Kanuka-Honig

Kanuka-Honig

Der sanfte Verwandte des Manuka-Honigs

Wenn Du Kanuka-Honig hörst, denk an Neuseeland, an klare Luft, wilde Hügel und endlose Weiten voller weißer Blüten. Er stammt von der Pflanze Kunzea ericoides, einem nahen Verwandten des bekannten Manuka-Strauchs (Leptospermum scoparium). Beide gehören zur Familie der Myrtengewächse – und beide schenken uns außergewöhnliche Honige. Doch Kanuka steht meist im Schatten seines berühmteren Bruders, obwohl er einiges zu bieten hat.

Wo Kanuka-Honig herkommt und wie er gewonnen wird

Die Kanuka-Pflanze wächst ausschließlich in Neuseeland – auf beiden Inseln, besonders in den Randgebieten der Wälder, auf kahlen Hängen und in regenerierenden Landschaften. Sie ist robust, widerstandsfähig und blüht nur für kurze Zeit im Jahr.

Wenn die zarten weißen Blüten erscheinen, summt es überall: Bienen sammeln in dieser kurzen Phase den Nektar, aus dem später der seltene Kanuka-Honig entsteht. Da die Blütezeit nur wenige Wochen dauert, ist die Ernte begrenzt – und der Honig bleibt entsprechend kostbar.

Nach der Ernte wird der Honig schonend verarbeitet. Die meisten Imkereien achten darauf, dass er roh bleibt – also weder stark erhitzt noch pasteurisiert wird. So bleiben seine wertvollen Enzyme, natürlichen Aromen und empfindlichen Inhaltsstoffe erhalten. Manche Varianten werden cremig gerührt, damit sie ihre weiche, streichzarte Konsistenz behalten.

Inhaltsstoffe und besondere Eigenschaften

Er unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung deutlich vom bekannteren Manuka. Während Manuka für seinen hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) bekannt ist, liegt die Stärke des Kanuka-Honigs woanders: in seinem hohen Anteil an Wasserstoffperoxid und anderen natürlichen Begleitstoffen.

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören:

  • Arabinogalactan-Proteine (AGP): Diese speziellen Eiweißverbindungen wirken immunmodulierend und regenerationsfördernd.
  • Wasserstoffperoxid (H₂O₂): Verantwortlich für die antibakterielle Wirkung, ähnlich wie bei vielen klassischen Honigen – nur ist der Gehalt im Kanuka besonders stabil.
  • 3-Phenylmilchsäure: Eine natürliche Verbindung, die Geschmack und Wirksamkeit prägt.
  • Natürliche Enzyme, Mineralstoffe und Polyphenole: Sie machen den Honig zu einem echten Antioxidantien-Liebling.

Im Geschmack ist er mild, floral und leicht buttrig – manchmal erinnert er an Karamell oder Toffee. Die Farbe ist goldgelb bis hellbernsteinfarben, und seine Textur angenehm cremig.

Anwendungsgebiete – Naturheilkunde und Naturkosmetik

Kanuka-Honig hat ein breites Anwendungsspektrum – sowohl innerlich als auch äußerlich.

Äußerliche Anwendung

Durch seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften eignet er sich hervorragend für die Hautpflege. Er wird bei kleinen Wunden, Hautrötungen oder Unreinheiten eingesetzt und unterstützt die Regeneration der Haut auf natürliche Weise.

Menschen mit empfindlicher Haut, Rosacea oder Neurodermitis berichten häufig von einer wohltuenden, beruhigenden Wirkung. In der Naturkosmetik findet Kanuka-Honig Verwendung in Cremes, Masken und Salben – dort spendet er Feuchtigkeit, wirkt antibakteriell und sorgt für ein klares, gesundes Hautbild.

Seine sanfte Wirkung macht ihn besonders interessant für empfindliche Hauttypen – er reinigt, ohne zu reizen.

Innerliche Anwendung

Auch innerlich ist Kanuka-Honig ein kleines Kraftpaket. Du kannst ihn pur vom Löffel genießen, in Tee einrühren oder zum Süßen verwenden. Er unterstützt das Immunsystem, wirkt wohltuend bei Halsschmerzen und ist durch seinen milden Geschmack ein idealer Begleiter im Alltag.

Während Manuka-Honig oft gezielt medizinisch genutzt wird, steht Kanuka-Honig für Balance und natürliche Unterstützung – ein Allrounder, der Körper und Haut gleichermaßen guttut.

Worauf Du beim Kauf achten solltest

Wenn Du Kanuka-Honig kaufst, achte auf ein paar Punkte, damit Du wirklich Qualität bekommst:

  1. Echte Herkunft: Der Honig sollte klar als Kanuka-Honig aus Kunzea ericoides ausgezeichnet sein – und idealerweise aus Neuseeland stammen.
  2. Roh und naturbelassen: Achte darauf, dass er nicht pasteurisiert oder stark erhitzt wurde. Nur so bleiben Enzyme, Wasserstoffperoxid und andere Wirkstoffe aktiv.
  3. Transparente Herstellung: Gute Produzenten geben an, ob der Honig gefiltert oder cremig gerührt wurde, und dokumentieren Herkunft und Verarbeitung.
  4. Farbe und Konsistenz: Ein echter Kanuka-Honig ist hell bis goldfarben, cremig und duftet floral. Zu dunkle, sehr flüssige Honige können auf Überhitzung hinweisen.
  5. Preis: Da Kanuka nur kurz im Jahr geerntet wird, ist er oft teurer als herkömmlicher Honig – das spiegelt seine Seltenheit wider.

