Du kennst Rucola bzw. Rauke wahrscheinlich von Pizza, Pasta oder frischen Salaten – dieses würzige Kraut mit der leicht scharfen Note ist längst aus unseren Küchen nicht mehr wegzudenken. Doch wusstest Du, dass Rucola nicht nur lecker ist, sondern auch eine spannende Geschichte, gesunde Inhaltsstoffe und sogar heilende Kräfte hat? Außerdem kannst Du ihn bei uns in der Natur finden oder ganz einfach selbst anbauen. In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über Rucola wissen solltest – von der Herkunft über die Erkennungsmerkmale bis hin zu Sammel- und Anbautipps.
Wo kommt Rucola her und wo findest Du ihn?
Rucola stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Schon die alten Römer liebten ihn – sowohl als Heilpflanze als auch wegen seiner angeblich aphrodisierenden Wirkung. Heute wächst Rauke nicht nur in südlichen Ländern, sondern auch bei uns – in der freien Natur, in Gärten oder auf Balkonen.
Es gibt zwei Hauptarten:
- Salatrauke (Eruca sativa) – das ist die kultivierte Form, die Du im Supermarkt, auf Wochenmärkten oder als Saatgut bekommst. Sie ist einjährig, wächst schnell und hat breitere Blätter mit mild-nussigem Geschmack.
- Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) – diese Art ist robuster, mehrjährig und hat schmalere, gezackte Blätter. Ihr Geschmack ist intensiver und deutlich schärfer. Du findest sie oft wild wachsend an Wegrändern, Böschungen, auf Brachflächen oder in sonnigen Gärten.
Die wertvollen Inhaltsstoffe von Rucola
Hinter den unscheinbaren grünen Blättern steckt eine wahre Nährstoffbombe. Rauke enthält:
✔ Senfölglykoside – die sorgen für die typische Schärfe und wirken antibakteriell sowie entzündungshemmend
✔ Vitamin C – stärkt das Immunsystem
✔ Beta-Carotin (Provitamin A) – gut für Haut und Augen
✔ Kalzium – unterstützt Knochen und Zähne
✔ Eisen – wichtig für die Blutbildung
✔ Folsäure – unentbehrlich für Zellteilung und während der Schwangerschaft
Ein kleiner Wermutstropfen: Rucola kann relativ viel Nitrat speichern, vor allem wenn er auf stark gedüngtem Boden wächst. Zu viel Nitrat kann sich im Körper negativ auswirken. Deshalb solltest Du beim Eigenanbau sparsam düngen und beim Sammeln in der freien Natur auf unbelastete Standorte achten.
Heilwirkungen von Rucola
Schon die Römer wussten: Rauke ist mehr als nur ein Salatblatt. Ihm wurde nachgesagt, die Liebeslust zu fördern – angeblich war das Kraut deswegen in manchen Klöstern verboten.
Doch auch jenseits dieses Mythos bietet Rauke gesundheitliche Vorteile:
✅ unterstützt die Verdauung
✅ regt den Appetit an
✅ wirkt antibakteriell
✅ kann Entzündungen hemmen
✅ fördert den Stoffwechsel
✅ stärkt das Immunsystem
✅ hilft bei Frühjahrsmüdigkeit und Entschlackung
In der Volksheilkunde wird er gern als Bestandteil von Frühjahrskuren verwendet, um den Körper nach dem Winter wieder in Schwung zu bringen.
Anwendung in der Küche – vielseitig & lecker
Du kannst Rucola auf viele Arten genießen:
🥗 Als frische Zutat im Salat
🍕 Auf Pizza oder Flammkuchen – am besten erst nach dem Backen darüberstreuen
🍝 Unter Pasta gemischt oder als würziges Pesto verarbeitet
🥪 In Sandwiches oder Wraps
🥣 In Suppen oder als würzige Beilage zu Fleisch und Fisch
🥤 Sogar in grünen Smoothies für einen leicht scharfen Kick
Die Blüten der Wilden Rauke sind übrigens auch essbar und setzen hübsche Akzente auf Salaten oder Suppen.
