Du bist draußen unterwegs, die Sonne steht hoch, und am trockenen Wegrand leuchten Dir kleine, gelbe Blüten entgegen? Dann hast Du vielleicht schon den Hopfenklee entdeckt. Ein Kraut, das unscheinbar wirkt, aber eine lange Geschichte und erstaunliche Heilkräfte mit sich bringt. Lass uns gemeinsam ein bisschen genauer hinschauen.
Wo Du Hopfenklee findest
Der Hopfenklee liebt die Wärme – er mag es trocken, sonnig und gerne ein bisschen wild. Du findest ihn an Wegrändern, auf Böschungen, in Wiesen oder auf Brachflächen. Selbst alte Bahndämme oder Schuttplätze sind für ihn kein Problem. Er ist so ein richtiger Überlebenskünstler, der mit wenig auskommt – und dabei noch nützlich ist.
Wusstest Du, dass er nicht nur für uns Kräutersammler spannend ist, sondern auch für die Bienen? Seine Blüten sind eine willkommene Nektarquelle, gerade in mageren, trockenen Gegenden.
So erkennst Du den Hopfenklee
Hopfenklee gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler – das sieht man ihm auch an:
🌿 Seine Blätter erinnern an Klee – dreiteilig, aber länglicher.
🌿 Die Blüten stehen in lockeren, länglichen Trauben und leuchten sonnengelb.
🌿 Die Pflanze wird zwischen 10 und 50 cm hoch.
🌿 Besonders typisch: Wenn Du die Pflanze trocknest oder zerreibst, verströmt sie diesen süßlichen, heuartigen Duft – das ist das Cumarin.
Genau dieser Duft macht ihn unverwechselbar und hat ihn früher auch ins Heu gebracht – die Bauern haben ihn gerne untergemischt, damit der Stall besser duftet.
Inhaltsstoffe & Wirkungen
Im Hopfenklee steckt so einiges an Heilkraft:
✨ Cumarin – Bekannt für seine durchblutungsfördernde und blutverdünnende Wirkung
✨ Flavonoide & Gerbstoffe – Unterstützen Gefäße und wirken entzündungshemmend
✨ Saponine – gut für den Stoffwechsel
In der Volksheilkunde wird Hopfenklee seit jeher geschätzt, vor allem bei:
✔ schweren Beinen & Venenproblemen
✔ kleinen Prellungen und Quetschungen (äußerlich angewendet)
✔ Wassereinlagerungen und Lymphstau
✔ Einschlafproblemen oder innerer Unruhe
Wichtig: Frisch verwendest Du Hopfenklee nicht innerlich – erst durchs Trocknen entwickelt sich das Cumarin, das seine Wirkung entfaltet. Frisch kann er sogar leicht giftig wirken.
Hopfenklee sammeln – was Du wissen solltest
Wenn Du Hopfenklee selbst sammeln möchtest, nimm Dir etwas Zeit zum Hinschauen:
🌿 Sammelzeit: Von Juni bis August, wenn die Blüten voll aufgeblüht sind
🌿 Du sammelst die oberen, blühenden Triebe – Blätter, Blüten, ein Stück Stängel
🌿 Danach lässt Du alles luftig, schattig und trocken lagern – dann kommt auch der typische Heuduft durch
Bitte sammle nur an sauberen, unbelasteten Orten – fern von Straßen, Industriebrachen oder gespritzten Feldern.
Vorsicht bei Verwechslungen
Ein bisschen aufpassen musst Du schon – es gibt ein paar Pflanzen, die ähnlich aussehen:
🔸 Hornklee – gelbe Blüten, aber die Blätter unterscheiden sich
🔸 Kleiner Klee – auch dreizählig, aber mit rundlicheren Blättern und kugeligen Blütenköpfchen
🔸 Goldklee (Melilotus altissimus) – dem Hopfenklee sehr ähnlich, aber auch heilkräftig, keine Sorge
Der Duft nach Heu beim Trocknen ist ein verlässliches Erkennungsmerkmal.
