondern hatte auch eine symbolische Bedeutung. Der lateinische Name „noli-tangere“ bedeutet „Berühre mich nicht“. Dies bezieht sich auf die besondere Fähigkeit der Pflanze, ihre Samen explosiv aus den Kapseln zu schleudern, wenn sie berührt wird. Diese Fähigkeit wurde als Zeichen von Unabhängigkeit und Schutz gedeutet.
Auch in der Volksmedizin fand das Springkraut Verwendung, insbesondere bei Hautleiden. Es wurde als frischer Umschlag auf die Haut aufgelegt, um die Heilung zu fördern.
Ein achtsamer Umgang mit dem Großen Springkraut
Wenn Du Großes Springkraut sammelst, sei respektvoll gegenüber der Natur. Pflücke nur, was Du wirklich benötigst, und achte darauf, die Pflanze nicht unnötig zu beschädigen. Da es einige geschützte Gebiete gibt, in denen das Sammeln von Wildpflanzen verboten ist, solltest Du sicherstellen, dass Du Dich an die geltenden Regeln hältst.
Großes Springkraut ist eine wunderbare Pflanze mit heilkräftigen Eigenschaften, die Dich in Deinem naturverbundenen Alltag unterstützen kann – sei es zur äußerlichen Anwendung bei kleinen Verletzungen oder als Essenz zur Unterstützung Deines seelischen Wohlbefindens.
Das Große Springkraut ist nicht nur eine interessante und hübsche Pflanze, sondern auch ein wertvoller Helfer in der Naturheilkunde. Achte darauf, es in den richtigen Lebensräumen zu finden, respektvoll zu sammeln und seine heilenden Eigenschaften achtsam zu nutzen. So kannst Du von den wunderbaren Kräften der Natur profitieren und gleichzeitig die Umwelt schützen.
Inhaltsstoffe:
- Flavonoide
- Triterpene
- Gerbstoffe
- Saponine
- Schleimstoffe
- ätherische Öle
Heilwirkungen:
- entzündungshemmend
- wundheilend
- beruhigend
- juckreizlindernd
- hautregenerierend
- antioxidativ
- adstringierend (zusammenziehend)
Anwendungsgebiete:
- Behandlung von Hautirritationen
- Wundheilung bei kleinen Verletzungen
- Linderung von Insektenstichen
- Ekzembehandlung
- Behandlung von leichten Entzündungen
- Juckreizlinderung
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