Steinklee Heilpflanzenportrait

Steinklee Heilpflanzenportrait

Melilotus officinalis

Hallo und willkommen zu einem neuen Beitrag über eine erstaunliche Pflanze – den Steinklee! In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über diese vielseitige Heilpflanze wissen musst. Von seinem Vorkommen und Inhaltsstoffen bis hin zu seinen Heilwirkungen und Anwendungsgebieten. Wir werfen auch einen Blick auf die historische Bedeutung und Nutzung des Steinklees und geben Dir Tipps zum Sammeln, um Verwechslungen mit möglichen Doppelgängern zu vermeiden.

Wo kommt Steinklee vor?

Er ist eine Pflanze, die in vielen Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas heimisch ist. Du findest ihn häufig auf trockenen Wiesen, an Wegrändern, Bahndämmen und Böschungen. Er bevorzugt sonnige Standorte mit nährstoffreichen, lockeren Böden und ist oft auf Brachflächen und in Ruderalgebieten zu finden. Der gelbe Steinklee (Melilotus officinalis) und der weiße Steinklee (Melilotus albus) sind die beiden bekanntesten Arten.

Inhaltsstoffe des Steinklees

Er ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen, die ihn zu einer wertvollen Heilpflanze machen. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören:

  • Cumarine: Diese Verbindungen sind für den charakteristischen Duft verantwortlich und haben blutverdünnende Eigenschaften.
  • Flavonoide: Sie wirken entzündungshemmend und antioxidativ.
  • Saponine: Diese Stoffe fördern die Schleimlösung und haben antimikrobielle Eigenschaften.
  • Gerbstoffe: Sie wirken adstringierend und entzündungshemmend.

Heilwirkungen und Anwendungsgebiete

Er wird in der Naturheilkunde aufgrund seiner vielfältigen Heilwirkungen geschätzt. Hier sind einige der wichtigsten Anwendungsgebiete:

  • Venenleiden: Dank seiner gefäßstärkenden Eigenschaften wird er oft bei Venenerkrankungen, wie Krampfadern und Venenentzündungen, eingesetzt.
  • Lymphstauungen: Er kann helfen, Schwellungen und Lymphstauungen zu reduzieren.
  • Blutverdünnung: Die Cumarine wirken blutverdünnend und können bei Thrombosegefahr nützlich sein.
  • Entzündungen: er wirkt entzündungshemmend und kann bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen lindernd wirken.
  • Wundheilung: Aufgrund seiner antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften wird er auch äußerlich zur Wundbehandlung verwendet.

Konkrete Anwendungen und Rezepte

Teezubereitung: Um Steinklee-Tee zuzubereiten, nimm 1-2 Teelöffel getrockneten Steinklee und übergieße ihn mit 250 ml kochendem Wasser. Lass den Tee 10 Minuten ziehen und seihe ihn ab. Trinke ihn bei Venenleiden oder Verdauungsbeschwerden.

Die Inhaltsstoffe sind allesamt wasserlöslich, darum haben wir eine feine Tinktur damit angesetzt.

Wirkung:

Steinklee hat eine bewiesene Wirkung bei gestauter Lymphflüssigkeit (Wasseransammlungen), Venenschwäche und Venenentzündung, Hämorrhoiden (die ja eine Venenerkrankung sind), aber auch bei Prellungen, Hämatomen (blaue Flecken) und Stauchungen. Man sagt ihm eine gute Wirkung bei Lymphödem/Lipödem nach (soweit das überhaupt möglich ist), was ich, Elisabeth, als Lymphpatientin zurzeit selbst teste (die ersten Versuche stellen mich sehr zufrieden).

Zutaten Steinklee-Tinktur:

Alles in einer guten Sprühflasche miteinander mischen, bis der Honig aufgelöst ist. Ich sprühe morgens und abends meine Beine damit ein, massiere es kurz ein und streife dann die Kompressionsstrümpfe (im Sommer besonders wunderbar) über.

Wer sehr trockene Haut hat, sollte abends nochmals mit einem guten Öl, einer Salbe (z.B. Ringelblumensalbe, Steinkleesalbe oder Johanniskrautsalbe) oder einer entsprechenden Lotion die Haut einfetten, evtl. sogar mit einem passenden Steinklee-BeinwellÖlauszug… auch hier ist wieder eine Abwechslung mit 2-3 verschiedenen Salben empfehlenswert.

Das Beinspray soll sanft entwässern, die Lymphtätigkeit anregen und entstauen, sowie die Venentätigkeit anregen und ich hoffe auch noch auf eine leichte Verbesserung der Cellulite. Diese 100 ml Flasche reicht allerdings für die ganzen Beine nur etwa maximal 1 Woche.

