Paeonia lactiflora
Derzeit (oder in Kürze) erfreuen sie uns wieder mit ihren ebenso mächtigen wie zarten Blütenwundern in allerlei Farben: die Pfingstrosen. Sie gehören nicht zu den Rosen, haben auch keine Dornen und duften auffällig. Ab und zu gibt es leider auch ein blütenfreies Jahr. Aber Achtung, Pfingstrosen können zu einem schönen aber auch kostspieligen Hobby werden…
Für Hunde und Katzen sind sie übrigens giftig, natürlich auch für Kinder und Erwachsene (angeblich ab 100 g Verzehrmenge).
Paeonien, wie sie genannt werden, wurden und werden trotz ihrer Giftigkeit auch heute noch vor allem in Asien auch zu Heilzwecken verwendet. Zu Heilzwecken sollte man jedoch zu standardisierten Naturheilmitteln aus der Apotheke zurückgreifen.
Die getrockneten Blütenblätter und Knospen gelten in China als Teedelikatesse. Gerne werden ihre Blütenblätter getrocknet in Potpourris, Räucherungen und als Blütenkonfetti sowie zur Hochzeitsdeko genutzt.
Auch äußerlich werden die Extrakte von Pfingstrosenwurzeln oder –blüten immer öfter von Kosmetikherstellern eingesetzt aufgrund ihrer positiven Eigenschaften auf die Haut. Da man davon nur geringe Mengen verwendet, spricht auch nichts dagegen, außer es treten allergische Reaktionen auf (bitte wie immer vorher testen). Da die wenigsten von Euch Ihre Pfingstrose ausgraben werden wollen und die Wurzeln schwer zu bekommen sind, verwenden wir die etwas weniger wirksamen Blütenblätter, dafür als Ölauszug und Tinktur.
Die Creme soll gegen Hautrötungen und Pigmentstörungen helfen (Melaninproduktion anregend), für ein frisches und strahlendes Hautbild sorgen, die Durchblutung und somit die Versorgung mit Nährstoffen verbessern, die Poren verfeinern, sensible und leicht gestresste Haut beruhigen, die Hautbarriere stärken, Fältchen bekämpfen, vor dem Austrocknen schützen, außerdem duftet sie zart nach Pfingstrose. Wie konnten wir bisher nur ohne sie auskommen?
Bitte nicht die Blüten frisch gekaufter Pfingstrosen verwenden, außer es handelt sich um Bio-Pflanzen. Konventioneller Anbau behandelt die Waren immer mit Spritzmitteln und Dünger, das wollen wir lieber nicht auf der Haut haben. Deren Abbau dauert 2 bis 3 Wachstumsperioden…
Für unsere Creme benötigen wir erst einen Pfingstrosen-Ölauszug:
- 100 g Mandelöl
- 2-3 g durchgetrocknete Pfingstrosenblütenblätter, stark zerkleinert (entspricht etwa 1 Blüte)
- 10 Tropfen Vitamin E
Die Blütenblätter im Mandelöl im Kaltauszug ansetzen und 4 Wochen lang an einem warmen aber nicht sonnigen Platz ausziehen lassen, täglich schütteln. Danach kurz erwärmen und das warme Blütenöl durch einen Kaffeefilter laufen lassen. Das Vitamin E hineintropfen, gut vermischen.
Die für die Creme benötigte Menge entnehmen, den Rest in eine Dunkelglasflasche abfüllen, beschriften und dunkel und kühl lagern. Es eignet sich übrigens auch sehr gut als Hautpflegeöl beanspruchter Stellen.
- 10 g frische Pfingstrosenblütenblätter, zerkleinert (entspricht etwa 2 Blüten)
- 150 g Alkohol, 40 Vol.-% oder Weingeist, verdünnt
- 60 g Glycerin, pflanzlich
Die Blütenblätter mindestens über Nacht antrocknen, oder ein paar Tage lang durchtrocknen lassen, in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol und dem Glycerin auffüllen. Verschließen, fest schütteln. Alle Blüten müssen bedeckt sein, evtl. etwas Alkohol nachgießen.
4-6 Wochen lang an einem warmen Platz ausziehen lassen, täglich schütteln. Die für die Creme benötigte Menge entnehmen, den Rest in eine Dunkelglasflasche abfüllen, beschriften und dunkel und kühl lagern. (Tinktur von der weißen Pfingstrose wird übrigens auch für einen relativ hohen Preis im Internet verkauft als Immunstimulans).
Für etwa 90 ml Pfingstrosen-Creme:
- 20 g Pfingstrosenblütenöl
- 16 g Sheabutter (alternativ Mangobutter, Cupuacubutter)
- 6 g Lamecreme (alternativ Tegomuls)
- 0,2 g Xanthan (Gelbildner, nur eine minimale Menge, Alternativ Cosphaderm)
- 55 g Pfingstrosentinktur
- Biokons neo (oder anderen Konservierer)
Pfingstrosen-Ölmazerat, Sheabutter und Lamecreme langsam erwärmen, bis alles geschmolzen ist. Von der Tinktur 1 TL wegnehmen und mit dem Xanthan glattrühren. Die restliche Tinktur ebenfalls auf dieselbe Temperatur wie die Ölphase erwärmen (das kann man in einer Kasserolle z.B. im Wasserbad nebeneinander in kleinen Gläsern machen).
Beides herausnehmen. Das angerührte Xanthan in die warme Tinktur einrühren bis alles klumpenfrei ist. Das Ganze dann mit einem kleinen Schneebesen oder Milchaufschäumer langsam in die Ölphase einrühren. Richtig cremigrühren, bis die Creme emulgiert. Zum Schluss das Biokons neo einrühren. Die Creme in (desinfizierte) Tiegel abfüllen und beschriften. Erst wenn sie ganz abgekühlt ist verschließen. Am besten im Kühlschrank lagern. Die Creme zieht in der Regel ein paar Tage lang nach und wird etwas kompakter. Haltbar im Kühlschrank etwa 3 Monate.
Achtung / Aus rechtlichen Gründen
Unsere Empfehlungen basieren rein auf Erfahrungswerten und sollen keinesfalls dazu auffordern, sich selbst zu behandeln, eine ärztliche Behandlung oder Medikation abzubrechen oder sogar zu ersetzen. Wir sind weder Mediziner:innen, Heilpraktiker:innen, noch Kosmetiker:innen. Wir weisen daher aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass die auf unserem Blog getroffenen Aussagen über die Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten, Kräuter und Rohstoffe sowie der aufgeführten Rezepte und Anwendungshinweise nur zu Zeitvertreib und Information dienen sollen. Unsere Inhalte (Text und Bild) unterliegen dem #Urheberrecht (Copyright). Jede weitere Nutzung unserer Beiträge/Inhalte - auch auszugsweise - bedarf der schriftlichen Zustimmung der Rechteinhaber. Verstöße werden ohne vorherigen Kontakt juristisch verfolgt. Heilversprechen zur Linderung und/oder Behandlung von gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen geben wir in keiner Weise ab und versprechen auch nichts derartiges. Wer unsere Rezepte oder Empfehlungen nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr, wie es rechtlich so schön heißt.