Blütensalbe aus schwarzem Holunder
Bei einigen blüht er schon, bei anderen steht er in den Startlöchern: Der Schwarze Holunder, Wohnsitz der holden Frau Holle, bereits von den Germanen verehrt.
Er war die Hausapotheke jedes Hofes, er schützte vor Unheil, half bei Krankheit und es brachte Unglück und bedeutete einen schweren Frevel, wenn man ihn abholzte. Holunderblüten und auch –rinde wurde getrocknet und verräuchert: zur Gesundung (schweißtreibend, sekretverflüssigend, abwehrstärkend). Der Holunderbaum wird als Schwellenbaum bezeichnet, man nutzte ihn bei der Geburt wie zur Sterbebegleitung in Räuchermischungen. Auch heute noch ist der Tee aus Holunderblüten eines der beliebtesten Erstmittel bei Erkältung.
Inhaltsstoffe:
- Flavonoide
- Kaffeesäurederivate
- ätherische Öle (bis zu 0,2 %)
- Gerbstoffe
- Phytosterine
- Schleimstoffe
Wirkung:
Die Kommission E empfiehlt die getrockneten Blüten bei Erkältungskrankheiten volksheilkundlich werden die Blüten zur Schweißtreibung (und Harnsteigerung) bei beginnender, nichtfiebriger Erkältung, Husten und Schnupfen (meist in Kombination z.B. mit Schlüsselblumen) sowie zur Steigerung der Widerstandskräfte verwendet. Äußerlich gelten die Blüten als entzündungshemmend bei kleineren Schürfwunden oder Sonnenbrand, schmerzlindernd, beruhigend, juckreizstillend (Insektenstiche) und muskelentspannend.
Unsere Salbe soll trockene, sensible, reife Haut als reichliche und antioxidative Nachtpflege erfreuen. Am besten vorher die gereinigte Haut mit Holunderblütenhydrolat einsprühen, danach die Salbe auftragen. Reste nach 10 Minuten mit einem Tuch abtupfen.
Holunderblütenöl (Salbenbasis) für 250 g:
- 15 Holunderblütendolden
- 120 g Mandelöl
- 100 g Olivenöl
- 50 g Rapsöl (man kann auch nur 1 Ölsorte verwenden, dann bitte 270 g verwenden)
- 2 g Vitamin E
Die Holunderblüten an einem trockenen Tag vormittags sammeln. Auf einem hellen Tuch ausbreiten, so dass die unweigerlich darin wohnenden Insekten flüchten können (am besten draußen). Danach die Blüten von den Stielen zupfen. Die Blüten nun im Schatten einige Stunden lang antrocknen lassen.
Die angetrockneten Blüten in ein passend großes Ansatzglas geben (vorher bitte desinfizieren, mit kochendem Wasser oder Alkohol und trocknen lassen). Mit den Ölen auffüllen, so dass alles gut bedeckt ist. Es dürfen keine Pflanzenteile mehr herausschauen. Evtl. drückt man sie mit einem sauberen Stein oder einem kleineren Schraubdeckel sanft nach unten. Herausstehende Blüten würden schimmeln. Oder man gießt noch etwas mehr Öl nach. Nun für 2 Wochen an einem warmen, hellen Ort ohne direkte Sonnenbestrahlung stellen. Täglich mindestens einmal öffnen, evtl. Kondenswasser mit einem Küchentuch abtupfen, dann verschließen und kräftig schütteln.
Danach das Öl im Wasserbad kurz erwärmen, so dass es aber nicht kocht (etwa 70 Grad heiß sollte es sein). Durch einen mit Kaffeefilterpapier ausgelegten Kaffeefilter direkt in ein sauberes (wie gehabt) Schraubglas laufen lassen (warm geht das recht fix).
Die übrigbleibenden Holunderblüten nur sanft ausdrücken, denn sonst gerät die Restfeuchte in das Öl und alles gärt später. Das Vitamin E zugeben, verschließen, gut schütteln. Beschriften und mit MHD versehen (Verfallsdatum des ältesten verwendeten Öls + 3 Monate).
Holunderblütensalbe – für ca. 50 ml Salbe schmilzt man nun:
- 50 g Holunderblütenöl
- 5 g Bienenwachs
- 10 g Sheabutter (oder 5 g Kakaobutter)
- 3 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein (nach Wunsch)
Öl und Wachs sanft erhitzen, bis das Wachs geschmolzen ist, von der Hitze nehmen und die Sheabutter ebenfalls im Öl schmelzen lassen. Wenn gewünscht ätherisches Öl einrühren, in saubere Tiegel füllen, fertig,
Bitte das Beschriften nicht vergessen. Anwenden wie oben beschrieben.
Achtung / Aus rechtlichen Gründen
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