Grundlagen des achtsamen Sammelns von Kräutern
Ihr lieben Naturfreunde und Kräuterhexlein!
Alle Jahre wieder ist es irgendwann soweit. Bei dem einen früher, beim anderen später. Das Einsammeln, Ernten und Pflücken von wilden (und nur darum geht es hier) Un- und Heilkräutern, Knospen, Wurzeln, Blüten und Blättern etc.
Unser Anliegen, weshalb wir uns an alle von Euch wenden, die in der freien Natur Kräuter sammeln gehen:
- Bitte geht sorgsam mit den Gaben unserer Mutter Erde um. Sie sind wertvoll, auch wenn sie nichts kosten.
- Nehmt nur soviel, wie Ihr verarbeitet. Verarbeitet nur soviel, wie Ihr verwendet (also in der Regel der Einjahresverbrauch). Lasst einen Teil stehen, so dass die Pflanze an diesem Standort sich wieder schnell erholen kann. Niemals sollte sie Schaden nehmen in ihrer Verbreitung und Wachstumsregeneration.
- Pflückt immer von mehreren Pflanzen, soweit möglich (z. B. bei Knospen und Triebspitzen von Bäumen).
- Sammelt nur an ungedüngten, ungespritzten Stellen, ohne mögliche Verunreinigungen durch Hundekot oder -urin.
- Nehmt nur die Pflanzen, die Ihr wirklich erkennt! Bei Unsicherheiten immer erst jemanden fragen, der sich auskennt oder stehen lassen! Verwechslungen sind nicht selten giftiger Art…
- Achtet auf den Arten- und Naturschutz! Die sogenannte Rote Liste wächst und wächst, es sind leider immer mehr Pflanzen bedroht und dürfen nicht mehr in der freien Natur gesammelt oder ausgegraben werden (wie z. B. die Schlüsselblume, das kleinblütige Schaumkraut, diverse Habichtskräuter, der gewöhnliche Andorn). Es sollte im Übrigen genügen, wenn eine Gefährdung vorliegt, dass man darauf verzichtet, sie selbst einzusammeln. Entweder selbst im Garten oder auf dem Balkon anbauen oder sie halt getrocknet zukaufen sind dann wohl selbstverständlich… Sammeln im Naturschutzgebiet ist ebenfalls nicht erlaubt.
- Und holt natürlich nur im erlaubten Rahmen, ggfls. mit Erlaubnis des Grundbesitzers (z. B. bei Fichtentriebspitzen…).
- Und zu guter Letzt: Sammelt nur, was Ihr auch braucht. Wir erleben leider oft, dass gesammelt wird, was da ist und erst dann überlegt wird, was man nun damit anstellt. Das ist der verkehrte Weg. Wir sollten uns immer erst überlegen, was wir brauchen und dann gezielt sammeln. Dann landet auch deutlich weniger ungenutzt im Müll.
Es liegt uns fern, mit dem „erhobenen Zeigefinger“ dazustehen. Doch im Zuge der zunehmenden Umweltprobleme finden wir es wichtig, einfach daran zu erinnern oder die „Neulinge“ darauf hinzuweisen. Wer für sich und seine Familie Kräutermedizin zubereitet oder sich auch einfach dafür interessiert, hat einen wichtigen Schritt getan, die Verantwortung für den Körper zu übernehmen und sich nicht mehr nur auf andere zu verlassen. Das ist sehr löblich, aber wir wollen auf keinen Fall dazu auffordern, sich nur noch selbst medizinieren zu wollen. Die Behandlung zumindest von „echten“ Krankheiten findet in der Regel in Absprache mit einem Arzt/Ärztin oder Heilpraktiker/Heilpraktikerin statt. Doch auch dann gilt: Hirn anschalten!
Nobody`s perfect – auch ein ausgebildeter Therapeut denkt nicht immer an alles – Erfahrungswerte.
In der heutigen Zeit übernehmen die meisten Krankenkassen nur noch sehr sparsam die Erstattung von Medikamenten, viele Ärzte sind daher nicht abgeneigt, wenn man ihnen erklärt, welche Tees und Tinkturen man einsetzen möchte. Es muss halt immer zusammenpassen mit den ärztlich verschriebenen Pharmaprodukten.
Und nun erfreut Euch, so wie wir auch, an den Geschenken, die die Natur uns macht. Wir geben weiterhin unseren Senf dazu, oder erläutern, was wir damit anstellen…
Herzlichst Eure Krautgeschwister
Elisabeth, Sonja, Rica & Sonja
PS: Auch zum Umgang mit Giftpflanzen möchten wir zu mehr Achtsamkeit und weniger Panik (das muss sofort rausgerissen werden) aufrufen. Dazu möchten wir auf einen sehr guten Beitrag des NABU verweisen. Link zum Artikel des NABU.
Du hast Fragen zum Beitrag? In unserem exklusiven Forum kannst Du uns direkt fragen: Forum
Du möchtest unseren täglichen Beitrag nicht verpassen? Dann folge unserem WhatsApp-Kanal.
Achtung / Aus rechtlichen Gründen
Unsere Empfehlungen basieren rein auf Erfahrungswerten und sollen keinesfalls dazu auffordern, sich selbst zu behandeln, eine ärztliche Behandlung oder Medikation abzubrechen oder sogar zu ersetzen. Wir sind weder Mediziner:innen, Heilpraktiker:innen, noch Kosmetiker:innen. Wir weisen daher aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass die auf unserem Blog getroffenen Aussagen über die Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten, Kräuter und Rohstoffe sowie der aufgeführten Rezepte und Anwendungshinweise nur zu Zeitvertreib und Information dienen sollen. Unsere Inhalte (Text und Bild) unterliegen dem #Urheberrecht (Copyright). Jede weitere Nutzung unserer Beiträge/Inhalte - auch auszugsweise - bedarf der schriftlichen Zustimmung der Rechteinhaber. Verstöße werden ohne vorherigen Kontakt juristisch verfolgt. Heilversprechen zur Linderung und/oder Behandlung von gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen geben wir in keiner Weise ab und versprechen auch nichts derartiges. Wer unsere Rezepte oder Empfehlungen nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr, wie es rechtlich so schön heißt.
angelika
07. September 2023tolle Seite, schön, dass ihr auch Warnungen aussprecht und die Achtsamkeit thematisiert
weiter so
Sonja M. Bart
08. September 2023Danke sehr! Achtsamkeit ist einfach ein Muss, wenn man mit der Natur arbeiten möchte.