Attich * Sambucus ebulus
Der Zwerg-Holunder, auch Attich genannt, ist eine Pflanze, die in unseren Breitengraden häufig vorkommt, aber aufgrund ihrer hohen Giftigkeit mit Vorsicht behandelt werden muss. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über den Zwerg-Holunder wissen musst: von seinem Vorkommen über die giftigen Inhaltsstoffe bis hin zu den Unterschieden zum Schwarzen Holunder und wichtigen Warnhinweisen.
Vorsicht: Hochgiftige Pflanze
Bevor wir ins Detail gehen, ein wichtiger Hinweis: Der Attich ist in allen Teilen hochgiftig. Diese Pflanze sollte weder gesammelt noch konsumiert werden. Die toxischen Substanzen, die sie enthält, können schwere Vergiftungen verursachen.
Vorkommen und Merkmale des Zwerg-Holunders
Der Attich (Sambucus ebulus) ist in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet. Du findest ihn oft an feuchten, nährstoffreichen Standorten wie Waldrändern, Böschungen, Ufern oder auch in verwilderten Gartenbereichen. Die Pflanze wächst krautig und erreicht eine Höhe von etwa einem Meter, im Gegensatz zum Schwarzen Holunder, der als Strauch oder kleiner Baum wächst.
Optisch ist der Zwerg-Holunder durch seine weißen bis rosafarbenen Blüten, die in dichten Dolden erscheinen, und die schwarzen Beeren, die im Herbst reifen, gut zu erkennen. Die Blätter sind gegenständig und unpaarig gefiedert, ähnlich wie beim Schwarzen Holunder, jedoch größer und mit einem eher krautigen Wuchs.
Giftige Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen
Attich enthält mehrere giftige Verbindungen, die gefährlich sein können. Zu den Haupttoxinen gehört Sambunigrin, ein cyanogenes Glycosid, das bei Zersetzung zu Blausäure wird. Diese giftige Substanz ist in allen Pflanzenteilen enthalten, besonders in den Beeren, Blättern, Blüten und Wurzeln.
Vergiftungssymptome: Der Verzehr von Pflanzenteilen, insbesondere der rohen Beeren, kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, darunter:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Schwindel
- Atembeschwerden
- Bewusstlosigkeit
Erste Hilfe bei Vergiftungen: Bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Zwerg-Holunder solltest Du sofort einen Arzt oder das Giftinformationszentrum kontaktieren. Bis zur medizinischen Hilfe kann das Trinken von Wasser hilfreich sein, um die Giftstoffe zu verdünnen. Erbrechen sollte nicht provoziert werden, da dies die Situation verschlimmern kann.
Verwechslungsgefahr: Zwerg-Holunder vs. Schwarzer Holunder
Der Zwerg-Holunder kann leicht mit dem Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) verwechselt werden, was besonders gefährlich ist, da der Schwarze Holunder nach dem Kochen essbar ist, der Zwerg-Holunder hingegen nicht.
Unterschiede im Überblick:
- Wuchshöhe: Der Schwarze Holunder wächst als Strauch oder Baum und kann mehrere Meter hoch werden. Der Zwerg-Holunder bleibt dagegen krautig und erreicht maximal etwa einen Meter Höhe.
- Blütenstand: Die Blüten des Schwarzen Holunders sind meist reinweiß und hängen in großen, flachen Dolden, während die Blüten des Zwerg-Holunders oft leicht rosafarben sind.
- Blätter: Die Blätter des Zwerg-Holunders sind größer und krautiger als die des Schwarzen Holunders.
Historische Nutzung und ökologische Rolle
Historisch gesehen wurde der Zwerg-Holunder trotz seiner Giftigkeit in der Volksmedizin eingesetzt, allerdings immer mit großer Vorsicht. In einigen Kulturen wurde er wegen seiner vermeintlich schützenden Eigenschaften gepflanzt, um böse Geister fernzuhalten. Die Pflanze wurde auch als Brechmittel verwendet, wobei dies aufgrund der hohen Toxizität äußerst riskant war.
Ökologisch gesehen spielt der Zwerg-Holunder eine eher untergeordnete Rolle. Einige Insektenarten nutzen die Pflanze, aber aufgrund der Giftigkeit ist sie für die meisten Tiere ungenießbar. Auch Vögel meiden die Beeren in der Regel, da sie die giftigen Substanzen enthalten.
Worauf Du beim Sammeln achten solltest
Wenn Du in der Natur unterwegs bist und Pflanzen sammelst, ist es besonders wichtig, den Zwerg-Holunder sicher zu erkennen und zu meiden. Aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Schwarzen Holunder kann es leicht zu Verwechslungen kommen.
Der Attich, ist eine wunderschöne, aber gefährliche Pflanze, die in vielen Regionen verbreitet ist. Aufgrund seiner hohen Giftigkeit ist es wichtig, ihn nicht zu sammeln oder zu verwenden. Achte darauf, die Pflanze korrekt zu identifizieren und halte Abstand, um Dich und andere vor möglichen Vergiftungen zu schützen. Sollte es zu einer versehentlichen Einnahme kommen, ist schnelle medizinische Hilfe unerlässlich.