BITTE NICHT AUF OFFENE WUNDEN AUFTRAGEN!
Beilwelltinkturen oder -auszüge sollen auch nicht länger als 4-6 Wochen im Jahr angewendet werden wegen der darin enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide. Darum eignen sich auch die Blätterauszüge für eine längerfristige Verwendung besser. Danach entweder mit einem Hydrolat, destilliertem Wasser oder Aloe Vera Saft (bereits konserviert, nicht Gel) ersetzen, das schont ebenfalls die Haut.

Herstellung Tinktur:

  • 15 – 20 g getrockneter oder angetrockneter Steinklee (Blüten und Kraut)
  • ca. 300 ml Alkohol, mind. 40 Vol.-%

Das blühende Kraut in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol aufgießen, sodass alles gut bedeckt ist. An einem warmen Platz (bis 30 Grad) ohne Sonnenbestrahlung 2-4 Wochen lang ausziehen, täglich schütteln. Abfiltern durch einen Kaffeefilter und in dunkle Fläschchen abfüllen, beschriften nicht vergessen. Haltbar zwei Jahre, am besten verbrauchen innerhalb eines Jahres.

Verwendung Tinktur:

Innerlich ist die Tages-Höchstdosis von Steinklee 3 – 30 mg, darum empfehlen wir für die Einnahme vor allem standardisierte Produkte aus der Apotheke. Der Tee kann unterschiedlich hohe Cumarinwerte haben, darum können wir ihn nur sehr eingeschränkt empfehlen. Wer längerfristig zu Steinklee greifen will, sollte dies nur äußerlich machen oder evtl. auf standardisierte Zubereitungen zurückgreifen.

Während Schwangerschaft und Stillzeit ist Steinklee und seine Zubereitungen innerlich verboten!

Tipps zum Sammeln von Steinklee

Wenn Du ihn selbst sammeln möchtest, solltest Du einige wichtige Punkte beachten:

  • Erntezeit: Die beste Zeit zum Sammeln ist während der Blütezeit von Juni bis September.
  • Standortwahl: Achte darauf, Steinklee an sauberen Standorten zu sammeln, die nicht durch Schadstoffe belastet sind.
  • Verwechslungsgefahr: Er kann mit anderen Pflanzen verwechselt werden. Achte auf die charakteristischen gelben oder weißen Blüten des Steinklees und den typischen süßlichen Duft.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Er sollte aufgrund seiner blutverdünnenden Eigenschaften nur in Maßen konsumiert werden. Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen oder an Blutgerinnungsstörungen leiden, sollten vor der Verwendung von Steinklee einen Arzt konsultieren. Schwangere und stillende Frauen sollten ebenfalls vorsichtig sein und vor der Anwendung Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Historische Bedeutung und Nutzung

Steinklee hat eine lange Geschichte in der Volksmedizin. Schon im Mittelalter wurde er zur Behandlung von Wunden und zur Linderung von Venenleiden verwendet. In der Antike nutzten die Griechen und Römer Steinklee als Heilpflanze und als Futterpflanze für das Vieh. Auch in der Klostermedizin des Mittelalters spielte er eine wichtige Rolle.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Wissen über die heilenden Eigenschaften des Steinklees weiterentwickelt und bis heute ist er eine geschätzte Pflanze in der Naturheilkunde.

Er ist eine faszinierende Pflanze mit einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Ob bei Venenleiden, Lymphstauungen oder zur Wundheilung – seine wertvollen Inhaltsstoffe machen ihn zu einem wertvollen Begleiter in der Naturheilkunde. Wenn Du ihn selbst sammeln möchtest, achte auf saubere Standorte und vermeide Verwechslungen mit ähnlichen Pflanzen. Die lange Geschichte und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Steinklees machen ihn zu einem echten Schatz der Natur. Probier es aus und entdecke die wunderbaren Wirkungen dieser besonderen Pflanze!

Inhaltsstoffe:

Heilwirkungen:

  • gefäßstärkend
  • blutverdünnend
  • entzündungshemmend
  • antioxidativ
  • schleimlösend
  • antimikrobiell
  • adstringierend
  • antiseptisch
  • schwellungslindernd

Anwendungsgebiete:

  • Venenerkrankungen (z.B. Krampfadern, Venenentzündungen)
  • Lymphstauungen
  • Thromboseprophylaxe
  • entzündliche Erkrankungen
  • Wundheilung
  • Verdauungsbeschwerden
  • Husten und Bronchitis
  • rheumatische Beschwerden
Steinklee Heilpflanzenportrait

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