Kerbel Heilpflanzenportrait

Kerbel Heilpflanzenportrait

Anthriscus cerefolium

Kennst Du Kerbel eigentlich auch als Heilkraut? Wenn nicht, wird es höchste Zeit, diesen vielseitigen Allrounder kennenzulernen. Kerbel ist ein zartes Kraut, das nicht nur Deine Gerichte verfeinern kann, sondern auch heilende Kräfte besitzt. Lass uns gemeinsam in die Welt des Kerbels eintauchen und entdecken, wo er vorkommt, welche Inhaltsstoffe er hat, wie er wirkt und wo Du ihn findest.

Wo kommt Kerbel vor?

Er gehört zur Familie der Doldenblütler und ist in Europa heimisch. Du findest ihn häufig in Gärten, auf Wiesen und an Waldrändern. Besonders im Frühling und Sommer kannst Du ihn entdecken, wenn seine zarten, farnähnlichen Blätter in der Sonne leuchten. Aber sei vorsichtig: Er hat einige gefährliche Doppelgänger, die wir später noch besprechen werden.

Inhaltsstoffe des Kerbels

Er ist reich an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Er enthält unter anderem:

  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem und fördert die Wundheilung.
  • Vitamin A: Unterstützt die Augengesundheit und das Zellwachstum.
  • Folsäure: Wichtig für die Zellteilung und besonders für Schwangere von Bedeutung.
  • Eisen: Fördert die Bildung von roten Blutkörperchen und hilft bei der Sauerstoffversorgung.
  • Ätherische Öle: Geben ihm sein charakteristisches Aroma und haben eine antibakterielle Wirkung.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Er wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde eingesetzt. Seine heilenden Wirkungen sind vielfältig:

  • entzündungshemmend: Er kann bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen.
  • verdauungsfördernd: Die ätherischen Öle regen die Verdauung an und können Blähungen lindern.
  • harntreibend: Er fördert die Nierentätigkeit und hilft, den Körper zu entgiften.
  • blutreinigend: Durch seine entgiftenden Eigenschaften kann Kerbel helfen, das Blut zu reinigen.

In der Küche ist er ebenfalls ein Star. Du kannst ihn frisch in Salaten, Suppen oder Saucen verwenden. Sein mildes, anisartiges Aroma passt besonders gut zu Fischgerichten und Omeletts.

Kulinarische Tipps und Rezepte

Hier ein paar einfache Anwendungsmöglichkeiten für Kerbel in der Küche:

  • Kerbelsuppe: Eine leichte Suppe aus frischem Kerbel, Kartoffeln und Sahne.
  • Kräuterbutter: Mische gehackten Kerbel mit weicher Butter, Salz und etwas Zitronensaft für eine aromatische Kräuterbutter.
  • Omelett: Füge ihn frisch gehackt Deinem Omelett hinzu, um ihm eine feine, anisartige Note zu verleihen.

Anbau im eigenen Garten

Er ist relativ einfach anzubauen und benötigt wenig Pflege. Hier ein paar Tipps:

  • Standort: Wähle einen halbschattigen Platz mit humusreichem, feuchtem Boden.
  • Aussaat: Säe Kerbel am besten im Frühling direkt ins Freiland. Er verträgt keine Trockenheit, daher sollte der Boden immer leicht feucht gehalten werden.
  • Pflege: Regelmäßiges Gießen und gelegentliches Düngen mit Kompost fördern das Wachstum.

Worauf musst Du beim Sammeln von Kerbel achten?

Wenn Du ihn in der freien Natur sammeln möchtest, gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten:

  • Erkenne den Kerbel: Er hat zarte, gefiederte Blätter, die an eine kleine Farnpflanze erinnern. Die Blüten sind weiß und bilden Dolden.
  • Vermeide Doppelgänger: Der Gefleckte Schierling und die Hundspetersilie sehen dem Kerbel sehr ähnlich, sind jedoch hochgiftig. Achte darauf, dass der Kerbel beim Zerreiben einen milden, anisartigen Duft verströmt.
  • Standortwahl: Sammle Kerbel nicht an Straßenrändern oder in der Nähe von Feldern, die möglicherweise mit Pestiziden belastet sind.