Rezepte mit Rucola
Rucola-Pesto
Zutaten:
- 100 g Rucola
- 50 g Parmesan (gerieben)
- 50 g Pinienkerne oder Walnüsse
- 1 Knoblauchzehe
- 100 ml Olivenöl
- Salz & Pfeffer nach Geschmack
- Optional: etwas Zitronensaft
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Mixer oder mit dem Pürierstab zu einem cremigen Pesto verarbeiten. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Passt perfekt zu Pasta, aufs Brot oder als Dip.
Frischer Rucola-Salat mit Tomaten und Parmesan
Zutaten:
- 100 g Rucola
- 250 g Cocktailtomaten
- 50 g Parmesan (gehobelt)
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Balsamico-Essig
- Salz & Pfeffer
- Optional: geröstete Pinienkerne
Zubereitung:
Rauke waschen, Tomaten halbieren. Alles in einer Schüssel mit Öl, Essig, Salz und Pfeffer vermengen. Parmesan darüberstreuen und nach Belieben mit Pinienkernen verfeinern.
Warmer Flammkuchen mit Rucola und Schinken
Zutaten:
- 1 Flammkuchenteig
- 150 g Crème fraîche
- 100 g Rucola
- 100 g Serrano- oder Parmaschinken
- 1 kleine rote Zwiebel (in feine Ringe geschnitten)
- Salz & Pfeffer
Zubereitung:
Teig mit Crème fraîche bestreichen, Zwiebelringe darauf verteilen, mit Salz & Pfeffer würzen. Im Ofen bei 220 °C ca. 10–12 Minuten backen. Nach dem Backen Rucola und Schinken daraufgeben.
Rucola-Smoothie mit Apfel und Zitrone
Zutaten:
- 50 g Rucola
- 1 Apfel
- Saft einer halben Zitrone
- 200 ml Wasser oder Apfelsaft
- Optional: 1 TL Honig
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Mixer fein pürieren. Für einen extra Frischekick ein paar Eiswürfel dazugeben.
Pasta mit Rucola, Knoblauch und Chili
Zutaten:
- 250 g Spaghetti
- 100 g Rucola
- 2 Knoblauchzehen (gehackt)
- 1 kleine Chilischote (gehackt)
- 3 EL Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Parmesan nach Belieben
Zubereitung:
Spaghetti kochen. Währenddessen Knoblauch und Chili im Olivenöl kurz anbraten. Nudeln abgießen, mit dem Öl vermengen, Rucola unterheben und mit Parmesan servieren.
Rucola sammeln oder selbst anbauen – so geht’s sicher
Sammeln in der Natur:
Die Wilde Rauke findest Du bei uns vor allem an trockenen, sonnigen Standorten wie Wegrändern, Wiesen oder Brachflächen. Wenn Du die Blätter zwischen den Fingern zerreibst, verströmen sie den typischen, kohlartig-scharfen Duft – das ist ein gutes Erkennungszeichen.
Aber Achtung: Es gibt einige Pflanzen, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen, darunter auch giftige Arten.
Mögliche Doppelgänger:
⚠️ Kreuzkraut-Arten (Senecio spp.) – viele davon sind giftig, besonders für die Leber. Sie haben oft ähnliche Blätter, aber keinen typischen Senfgeruch.
⚠️ Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) oder Wilder Senf (Sinapis arvensis) – ungiftig, aber geschmacklich anders.
Wichtiger Merksatz für unterwegs:
Sammle nur Pflanzen, die Du zu 100 % sicher bestimmen kannst – im Zweifel lieber auf den eigenen Anbau setzen.
Anbau-Tipps:
Rucola ist pflegeleicht und auch für Anfänger ideal:
✔ Aussaat von April bis September möglich
✔ Bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze
✔ Mag lockeren, nährstoffreichen Boden – aber nicht überdüngen
✔ Bereits nach 4 bis 6 Wochen kannst Du ernten
✔ Wilde Rauke ist winterhart und mehrjährig – ideal für Garten oder Balkon
Wann ist die beste Erntezeit?