Auch unseren Kanuka-Honig beziehen wir, wie auch unseren Manuka-Honig, bei unseren Freunden von OkoHoni.

Kanuka-Honig

Haltbarkeit

Wie bei anderen naturbelassenen Honigen gilt: Kanuka-Honig ist lange haltbar – oft mehrere Jahre, wenn Du ihn richtig lagerst. Bewahre ihn kühl, trocken und lichtgeschützt auf, am besten unter 25 °C.

Mit der Zeit kann er leicht kristallisieren – das ist ein gutes Zeichen für Qualität, kein Mangel. Bei zu viel Wärme verliert er allerdings nach und nach Enzyme und etwas an antibakterieller Wirkung. Also lieber im Küchenschrank als direkt neben dem Herd aufbewahren.

Historische Anwendung

Die Ureinwohner Neuseelands, die Māori, kannten die Kanuka-Pflanze schon lange, bevor Bienen eingeführt wurden. Sie nutzten Blätter, Rinde und Holz für Heilzwecke – etwa bei Fieber, Hautproblemen oder Erkältungen.

Der Honig selbst kam erst mit der Ankunft der europäischen Imker ins Spiel. Seitdem wird er nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch in der traditionellen Naturheilkunde geschätzt – besonders wegen seiner hautfreundlichen und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Kanuka vs. Manuka – zwei Honige, zwei Charaktere

Kanuka und Manuka sind botanisch verwandt, aber chemisch und in ihrer Wirkung ganz unterschiedlich – fast wie Geschwister mit zwei völlig eigenen Persönlichkeiten.

Der entscheidende Unterschied liegt im Wirkstoffprofil:
Manuka enthält hohe Mengen an Methylglyoxal (MGO), das für seine starke, nicht-peroxidische antibakterielle Wirkung verantwortlich ist. Diese bleibt stabil – selbst bei Wärme oder Lagerung. Deshalb wird Manuka-Honig häufig in der medizinischen Wundversorgung und bei hartnäckigen Hautproblemen eingesetzt.

Kanuka hingegen besitzt nur geringe MGO-Werte, wirkt aber über andere Mechanismen – vor allem über Wasserstoffperoxid und spezielle Arabinogalactan-Proteine. Seine antibakterielle Wirkung ist sanfter, aber dennoch deutlich spürbar. Er unterstützt die Hautregeneration, lindert Entzündungen und wirkt ausgleichend – ohne die Haut zu reizen.

Auch in der Anwendung unterscheiden sich die beiden:

BereichManukaKanuka
Antibakterielle WirkungSehr stark (durch MGO)Milder, natürlich über Wasserstoffperoxid
HautverträglichkeitKann bei empfindlicher Haut zu intensiv seinBesonders sanft und pflegend
EinsatzgebietMedizinische Wundheilung, starke InfektionenTägliche Hautpflege, leichte Entzündungen, Wellness
GeschmackKräftig, herb, medizinischMild, floral, buttrig
Stabilität der WirkungLang anhaltend, hitzestabilEmpfindlicher bei Wärme und Licht
Preis & SeltenheitHoch, wegen MGO-Bewertungssystem (UMF)Etwas günstiger, aber seltener erhältlich

Beide Honige haben also ihre ganz eigene Stärke:
Manuka beeindruckt durch seine medizinische Intensität – Kanuka durch seine natürliche Sanftheit und Vielseitigkeit.

Wer empfindliche Haut hat oder einen täglichen Begleiter für Wohlbefinden, Hautpflege und Immunsystem sucht, wird Kanuka lieben. Wer gezielt stärkere antibakterielle Wirkung möchte, greift besser zu Manuka.

Am schönsten ist es, beide zu kombinieren: etwas Manuka, wenn Du gezielt behandeln möchtest – Kanuka, wenn Du Deine tägliche Pflege auf ein neues, natürliches Level heben willst.

Kanuka-Honig

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Kanuka-Honig ist ein stiller Star unter den Honigen. Er hat vielleicht nicht den weltweiten Ruhm des Manuka-Honigs, doch er überzeugt mit seiner Sanftheit, seiner feinen Balance und seiner Vielseitigkeit.

Wenn Du einen Honig suchst, der mild, hautfreundlich und trotzdem wirksam ist – für den Löffel, die Haut oder das Wohlgefühl – dann ist Kanuka-Honig genau das Richtige für Dich.

Er ist das sanfte Pendant zum kraftvollen Manuka – weniger intensiv, aber genauso ehrlich, natürlich und wohltuend.

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