Wissenschaftliche Studien

Moderne Studien haben einige der traditionellen Anwendungen von Kerbel bestätigt. Forschungen haben gezeigt, dass die ätherischen Öle antimikrobielle Eigenschaften besitzen und bei der Bekämpfung von Bakterien helfen können. Weitere Studien deuten darauf hin, dass Kerbel antioxidative Eigenschaften hat, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Obwohl er in der Regel sicher ist, sollten einige Menschen vorsichtig sein:

  • Allergien: Personen mit Allergien gegen Doldenblütler sollten Kerbel meiden.
  • Schwangerschaft: Schwangere Frauen sollten vor dem Verzehr von größeren Mengen Kerbel einen Arzt konsultieren.
  • Medikamentenwechselwirkungen: Bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten ist es ratsam, einen Arzt zu fragen, ob der Verzehr von Kerbel unbedenklich ist.

Konservierung und Lagerung

Frisch ist er am aromatischsten. Um seine Frische zu bewahren, kannst Du ihn wie folgt lagern:

  • frisch: Wickele ihn in ein feuchtes Tuch und bewahre ihn im Kühlschrank auf. So bleibt er bis zu einer Woche frisch.
  • eingefroren: Hacke ihn und friere ihn in kleinen Portionen ein. So kannst Du ihn später leicht dosieren.
  • getrocknet: Trocknen ist weniger ideal, da er dabei viel von seinem Aroma verliert. Wenn Du ihn dennoch trocknen möchtest, hänge die Zweige an einem luftigen, schattigen Ort auf.

Historische Bedeutung und Nutzung

Er hat eine lange Geschichte als Heil- und Gewürzpflanze. Bereits die alten Römer und Griechen schätzten ihn für seine heilenden Eigenschaften und als aromatisches Kraut in der Küche. Im Mittelalter wurde er in Klostergärten angebaut und war ein fester Bestandteil der traditionellen Klostermedizin.

Auch in der Volksmedizin hatte er stets einen festen Platz. Er wurde zur Behandlung von Hautproblemen, Erkältungen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Heute erlebt er eine Renaissance und wird wieder vermehrt in der Naturheilkunde und als gesundes Würzkraut verwendet.

Er ist ein wahres Multitalent. Er bereichert nicht nur Deine Küche, sondern auch Deine Hausapotheke. Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen und vielfältigen Heilwirkungen sollte er in keinem Garten fehlen. Beim Sammeln ist allerdings Vorsicht geboten, um Verwechslungen mit giftigen Pflanzen zu vermeiden. Also, worauf wartest Du noch? Probiere Kerbel aus und lass Dich von seinen Vorzügen überzeugen!

Inhaltsstoffe:

  • Vitamin C
  • Vitamin A
  • Folsäure
  • Eisen
  • ätherische Öle
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Kalium
  • Phosphor
  • Beta-Carotin
  • Flavonoide
  • Chlorophyll

Heilwirkungen:

  • entzündungshemmend
  • verdauungsfördernd
  • harntreibend
  • blutreinigend
  • antibakteriell
  • antioxidativ
  • appetitanregend
  • hautberuhigend
  • entgiftend
  • stoffwechselanregend

Anwendungsgebiete:

  • Mund- und Rachenentzündungen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Blähungen
  • Nierenerkrankungen
  • Hautprobleme
  • Erkältungen
  • Detox-Kuren
  • Appetitlosigkeit
  • Wundheilung
  • Salate
  • Suppen
  • Saucen
  • Fischgerichte
  • Omeletts
  • Kräuterbutter
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