Lepidium sativum
Wenn Du an Deine ersten eigenen Pflanzversuche denkst – war da nicht auch Kresse im Spiel? Ein bisschen Watte oder Küchenpapier, ein paar Samenkörner, Wasser, Fensterbank. Wenige Tage später das erste Grün, das man sogar essen konnte. Kresse war für viele der Einstieg ins Gärtnern – und als Microgreen feiert sie ihr Comeback: klein, frisch, voller Aroma und mit mehr Wirkung, als man ihr zutraut.
Herkunft und kleine Pflanzenkunde
Die Gartenkresse (Lepidium sativum) stammt ursprünglich aus Westasien und Nordafrika. Schon in der Antike wurde sie geschätzt: Die Römer setzten sie gegen Müdigkeit ein, in Persien nutzte man sie, um Kraft und Vitalität zu stärken. Heute ist sie weltweit verbreitet und hat sich in der modernen Ernährung als unkompliziertes Microgreen einen festen Platz erobert.
Botanisch gehört sie zur Familie der Kreuzblütler, zusammen mit Senf, Rucola und Rettich. Das erklärt auch ihren charakteristischen Geschmack: würzig, leicht scharf und immer mit einem pfeffrigen Unterton.
Geschmack
Kresse schmeckt frisch, würzig und leicht scharf, fast wie eine milde Mischung aus Rettich und Senf. Die kleinen Blättchen haben eine knackige Textur, die auf der Zunge sofort auffällt, und entfalten beim Kauen eine angenehm pfeffrige Note. Je jünger die Kresse als Microgreen geerntet wird, desto intensiver und konzentrierter ist ihr Aroma – perfekt, um Salate, Brotaufstriche, Suppen oder Smoothies aufzupeppen.
Inhaltsstoffe – warum Kresse so gesund ist
So unscheinbar sie wirkt, so reich ist sie an Nährstoffen.
- Vitamine: Vitamin C stärkt Dein Immunsystem, Vitamin A unterstützt Haut und Augen, Vitamin K ist wichtig für gesunde Knochen und Blutgerinnung.
- Mineralstoffe: Eisen für die Blutbildung, Kalzium für Knochen und Zähne, Folsäure für die Zellgesundheit.
- Sekundäre Pflanzenstoffe: Besonders die Senfölglykoside sind spannend – sie geben ihr ihre Schärfe und wirken gleichzeitig antibakteriell, verdauungsfördernd und stoffwechselanregend.
In der traditionellen Pflanzenheilkunde gilt sie als Hausmittel gegen Erkältungen, Frühjahrsmüdigkeit und Verdauungsbeschwerden. Natürlich ersetzt sie keine Medizin, doch sie kann auf sanfte Weise unterstützen und dem Körper guttun. In der Pflanzenheilkunde wird sie genutzt, um den Körper zu reinigen, Schleim zu lösen, den Appetit anzuregen und leichte Infekte zu bekämpfen.
Warum ist sie gerade als Microgreen so wertvoll?
Im Microgreen-Stadium – also wenige Tage nach der Keimung – steckt die Pflanze noch voller Energie. Nährstoffe und Aromen sind hoch konzentriert. Das macht Kresse besonders wertvoll für Deine Ernährung: frisch, intensiv und voller Vitalstoffe.
Im Vergleich zu anderen Microgreens ist Kresse ein echtes Einsteigergrün. Sie keimt schnell, ist anspruchslos und liefert schon nach 5–7 Tagen eine Ernte. So kannst Du Dich auch als Anfänger:in sofort über Erfolg freuen.
Aufzucht – schnell, einfach, zuverlässig
Für Kresse brauchst Du weder Garten noch grünen Daumen.
So klappt es:
- Gefäß vorbereiten: Flaches Schälchen oder Anzuchtbox mit Erde, Kokosfasern oder Küchenpapier auslegen und anfeuchten.
- Samen streuen: Dicht, aber nicht übereinander.
- Feucht halten: Gleichmäßig mit Wasser versorgen, Staunässe unbedingt vermeiden.
- Hell stellen: Am besten auf die Fensterbank, ohne direkte pralle Sonne.
- Ernten: Nach 5–7 Tagen mit einer Schere mit etwas Abstand (ca. 0,5 bis 1 cm) über der Wurzel schneiden.
Wenn Du regelmäßig aussäst, hast Du das ganze Jahr über frisches Grün.