Inhaltsstoffe:
- Sambunigrin (cyanogenes Glycosid)
- Prunasin (cyanogenes Glycosid)
- Sambucinsäure
- ätherische Öle
- Flavonoide
- Tannine (Gerbstoffe)
- Lektine

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Unterscheidung Schwarzer Holunder und Zwerg-Holunder
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus) sind zwei verschiedene Pflanzenarten, die häufig verwechselt werden können, da sie ähnliche Beeren und Blätter haben. Es gibt jedoch einige deutliche Merkmale, die eine Unterscheidung erleichtern. Hier sind die wichtigsten:
1. Wuchsform und Höhe
- Schwarzer Holunder (Sambucus nigra):
Der Schwarze Holunder ist ein mehrjähriger Strauch oder kleiner Baum, der eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen kann. Er hat eine buschige, oft unregelmäßige Form und bildet dicke, holzige Stämme und Äste. - Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus):
Der Zwerg-Holunder ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die keine verholzten Stämme bildet und typischerweise nur bis zu 1,5 Meter hoch wird. Er wächst eher wie ein krautiger Busch und stirbt im Winter zurück, um im Frühjahr wieder neu auszutreiben.
2. Blätter
- Schwarzer Holunder:
Die Blätter des Schwarzen Holunders sind unpaarig gefiedert und bestehen meist aus fünf bis sieben Einzelblättern. Die Blätter sind dunkelgrün, lanzettlich und haben einen gesägten Rand. Sie können bis zu 30 cm lang werden und verströmen beim Zerreiben einen leicht unangenehmen Geruch. - Zwerg-Holunder:
Auch der Attich hat unpaarig gefiederte Blätter mit fünf bis neun Einzelblättern. Diese sind ebenfalls lanzettlich und gesägt, jedoch meist kleiner als die des Schwarzen Holunders und riechen beim Zerreiben deutlich unangenehm, fast stechend. Die Blätter haben oft eine glänzendere Oberfläche.
3. Blütenstände
- Schwarzer Holunder:
Die Blüten des Schwarzen Holunders sind weiß bis cremefarben und stehen in großen, flachen Dolden mit einem Durchmesser von bis zu 20 cm. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Blüten verströmen einen süßlichen, angenehmen Duft. - Zwerg-Holunder:
Die Blüten des Attich sind ebenfalls weiß, jedoch meist kleiner und stehen in dichten, aufrechten Doldenrispen, die eher schmal und weniger ausgebreitet sind als die des Schwarzen Holunders. Die Blütezeit ist etwas später, in der Regel von Juni bis August. Der Duft ist weniger intensiv und eher unangenehm.
4. Früchte
- Schwarzer Holunder:
Die Früchte des Schwarzen Holunders sind kleine, kugelige Beeren, die in dichten, hängenden Dolden zusammenstehen. Sie sind bei Reife schwarz-violett und glänzend. Die Beeren sind essbar, müssen jedoch vor dem Verzehr erhitzt werden, da sie roh leicht giftig sind. Die reifen Beeren hängen nach unten. - Zwerg-Holunder:
Die Früchte des Zwerg-Holunders sind ebenfalls kleine, schwarze Beeren, die jedoch in aufrecht stehenden Doldenrispen angeordnet sind. Diese Beeren sind ungenießbar und leicht giftig. Auch nach dem Kochen bleiben sie giftig. Die reifen Beeren stehen aufrecht und neigen nicht zum Hängen.
5. Wurzelsystem
- Schwarzer Holunder:
Der Schwarze Holunder hat ein tiefreichendes Wurzelsystem, das ihm Stabilität und Zugang zu Wasser in tieferen Bodenschichten verschafft. - Zwerg-Holunder:
Der Zwerg-Holunder hat ein flaches, kriechendes Wurzelsystem, das sich oft stark ausbreitet. Die Pflanze bildet durch dieses Wurzelsystem häufig dichte Bestände, da sie sich vegetativ über Ausläufer verbreitet.
6. Standort
- Schwarzer Holunder:
Der Schwarze Holunder bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden und ist oft in Gärten, an Waldrändern und in Hecken zu finden. Er kommt auch in halbschattigen bis schattigen Lagen gut zurecht. - Zwerg-Holunder:
Der Zwerg-Holunder bevorzugt trockene, kalkhaltige Böden und ist häufig in Ruderalflächen, an Weg- und Straßenrändern oder in eher offenen, sonnigen Standorten zu finden. Er wächst oft auf Schuttplätzen oder an gestörten Standorten.
7. Giftigkeit und Verwendung
- Schwarzer Holunder:
Die Früchte und Blüten des Schwarzen Holunders werden traditionell in der Küche verwendet, z.B. für Holunderblütensirup, Gelee oder Saft. Roh sind die Beeren giftig, aber nach dem Kochen essbar. - Zwerg-Holunder:
Die gesamte Pflanze des Zwerg-Holunders ist giftig, besonders die Beeren. Der Zwerg-Holunder wird nicht für die menschliche Ernährung genutzt und sollte gemieden werden.
Um Schwarzen Holunder und Zwerg-Holunder zu unterscheiden, sind die wichtigsten Merkmale die Wuchsform (Strauch vs. krautige Pflanze – der Zwerg-Holunder verholzt nicht), die Blüten- und Fruchtstände (hängende Dolden vs. aufrechte Doldenrispen), der Standort (nährstoffreiche, feuchte Böden vs. trockene, kalkhaltige Böden) und die Giftigkeit der Beeren. Während der Schwarze Holunder weit verbreitet und vielseitig nutzbar ist, sollte man den Zwerg-Holunder wegen seiner Giftigkeit meiden.
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