Die zarten Blätter schmecken am besten, bevor die Pflanze blüht – also je nach Witterung zwischen Mai und Oktober. Nach der Blüte werden die Blätter oft bitter. Die gelben Blüten der Wilden Rauke kannst Du aber auch verwenden.
Ein Blick in die Geschichte – Rucola als alte Heil- und Kultpflanze
Schon die alten Römer wussten die Rauke zu schätzen – sowohl wegen ihres würzigen Geschmacks als auch wegen ihrer angeblich aphrodisierenden Wirkung. Rucola galt als Fruchtbarkeitskraut und wurde in Liebeszauber oder Ritualen verwendet.
Auch im Mittelalter spielte Rucola eine Rolle: Hildegard von Bingen erwähnte ihn in ihren Schriften und empfahl die Rauke für verschiedene Beschwerden.
Früher wurden auch die Samen genutzt, um daraus Rucola-Öl zu pressen – ähnlich dem Senföl. Dieses Öl wurde sowohl in der Küche als auch zu Heilzwecken verwendet.
Würzkraut, Heilkraut, Wildpflanze
Rucola ist weit mehr als nur ein modernes Trendkraut. Er hat eine lange Geschichte, steckt voller gesunder Inhaltsstoffe und lässt sich vielseitig verwenden – ob als Wildpflanze zum Sammeln, als pflegeleichtes Gartengewächs oder in der kreativen Küche.
Unser Tipp:
Probier doch mal ein Rucola-Pesto oder genieße die ersten frischen Blätter direkt vom Balkon. Und wenn Du draußen sammelst: Nur sicher bestimmen – dann steht dem Genuss nichts im Weg!
Inhaltsstoffe:
- Senfölglykoside
- Vitamin C
- Beta-Carotin (Provitamin A)
- Kalzium
- Eisen
- Folsäure
- Kalium
- Magnesium
- Ballaststoffe
- Antioxidantien
- Vitamin K
Heilwirkungen:
- verdauungsfördernd
- appetitanregend
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- stoffwechselanregend
- immunsystemstärkend
- blutreinigend
- unterstützend bei Frühjahrsmüdigkeit
- schleimlösend bei Erkältungen
- aphrodisierend (traditionell überliefert)
Anwendungsgebiete:
- Verdauungsbeschwerden
- Appetitlosigkeit
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Erkältungen (schleimlösend)
- Frühjahrsmüdigkeit
- Leichte Entzündungen
- Unterstützung bei Entschlackungskuren
- Förderung der Durchblutung
- Unterstützung des Immunsystems

Kräuterkarte zum privaten Runterladen, Speichern und Teilen. Die Karte darf nicht kommerziell genutzt und nicht verändert werden.
Du hast Fragen zum Beitrag? In unserem exklusiven Forum kannst Du uns direkt fragen: Forum
Du möchtest unseren täglichen Beitrag nicht verpassen? Dann folge unserem WhatsApp-Kanal.
Achtung / Aus rechtlichen Gründen
Unsere Empfehlungen basieren rein auf Erfahrungswerten und sollen keinesfalls dazu auffordern, sich selbst zu behandeln, eine ärztliche Behandlung oder Medikation abzubrechen oder sogar zu ersetzen. Wir sind weder Mediziner:innen, Heilpraktiker:innen, noch Kosmetiker:innen. Wir weisen daher aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass die auf unserem Blog getroffenen Aussagen über die Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten, Kräuter und Rohstoffe sowie der aufgeführten Rezepte und Anwendungshinweise nur zu Zeitvertreib und Information dienen sollen. Unsere Inhalte (Text und Bild) unterliegen dem #Urheberrecht (Copyright). Jede weitere Nutzung unserer Beiträge/Inhalte - auch auszugsweise - bedarf der schriftlichen Zustimmung der Rechteinhaber. Verstöße werden ohne vorherigen Kontakt juristisch verfolgt. Heilversprechen zur Linderung und/oder Behandlung von gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen geben wir in keiner Weise ab und versprechen auch nichts derartiges. Wer unsere Rezepte oder Empfehlungen nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr, wie es rechtlich so schön heißt.