Hopfenklee und seine Geschichte
Hopfenklee begleitet uns Menschen schon lange. Im Mittelalter war er fester Bestandteil der Klostergärten, die Heilkundigen kannten seine Kraft bei Wunden, geschwollenen Beinen oder zur Linderung von Schmerzen. Und die Bauern nutzten ihn für Stall und Heu, damit alles frischer duftet – ganz ohne Chemie.
Auch wenn er heute ein bisschen in Vergessenheit geraten ist, lohnt es sich, ihm wieder mehr Beachtung zu schenken.
Kleiner Tipp für Deine Kräuterkammer
Du kannst aus getrocknetem Hopfenklee einen Tee zubereiten – zum Beispiel als sanfte Unterstützung bei schweren Beinen oder zur inneren Beruhigung. Oder Du mischst ihn in selbstgemachte Salben oder Ölauszüge für müde Beine.
Aber denk dran: Immer maßvoll verwenden – Cumarin ist heilkräftig, aber zu viel tut nicht gut.
Einfache Rezepte
🌿 Hopfenklee-Tee für schwere Beine oder zur Entspannung
Du brauchst:
✔ 1–2 TL getrocknete, blühende Triebe vom Hopfenklee (Blätter, Blüten, feine Stängel)
✔ ca. 250 ml heißes Wasser
So geht’s:
Die Hopfenkleetriebe mit heißem Wasser übergießen, abgedeckt 8–10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
Anwendung:
– Bei müden Beinen oder zur Unterstützung der Venen kannst Du täglich 1–2 Tassen trinken, am besten als Kur über 2–3 Wochen.
– Abends getrunken, wirkt der Tee durch das Cumarin auch beruhigend und kann beim Einschlafen helfen.
Wichtig: Nicht dauerhaft oder hochdosiert verwenden, wegen des Cumarin-Gehalts. Bei bekannten Blutgerinnungsstörungen oder in der Schwangerschaft bitte darauf verzichten.
🌿 Einfacher Beinbalsam mit Hopfenklee (Ölauszug-Basis)
Du brauchst:
✔ Getrocknete Hopfenkleetriebe (ca. eine Handvoll)
✔ Hochwertiges Pflanzenöl (z. B. Olivenöl, Mandelöl)
✔ Für den Balsam: etwas Bienenwachs oder pflanzliches Wachs
So geht’s:
Ölauszug:
Die getrockneten Pflanzenteile zerkleinern und in ein Glas geben. Mit Öl auffüllen, sodass alles gut bedeckt ist. Das Glas 2–3 Wochen an einen warmen, schattigen Ort stellen, täglich schütteln. Danach durch ein feines Tuch abseihen.
Balsam herstellen:
Das Öl vorsichtig erwärmen, etwas Bienenwachs darin schmelzen lassen (Faustregel: ca. 10 g Wachs auf 100 ml Öl). In kleine, saubere Döschen füllen, abkühlen lassen.
Anwendung:
Den Balsam sanft in die Beine einmassieren, idealerweise abends, wenn die Beine müde oder schwer sind.
Tipp:
Du kannst den Hopfenklee-Ölauszug auch pur verwenden, z. B. als Massageöl für müde Beine oder verspannte Muskeln.
Hopfenklee ist ein kleines Kraftpaket vom Wegesrand, das uns zeigt: Auch unscheinbare Pflanzen haben Großes zu bieten. Vielleicht begegnet er Dir beim nächsten Spaziergang – dann bleib kurz stehen, schau genau hin, vielleicht nimmst Du den süßlichen Duft wahr. Und wenn die Zeit passt, sammelst Du ein paar Triebe für Deine Hausapotheke.
Inhaltsstoffe:
- Cumarin
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Saponine
- Schleimstoffe
- Ätherische Öle
- Glykoside
Heilwirkungen:
- durchblutungsfördernd
- entzündungshemmend
- krampflösend
- lymphflussanregend
- venenstärkend
- abschwellend
- beruhigend
- blutverdünnend (mild)
- antimikrobiell
Anwendungsgebiete:
- schwere Beine
- Venenbeschwerden (z. B. Krampfadern)
- Lymphstau
- Ödeme
- Prellungen und Quetschungen
- Verstauchungen
- Muskelverspannungen
- Einschlafstörungen
- innere Unruhe
- leichte Entzündungen

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