Haltbarkeit und Aufbewahrung
Frisch geerntet schmeckt sie am besten. Willst Du sie kurz aufbewahren, wickle sie in ein feuchtes Küchenpapier und lege sie in ein Glas im Kühlschrank. So bleibt sie ein bis zwei Tage knackig.
Anwendung – Würze, Frische und Deko in einem
Sie ist ein Alleskönner: Sie bringt nicht nur Schärfe und Frische auf den Teller, sondern macht Deine Gerichte auch optisch lebendiger. Besonders gut harmoniert sie mit milden, cremigen und eher neutralen Speisen, die ihre Würze aufnehmen können.
- Klassiker: Brot mit Butter oder Frischkäse und einer dicken Schicht Kresse.
- Kartoffelgerichte: Ob Pellkartoffeln mit Quark oder Kartoffelsuppe – Kresse rundet ab.
- Eierspeisen: Vom Rührei bis zum Eiersalat – Kresse bringt das gewisse Etwas.
- Suppen & Cremes: Über Kürbis- oder Tomatensuppe gestreut, sorgt sie für Frische und Farbe.
- Smoothies: Mit Apfel, Gurke und Zitrone gibt Kresse einen belebenden Kick.
- Deko: Auf Bowls, Sandwiches oder Vorspeisen wirkt sie wie ein kleiner grüner Schmuck.
Krasse Kresse-Rezepte
Kresse-Quark
Zutaten (für 2 Personen):
- 250 g Quark
- 2 EL Milch oder Mineralwasser (für die Cremigkeit)
- 1 kleine Handvoll frische Kresse
- 1 TL Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Quark mit Milch oder Wasser glatt rühren. Zitronensaft, Salz und Pfeffer unterheben. Zum Schluss die frisch geschnittene Kresse einrühren. Passt perfekt zu Kartoffeln, als Brotaufstrich oder Dip für Rohkost.
Kresse-Pesto
Zutaten:
- 2 Handvoll frische Kresse
- 40 g Walnüsse oder Sonnenblumenkerne
- 50 g Parmesan (oder Hefeflocken für die vegane Variante)
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 100 ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Mixer oder Mörser zu einer cremigen Paste verarbeiten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In ein Glas füllen und mit etwas Öl bedecken. Schmeckt zu Pasta, auf Brot oder als Dressing-Basis.
Grüner Smoothie mit Kresse
Zutaten (für 2 Gläser):
- 1 Apfel
- ½ Gurke
- 1 Handvoll Spinat oder Feldsalat
- ½ Zitrone (Saft)
- 1 kleine Handvoll Kresse
- 200 ml Wasser
Zubereitung:
Alles grob zerkleinern und im Mixer fein pürieren. Sofort genießen – der Smoothie ist frisch am besten und bringt eine leichte Schärfe in den Tag.
Eiersalat mit Kresse
Zutaten:
- 4 hartgekochte Eier
- 3 EL Joghurt oder Mayonnaise (oder gemischt)
- 1 TL Senf
- 1 Handvoll Kresse
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Eier würfeln, mit Joghurt/Mayo und Senf verrühren. Kresse unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ideal als Brotaufstrich oder zum Picknick.
Kresse ist viel mehr als ein Kindheitsexperiment auf der Fensterbank. Sie ist ein echtes Gesundheitsgrün: pflegeleicht, schnell geerntet, voller Vitamine und sekundärer Pflanzenstoffe. Ob als Würze, Dekoration oder Heilpflänzchen – sie bringt frischen Schwung in Deine Küche und tut Deinem Körper gut. Ein kleines Microgreen mit großer Wirkung.
Inhaltsstoffe:
- Vitamin A
- Vitamin B1 (Thiamin)
- Vitamin B2 (Riboflavin)
- Vitamin B3 (Niacin)
- Vitamin B6
- Vitamin C
- Vitamin E
- Vitamin K
- Folsäure
- Eisen
- Kalzium
- Kalium
- Magnesium
- Phosphor
- Zink
- Senfölglykoside
- Ballaststoffe
- Eiweiß
- sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide)
Heilwirkungen:
- Stärkung des Immunsystems
- Förderung der Verdauung
- entgiftende Wirkung
- Schleimlösende Wirkung bei Erkältungen
- Anregung des Stoffwechsels
- Unterstützung von Haut, Haaren und Nägeln
- entzündungshemmend
- Förderung der Durchblutung
- appetitanregend

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