Hain-Ampfer * Rumex sanguineus
Hast Du schon einmal von Blut-Ampfer gehört? Vielleicht ist Dir dieses Wildkraut bereits begegnet, ohne dass Du es bewusst wahrgenommen hast. Der Hain-Ampfer ist ein eher unscheinbares Pflänzchen, das jedoch viel mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. In diesem Blogartikel zeigen wir Dir, wo Du den Blut-Ampfer finden kannst, welche wertvollen Inhaltsstoffe in ihm stecken, welche Heilwirkungen er hat und worauf Du beim Sammeln achten solltest. Außerdem werfen wir einen Blick auf seine historische Bedeutung, frühere Nutzungen und seine Verwendung in der Küche.
Wo kommt Blut-Ampfer vor und wo kannst Du ihn finden?
Er ist in Europa weit verbreitet und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, feuchten Böden. Du findest ihn oft an Waldrändern, in Auenwäldern, auf feuchten Wiesen und in Gräben. Auch an Wegrändern und auf Lichtungen kann er sich ansiedeln. Wenn du auf die charakteristischen, dunkelrot geäderten Blätter achtest, kannst Du ihn relativ leicht erkennen. Diese roten Adern sind es auch, die dem Blut-Ampfer seinen Namen gegeben haben.
Inhaltsstoffe: Was steckt im Blut-Ampfer?
Er enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die ihm seine heilenden Eigenschaften verleihen. Besonders hervorzuheben sind:
- Oxalsäure: Sie verleiht dem Blut-Ampfer seinen leicht säuerlichen Geschmack, sollte aber nur in Maßen genossen werden, da sie in hohen Mengen gesundheitsschädlich sein kann.
- Vitamin C: Ein wichtiger Nährstoff, der das Immunsystem stärkt und die Abwehrkräfte unterstützt.
- Gerbstoffe: Sie wirken adstringierend und entzündungshemmend, was besonders bei Hautproblemen hilfreich ist.
- Anthrachinone: Diese Verbindungen fördern die Verdauung und haben eine leicht abführende Wirkung.
Heilwirkungen und Anwendungsgebiete
In der Naturheilkunde wird er seit langem geschätzt. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe kann er bei verschiedenen Beschwerden hilfreich sein:
- Verdauungsbeschwerden: Die enthaltenen Anthrachinone fördern die Darmtätigkeit und können bei Verstopfung helfen.
- Hauterkrankungen: Ein Umschlag oder eine Salbe aus Blut-Ampfer kann bei Ekzemen, Hautausschlägen oder leichten Verbrennungen lindernd wirken.
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum: Eine Gurgellösung aus Blut-Ampfer wirkt entzündungshemmend und kann bei Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen eingesetzt werden.
- Stärkung des Immunsystems: Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt kann er vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten wirken.
Verwendung in der Küche: Ein unterschätztes Kraut
Blut-Ampfer ist nicht nur ein Heilmittel, sondern auch eine interessante Zutat in der Küche. Die jungen Blätter des Blut-Ampfers können roh in Salaten verwendet werden und bringen eine leicht säuerliche Note ein, ähnlich wie Sauerampfer. Du kannst die Blätter auch als Beilage zu Fischgerichten oder in Smoothies verwenden. Allerdings solltest Du wegen der enthaltenen Oxalsäure darauf achten, Blut-Ampfer nur in Maßen zu genießen. Am besten kombiniert man ihn mit anderen Wildkräutern, um den Geschmack auszugleichen und die Oxalsäureaufnahme zu reduzieren.
Worauf musst Du beim Sammeln von Blut-Ampfer achten?
Beim Sammeln von Blut-Ampfer solltest Du einige wichtige Punkte beachten:
- Verwechslungsgefahr: Der Blut-Ampfer kann mit anderen Ampferarten wie dem Wiesen-Ampfer (Rumex acetosa) verwechselt werden, die ähnliche Blattformen haben. Achte daher besonders auf die roten Blattadern, die ein sicheres Erkennungsmerkmal des Blut-Ampfers sind. Der Wiesen-Ampfer hat beispielsweise eher grüne Blätter ohne die charakteristischen roten Adern. Auch geschmacklich unterscheiden sie sich: Der Wiesen-Ampfer hat einen milderen, weniger säuerlichen Geschmack.
- Sammelort: Pflücke ihn nur an sauberen Orten, weit entfernt von stark befahrenen Straßen oder gedüngten Feldern, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden.
- Sammelmenge: Da er Oxalsäure enthält, solltest Du ihn in Maßen genießen. Vor allem Menschen mit Nierenproblemen sollten vorsichtig sein und im Zweifel vorher einen Arzt konsultieren.
- Allgemeine Sicherheitshinweise: Vergewissere Dich immer, dass Du die richtige Pflanze gesammelt hast. Es ist ratsam, ein Bestimmungsbuch oder eine Wildkräuter-App zu nutzen, um Verwechslungen zu vermeiden. Wenn Du Dir unsicher bist, lass die Pflanze lieber stehen.
Historische Bedeutung und Nutzung
Blut-Ampfer hat eine lange Geschichte in der Volksmedizin. Schon im Mittelalter wurde er wegen seiner heilenden Eigenschaften geschätzt. Er wurde damals vor allem als Heilmittel gegen Hautkrankheiten und Verdauungsbeschwerden verwendet. In der Küche war er ebenfalls bekannt, allerdings eher als Zutat für Bitterkräuter-Mischungen und weniger als eigenständiges Gemüse.
Auch heute noch wird Blut-Ampfer in der traditionellen Heilkunde genutzt, wenn auch eher selten. In der modernen Phytotherapie spielt er aufgrund seiner Inhaltsstoffe und der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken (insbesondere durch die Oxalsäure) eine untergeordnete Rolle.
Blut-Ampfer ist ein faszinierendes Wildkraut, das sowohl kulinarisch als auch medizinisch einiges zu bieten hat. Wenn Du Lust hast, Dich mit Wildkräutern zu beschäftigen, lohnt es sich, den Blut-Ampfer näher kennenzulernen. Mit seinen charakteristischen roten Blattadern ist er relativ leicht zu erkennen, und seine heilenden Eigenschaften können Dir bei verschiedenen Beschwerden helfen. Aber wie immer in der Naturheilkunde gilt auch hier: Achte auf die richtige Dosierung und konsultiere im Zweifel einen Fachmann, bevor Du den ihn als Heilpflanze einsetzt.
Inhaltsstoffe:
- Oxalsäure
- Vitamin C
- Gerbstoffe
- Anthrachinone
- Flavonoide
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
Heilwirkungen:
- verdauungsfördernd
- abführend
- entzündungshemmend
- adstringierend
- hautheilend
- immunstärkend
Anwendungsgebiete:
- Verdauungsbeschwerden
- Verstopfung
- Hauterkrankungen (Ekzeme, Hautausschläge)
- leichte Verbrennungen
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Halsschmerzen
- Zahnfleischentzündungen
- Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten
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