Tanacetum parthenium
Mutterkraut ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie ist in Europa heimisch, wird aber auch in anderen Teilen der Welt angebaut. Es hat eine lange Geschichte in der Volksmedizin und wird oft für seine medizinischen Eigenschaften verwendet.
Die Pflanze zeichnet sich durch ihre aromatischen Blätter und Blüten aus. Die Blätter sind gefiedert und haben eine frische, krautige Note. Die Blüten bestehen aus kleinen, gelben Blütenköpfen, die in dichten Dolden angeordnet sind.
Vorkommen und Fundorte
Es stammt ursprünglich aus Südeuropa und dem Kaukasus, hat sich aber mittlerweile in vielen Teilen der Welt verbreitet. Du findest es häufig in Gärten, an Wegrändern und auf Ruderalflächen. Es bevorzugt sonnige Standorte und durchlässige Böden, sodass Du es besonders in naturnahen Gärten und Wildwiesen entdecken kannst.
Inhaltsstoffe des Mutterkrauts
Die Heilwirkung des Mutterkrauts beruht auf seinen vielfältigen Inhaltsstoffen. Besonders hervorzuheben sind:
- Parthenolid: Ein Sesquiterpenlacton, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt.
- Ätherische Öle: Diese verleihen der Pflanze ihren charakteristischen Duft und tragen zur Beruhigung bei.
- Flavonoide: Antioxidantien, die Zellschäden verhindern können.
Heilwirkungen und Anwendungsgebiete
Das Kraut wird traditionell in der Volksmedizin genutzt, insbesondere bei:
- Migräne: Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Einnahme von Mutterkraut-Extrakt die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen reduzieren kann.
- Menstruationsbeschwerden: Mutterkraut kann Krämpfe lindern und den Zyklus regulieren.
- Entzündungen: Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird es auch bei Arthritis und anderen entzündlichen Erkrankungen angewendet.
- Verdauungsbeschwerden: Es kann Blähungen und Verdauungsstörungen lindern.
Historische Bedeutung und Nutzung
Bereits im alten Griechenland und Rom wurde es geschätzt. Hippokrates und Dioskurides erwähnten es in ihren Schriften. Im Mittelalter war es in Klostergärten weit verbreitet und wurde gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt, von Kopfschmerzen bis hin zu Wehenschmerzen.
In der traditionellen Medizin wird es häufig zur Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Es wird angenommen, dass bestimmte Verbindungen in der Pflanze, insbesondere Parthenolid, entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften haben, die zur Linderung von Kopfschmerzen beitragen können. Außerdem wird es oft als vorbeugende Maßnahme eingesetzt, um die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen zu reduzieren.
Worauf Du beim Sammeln von Mutterkraut achten musst
Wenn Du Mutterkraut selbst sammeln möchtest, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Identifikation: Es hat kleine, gänseblümchenähnliche Blüten mit gelben Zentren und weißen Blütenblättern. Die Blätter sind gefiedert und stark aromatisch.
- Sammelzeit: Die beste Zeit zum Sammeln ist während der Blütezeit im Sommer, idealerweise an einem sonnigen Tag.
- Sammelort: Sammle es nur an sauberen Orten, fern von Straßen und Industriegebieten, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Achtung vor möglichen Doppelgängern
Es gibt einige Pflanzen, die ihm ähneln und verwechselt werden können:
- Kamille (Matricaria chamomilla): Ähnelt Mutterkraut, hat aber einen charakteristischen Kamilleduft.
- Römische Kamille (Chamaemelum nobile): Sieht ähnlich aus, hat keine gefiederten Blätter.
- Wucherblume (Tanacetum coccineum): Hat größere Blüten und unterschiedliche Blattformen.
Um Verwechslungen zu vermeiden, solltest Du Dich genau mit den Unterscheidungsmerkmalen vertraut machen oder ein Pflanzenbestimmungsbuch zur Hand haben.
Anwendung von Mutterkraut
Du kannst Mutterkraut auf verschiedene Weisen verwenden:
- Tee: Für einen Mutterkraut-Tee übergießt Du einen Teelöffel getrocknete Blätter mit heißem Wasser und lässt ihn 10 Minuten ziehen.
- Extrakt: Mutterkraut-Extrakte sind in Kapsel- oder Tropfenform erhältlich und bieten eine bequeme Möglichkeit zur Einnahme.
- Salben: Für äußerliche Anwendungen kannst Du Salben oder Cremes mit Mutterkraut-Auszügen nutzen.
Darüber hinaus wird es auch zur Linderung von Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen und PMS-Symptomen eingesetzt. Es kann auch bei anderen Erkrankungen wie Arthritis, Rheuma und Verdauungsstörungen eingesetzt werden, obwohl weitere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig sind, um die Wirksamkeit in diesen Bereichen zu bestätigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass es auch potenzielle Nebenwirkungen haben kann. Einige Menschen können auf Mutterkraut allergisch reagieren, besonders wenn sie auch allergisch auf Pflanzen wie Beifuß, Kamille oder Arnika reagieren. Schwangere Frauen sollten Mutterkraut vermeiden, da es Gebärmutterkontraktionen auslösen kann. Im Zweifel ist es immer ratsam, mit einem Arzt oder Apotheker Rücksprache zu halten.
Inhaltsstoffe:
- ätherische Öle
- Flavonoide
- Flavone
- Kampfer
- Sesquiterpenlactone
- Chrysanthenol
- Gerbstoffe
- Parthenolid
- Bitterstoffe
Heilwirkungen:
- beruhigend
- menstruationsfördernd
- verdauungsfördernd
- entkrampfend
- schmerzstillend
- entzündungshemmend
- wundheilungsfördernd
- abführend
- appetitanregend
Anwendungsgebiete:
- Migräne (vor allem vorbeugend)
- Kopfschmerzen
- Verdauungsbeschwerden
- Arthritis
- Menstruationsprobleme
- Wechseljahrsbeschwerden
- Krämpfe
- Wunden (auch im Mund)
- Erkältung
- Husten
- Fieber
- grippale Infekte
- Asthma
- Appetitlosigkeit
- Gicht
- Rheuma
- Hautentzündungen
- Verstopfung
Wir verarbeiten Mutterkraut in allererster Linie zu Tee und Tinktur. So hat man das ganze Jahr über Zugriff auf diese wundervolle Heilpflanze. Zur Vorbeugung von Migräneattacken werden 3 Tassen Mutterkraut-Tee täglich über 4 Wochen empfohlen, dann sollte mindestens 2 Wochen pausiert werden, um dem Gewöhnungseffekt zu entgehen.
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