Pastinake – Die milde Kraft aus der Erde

Pastinake – Die milde Kraft aus der Erde

🌿 Eine alte Wurzel mit neuer Strahlkraft

Vielleicht hast Du sie schon mal gesehen, im Garten, auf dem Markt oder sogar in freier Wildbahn: die Pastinake (Pastinaca sativa). Mit ihrer cremeweißen Wurzel, die an eine Möhre erinnert, zählt sie zu den ältesten heimischen Gemüsearten – und das völlig zu Recht. Sie ist nahrhaft, vielseitig, heilsam und dazu noch ein echtes Wildpflanzen-Wunder.

Lass uns gemeinsam eintauchen in die Welt dieser stillen Kraftpflanze.

🌾 Wo Du sie findest – wild und kultiviert

Die Pastinake wächst gerne dort, wo der Boden nährstoffreich, kalkhaltig und tiefgründig ist. In freier Natur findest Du sie an sonnigen Ackerrändern, in Brachflächen, auf Wiesen oder an Wegrändern – vor allem in Mitteleuropa, seltener in kühlen, schattigen Gegenden.

Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette mit gefiederten Blättern – das ist der ideale Zeitpunkt, um sie zu ernten. Im zweiten Jahr schießt sie hoch und zeigt ihre Doldenblüte, die gelblich ist (anders als die weiße Blüte der Wilden Möhre). Der Stängel ist dann meist hohl und kantig gerillt.

🥕 Wann Du sie sammeln kannst – und wie

Die beste Zeit für die Ernte der Wurzel ist der Spätherbst bis Winter, idealerweise nach dem ersten Frost. Dann wird die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt – die Pastinake schmeckt nun besonders süß, aromatisch und mild.

🌱 Sammel-Tipp:
Verwende eine Grabegabel, um die tief sitzende Wurzel zu schonen. Und achte darauf, nicht in Naturschutzgebieten oder an belasteten Straßenrändern zu ernten. Wie immer gilt: Nur sammeln, was Du sicher bestimmen kannst.

Die jungen Blätter im Frühling können übrigens wie Wildspinat verwendet werden – roh sind sie eher herb, gekocht angenehm würzig.

🧠 Inhaltsstoffe – Kraftnahrung mit Heilkraft

Die Pastinake ist eine unterschätzte Vitalpflanze. Sie liefert:

  • Ballaststoffe, die Deine Verdauung fördern
  • Kalium, das entwässernd wirkt und gut für Herz und Kreislauf ist
  • Folsäure, wichtig für Zellteilung und Nervensystem
  • Vitamin C, in kleinen Mengen
  • Ätherische Öle wie Myristicin und Falcarinol, die antibakteriell, krampflösend und beruhigend wirken

In der Volksheilkunde wurden nicht nur die Wurzeln, sondern auch die Samen genutzt – z. B. als Tee bei Blähungen, Harnwegsbeschwerden oder nervöser Unruhe.

🌿 Heilanwendungen & Küchenideen

Früher wurde Pastinake als sanftes Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit und Nervosität verwendet. Auch bei Husten und zur Entwässerung fand sie Anwendung. Äußerlich kam geraspelte Wurzel als Umschlag bei Hautreizungen zum Einsatz.

In der Küche ist sie ein echtes Multitalent:

  • als cremige Suppe oder Püree
  • im Ofen geröstet mit Wurzelgemüse
  • fein gerieben in Salaten
  • als milde Zutat im Babybrei

🥣 Rezeptidee – Pastinakenchips aus dem Ofen
Schneide die Wurzel in feine Scheiben, wende sie in etwas Öl, Salz und Rosmarin, und backe sie bei 180 °C, bis sie knusprig sind. Ein gesunder Snack, ganz ohne schlechtes Gewissen.

⚠️ Verwechslungsgefahr & Schutz für Deine Haut

Im zweiten Jahr – mit Blüte – ist Vorsicht geboten. Die Doldenblütler-Familie birgt einige gefährliche Doppelgänger:

Achte auf diese Unterschiede:

PflanzeBlüteGeruch der WurzelBlätter
Pastinakegelblichsüßlich-würziggrob gefiedert, weich
Möhre (wild)weiß, mit dunklem Punktaromatisch-karottigfeiner, filigraner
Schierlingweißübel (wie Maus-Urin)glänzend, stark gefiedert

🧤 Tipp: Trage beim Sammeln Handschuhe! Der Saft der Pflanze kann bei Sonnenlicht phototoxisch wirken – besonders bei der wilden Form.

🕰️ Historische Bedeutung – Wurzel mit Geschichte

Wusstest Du, dass die Pastinake einst unser Hauptnahrungsmittel war? Schon die Römer schätzten sie – auch Hildegard von Bingen schrieb über ihre Heilkraft. Im Mittelalter war sie in Kloster- und Bauerngärten verbreitet, lange vor der Kartoffel. Erst im 18. Jahrhundert wurde sie nach und nach verdrängt – nun feiert sie glücklicherweise ihr Comeback.

🌸 Eine Pflanze für Körper, Küche und Seele

Ob wild oder kultiviert, die Pastinake ist eine treue Begleiterin im Jahreskreis. Sie schenkt Dir Kraft, Nährstoffe und Heilwirkung – auf ganz leise, milde Art. Wenn Du achtsam sammelst, kannst Du mit ihr eine tiefe Verbindung zur Natur und zu alten Traditionen wiederbeleben.

Hast Du schon mal wilde Pastinaken entdeckt oder verarbeitet?
Wir freuen uns über Deine Erfahrungen in den Kommentaren! 🌿

Inhaltsstoffe:

  • Ballaststoffe
  • Kalium
  • Folsäure
  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • B-Vitamine (v. a. B1, B3, B6)
  • ätherische Öle (z. B. Myristicin, Falcarinol)
  • Kohlenhydrate (vorwiegend Stärke und Zucker)
  • Eiweiß (in kleinen Mengen)
  • Calcium
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Eisen

Heilwirkungen:

  • verdauungsfördernd
  • entwässernd
  • krampflösend
  • beruhigend auf das Nervensystem
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • hautreizlindernd (bei äußerlicher Anwendung)

Anwendungsgebiete:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • Harnwegsbeschwerden
  • nervöse Unruhe
  • Husten
  • Entwässerung (Ödeme)
  • Hautreizungen (äußerlich)
Pastinake – Die milde Kraft aus der Erde

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