Schlangenmoos * Drudenfuß * Wolfsfuß * Lycopodium
Bärlapp ist eine unscheinbare, aber wertvolle Pflanze, die in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten geschätzt wird. Wenn Du Dich für Heilpflanzen interessierst oder gerne durch die Natur streifst, könnte Dir diese faszinierende Pflanze bereits begegnet sein. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wichtige über ihn, wo er wächst, welche Heilkräfte er besitzt, und worauf Du beim Sammeln achten solltest.
Wo wächst Bärlapp und wie erkennst Du ihn?
Er gehört zur Familie der Bärlappgewächse und ist in den Wäldern Europas, Asiens und Nordamerikas heimisch. Du findest ihn vor allem in feuchten, schattigen Wäldern, Mooren und Heideflächen. Besonders in höheren Lagen, wo der Boden karg und nährstoffarm ist, fühlt er sich wohl. Die Pflanze bevorzugt leicht sauren Boden und gedeiht oft an Waldrändern und auf Lichtungen.
Erkennen kannst Du ihn an seinen kriechenden, immergrünen Trieben, die wie kleine Nadelbäume aussehen. Die Pflanze bildet dichte Teppiche und ihre Sporentriebe stehen aufrecht und enden oft in gelblichen, sporenhaltigen Ähren.
Inhaltsstoffe und Heilkräfte
Er enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen, die in der Naturheilkunde Anwendung finden. Zu den wichtigsten gehören:
- Alkaloide: Diese wirken entspannend und krampflösend.
- Flavonoide: Sie besitzen antioxidative Eigenschaften und schützen die Zellen vor freien Radikalen.
- Bitterstoffe: Diese regen den Stoffwechsel und die Verdauung an.
Die Heilkräfte sind beeindruckend und vielseitig. Er wird traditionell zur Behandlung von Hauterkrankungen, Harnwegsinfektionen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Besonders der Bärlappsporenstaub, der aus den Sporen der Pflanze gewonnen wird, ist bekannt für seine entzündungshemmenden und heilenden Eigenschaften.
Anwendungsgebiete und Zubereitung
Die häufigsten Anwendungsgebiete sind:
- Harnwegserkrankungen: Bärlapp wirkt harntreibend und entzündungshemmend, was ihn zu einem natürlichen Mittel gegen Blasenentzündungen macht.
- Rheumatische Beschwerden: Die Pflanze lindert Gelenkschmerzen und wird oft bei Rheuma eingesetzt.
- Hauterkrankungen: Der feine Sporenstaub kann äußerlich bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Ekzemen und Wunden verwendet werden.
- Leber- und Gallenbeschwerden: Bärlapp fördert den Gallenfluss und unterstützt die Leberfunktion.
Zubereitung: Er wird in Form von Tees, Tinkturen oder Pulver verwendet. Bei einem Tee solltest Du etwa einen Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Bei der Einnahme von Bärlapp solltest Du jedoch vorsichtig sein, da zu hohe Dosen zu Magen-Darm-Beschwerden führen können. Es ist daher ratsam, die Dosierung niedrig zu halten und bei Unsicherheit einen Experten zu konsultieren.
Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen
Trotz seiner heilenden Eigenschaften solltest Du bei der Verwendung einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Bei einer Überdosierung kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern sollte Bärlapp nicht angewendet werden, da die Sicherheit nicht ausreichend belegt ist.
Wenn Du Bärlapp selbst sammeln möchtest, solltest Du Dir absolut sicher sein, dass Du die Pflanze korrekt identifiziert hast. Falsche Identifikationen können zu Vergiftungen führen, auch wenn Bärlapp selbst keine gefährlichen Doppelgänger hat, die leicht mit ihm verwechselt werden können.
Sammeln von Bärlapp: Was Du beachten musst
Bärlapp steht in vielen Regionen unter Naturschutz, weshalb Du ihn nicht einfach wild sammeln darfst. Es ist wichtig, sich vorher über den Schutzstatus in Deiner Region zu informieren. Wenn das Sammeln erlaubt ist, solltest Du darauf achten, die Pflanze schonend zu entnehmen, um den Bestand nicht zu gefährden. Eine nachhaltige Alternative ist der Kauf von Bärlapp-Produkten aus kontrolliertem Anbau.
Welche Bärlapp-Arten finden Verwendung?
In der Naturheilkunde wird hauptsächlich der Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum) verwendet. Diese Art zeichnet sich durch ihre besonders heilkräftigen Sporen aus. Andere Arten wie der Flachbärlapp (Diphasiastrum complanatum) oder der Alpen-Bärlapp (Diphasiastrum alpinum) haben zwar botanisches Interesse, finden jedoch in der Heilkunde kaum Anwendung.
Historische und ethnobotanische Bedeutung
Er hat eine lange Tradition in der Heilkunde. Schon in der Antike wurde er zur Wundheilung und als Schutzpflanze eingesetzt. Die Germanen glaubten, dass Bärlapp böse Geister abwehren könne. Im Mittelalter war die Pflanze in Klostergärten weit verbreitet und wurde zur Heilung von Wunden und zur Behandlung von Hautkrankheiten verwendet.
Der feine Sporenstaub, auch als „Zauberpulver“ bekannt, wurde nicht nur medizinisch genutzt, sondern diente auch in rituellen Handlungen. In einigen Kulturen wurde Bärlapp als heilig angesehen und bei Festen und Zeremonien eingesetzt.
Er ist eine faszinierende und heilkräftige Pflanze mit einer reichen Geschichte. Sie bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde, erfordert jedoch auch einen verantwortungsvollen Umgang. Wenn Du Bärlapp verwenden möchtest, sei Dir der richtigen Dosierung bewusst und informiere Dich über den Schutzstatus der Pflanze in Deiner Region. So kannst Du von den heilenden Kräften dieser bemerkenswerten Pflanze profitieren und gleichzeitig zur Erhaltung der Natur beitragen.
Inhaltsstoffe:
- Alkaloide
- Flavonoide
- Bitterstoffe
- Sporopollenine
- Triglyceride
- Lycopin
- Tetracyclische Diterpene
- Sterine
- Phenolsäuren
- Gerbstoffe
- Harze
- Fettsäuren
- Polysaccharide
- Lignine
Heilwirkungen:
- entzündungshemmend
- krampflösend
- harntreibend
- schmerzlindernd
- wundheilungsfördernd
- stoffwechselanregend
- verdauungsfördernd
- leber- und gallenwirksam
- hautberuhigend
Anwendungsgebiete:
- Harnwegserkrankungen
- Rheumatische Beschwerden
- Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis, Ekzeme)
- Wundheilung
- Leber- und Gallenbeschwerden
- Verdauungsbeschwerden
- Blasenentzündungen
- Entzündungen der Atemwege
- Menstruationsbeschwerden
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